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Geisterfahrer auf der Autobahn: Autofahrer sollten auf keinen Fall überholen

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Geisterfahrer auf der Autobahn gelten als Horrorszenario im Straßenverkehr. Nicht selten enden die Unfälle tödlich. Was können Autofahrer im Ernstfall tun? 


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Etwa 35 Mal pro Stunde ereignet sich ein Unfall in Baden-Württemberg. Fast täglich stirbt dabei ein Mensch. Hin und wieder wird ein solcher Unfall auch durch einen Geisterfahrer verursacht. Wenn die Möglichkeit besteht, werden Falschfahrer oft über die Radiosender vermeldet, um andere Autofahrer zu warnen. Aber wie verhalten sich Autofahrer im Ernstfall eigentlich richtig? 

Begegnung mit Geisterfahrer: Wie verhalten sich Autofahrer richtig? 

Erst am Montagnachmittag war ein 78-Jähriger bei Sinsheim-Steinsfurt in die falsche Richtung auf die Autobahn aufgefahren. Die Fahrt endete für ihn und einen entgegenkommenden Autofahrer tödlich. Laut der Polizei Heilbronn hatte der verunglückte Kia-Fahrer kaum eine Chance: Die Frontalkollision mit dem Peugeot des 78-Jährigen ereignete sich noch im Bereich der Ausfahrt, die der Falschfahrer als Einfahrt nutzte.

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Im Jahr 2021 gab es einer Statistik des Allgemeinen Deutschen Automobilclubs (ADAC) zufolge insgesamt 170 Meldungen über Falschfahrer in Baden-Württemberg. Im Vergleich zu den letzten Jahren stieg diese Zahl sogar, 2019 waren es noch 132. Laut einer Studie des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft ist knapp die Hälfte der Falschfahrer 65 Jahre oder älter.

Geisterfahrer-Meldung im Radio: Autofahrer sollten nicht mehr überholen

Oftmals werden Autofahrer über den Radiosender vor Falschfahrern gewarnt. Autofahrer, die auf der betroffenen Autobahn oder Bundesstraße unterwegs sind, sollten dann sofort handeln. Laut der Polizei Heilbronn sollten folgende Maßnahmen sofort ergriffen werden:

  • Unverzüglich die Geschwindigkeit reduzieren
  • Das Überholen vermeiden und auf der rechten Spur bleiben
  • Falls möglich, die nächste Raststätte oder Ausfahrt ansteuern
  • Den Warnblinker einschalten, um andere Verkehrsteilnehmer zu warnen

Geisterfahrer in Sichtweite: Autofahrer sollten sofort den Notruf verständigen

Nicht immer jedoch kann das Radio oder die Polizei die Autofahrer rechtzeitig warnen. Sollten Autofahrer von einem entgegenkommenden Fahrer überrascht werden, gilt es, in erster Linie Ruhe zu bewahren. Hier weißt die Polizei Heilbronn eindringlich darauf hin: Autofahrer sollten „keinesfalls versuchen, den Geisterfahrer zu konfrontieren oder auszubremsen“. Der Allgemeine Deutsche Automobilclub ergänzt zudem: 

  • Warnblinklicht einschalten
  • Lichthupe betätigen
  • Möglichst großen Abstand vom Geisterfahrer und zu anderen Fahrzeugen halten
  • sobald der Geisterfahrer vorbeigefahren ist, den Notruf 110 wählen

Geisterfahrer-Notruf geht bei der Polizei ein: Diese Maßnahmen sollen Autofahrer schützen

Sobald der Notruf bei der Polizei eingegangen ist, gibt diese eine Rundfunkwarnung an den Verkehrsfunk heraus. Einsatzkräfte rücken dann zur Absicherung und Lokalisierung des Geisterfahrers aus, heißt es seitens des Heilbronner Präsidiums. Falls möglich werden auch Absperrmaßnahmen errichtet oder Streifenwagen für die Verkehrslenkung der anderen Fahrzeuge eingesetzt. Durch Sperrungen der Auffahrten zum Beispiel wird versucht, den „Geisterfahrer sicher zu stoppen“.

Selbst in die falsche Richtung aufgefahren: Das Auto auf keinen Fall wenden

Eine Statistik der Unfallforschung der Versicherer zeigt, dass viele Falschfahrten bewusst begonnen wurden. Etwa die Hälfte, knapp 54,1 Prozent, wurden jedoch unbewusst verursacht. Was können Autofahrer tun, die rechtzeitig bemerken, dass sie auf der Gegenspur unterwegs sind? Auch hier weiß das Polizeipräsidium Heilbronn Rat:

  • Tempo drosseln
  • Warnblinker einschalten und das Fahrzeug mit eingeschaltetem Licht sichern
  • Polizei über 110 informieren und auf Hilfe warten
  • Keinesfalls rückwärtsfahren oder versuchen, selbstständig zu wenden
  • Dicht an den nächstgelegenen Fahrzeugrand fahren
  • Warnweste anziehen und hinter die Schutzplanke stellen

Verkehrsstudie zeigt: Wahrscheinlichkeit für Begegnung mit Geisterfahrern ist am Wochenende am höchsten

Die Studie der Unfallforschung der Versicherer zeigt zudem, dass Falschfahrer besonders oft an Wochenenden unterwegs sind. So wurden zum Beispiel an Sonntagen 21 Prozent aller Falschfahrten gemeldet. An Samstagen waren es 19 Prozent. An den Werktagen lag der Anteil der gemeldeten Falschfahrer bei elf bis 13 Prozent. Das größte Risiko bestehe zudem abends und nachts. 

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