Zwei Cupra-Modelle: Schärfere Optik, mehr Leistung und noch mehr Reichweite
Cupra bringt eine umfassende Überarbeitung der Modelle Formentor und Leon auf den Markt. Die Bestseller zeigen die künftige Designsprache der spanischen VW-Tochter. Die Topversionen kommen nun mit 333 PS Leistung.

Wayne Griffiths strahlt viel am Montagabend. Der Chef von Seat und Cupra hat zusammen mit seinem Team die beiden spanischen Marken des VW-Konzerns in den vergangenen Jahren in die Erfolgsspur geführt. 2023 markierte ein Rekordjahr: Der Umsatz stieg um 31 Prozent auf 14,2 Milliarden Euro.
Unter dem Strich bleibt ein Gewinn von 625 Millionen Euro. Vor allem Cupra entwickelt sich immer mehr zum Verkaufsschlager: Erst 2018 als eigene Marke gegründet - und seitdem schon deutlich mehr als 600.000 Autos verkauft.
Radikale Veränderungen beim Design

Damit die Zahlen weiter nach oben gehen, hat das Unternehmen am vergangenen Montag in der spanischen Hauptstadt Madrid die überarbeiteten Versionen der beiden Erfolgsmodelle Formentor und Leon enthüllt. "Das Design ist und bleibt ganz entscheidend für uns", sagt Griffiths. "Wir bauen Autos, die nicht jedem gefallen. Aber Autos, die viele lieben."
Radikal geändert haben die Spanier die Optik der beiden Baureihen. Das gilt vor allem für die Frontpartie. Zentrales Element ist dabei die sogenannte Haifischnase mit weit heruntergezogener Motorhaube, auf der nun das Cupra-Logo thront. Dazu gibt es neue Kühlöffnungen und LED-Scheinwerfer mit dreieckigen Lichtsignaturen. Apropos Licht: Ebenso neu ist das Leuchtenband am Heck. Die Rückleuchten bieten nun einen 3D-Effekt und das Firmenlogo leuchtet ab sofort rot in die Nacht hinein. Insgesamt wirken Leon (Fünftürer und Kombi) sowie der Formentor noch einmal deutlich dynamischer als bisher.
Acht Flegendesigns, neun Lackfarben
Acht Felgendesigns stehen künftig für die beiden Baureihen zur Wahl, entweder 18 oder 19 Zoll groß. Dazu gesellen sich neun Lackfarben für den Leon und den Leon Sports-tourer (Kombi) sowie acht Farbtöne für den Formentor, der auf "Taiga Grey" verzichten muss. An den Abmessungen ändert sich im Zuge der Überarbeitung nichts.
Bei der ersten Sitzprobe lässt sich erfühlen, wie Cupra die Qualität nochmal nach oben geschraubt hat. Zum Einsatz kommt auch ein größerer Touchscreen in der Mitte. Beim

Cupra Leon kann der Kunde unter drei Designlinien wählen. Wer will, kann zu einer Variante greifen, bei der Materialien mit einem besonders hohen Recycling-Anteil verwendet werden. Auf die Ohren gibt es satten Sound dank eines neuen Audiosystems, das zusammen mit Sennheiser entwickelt wurde und zwölf Lautsprecher sowie 425 Watt umfasst
Plug-in-Hybrid fährt 100 Kilometer elektrisch
Sowohl Leon als auch Formentor kommen mit einer Vielzahl an Motoren auf den Markt - Benziner und Diesel. Zwei Aggregate markieren die Spitze der Antriebs-palette. Der Plug-in-Hybrid kommt nun auf eine Leistung von 200 kW/272 PS. Dank der größeren 19,7-kWh-Batterie soll nun eine Reichweite von mindestens 100 Kilometern möglich sein.
Lange Wartezeiten beim Laden gehören nun auch der Vergangenheit an, da der Akku am Schnelllader mit bis zu 50 kW befüllt werden kann. Topmodell ist ein Vierzylinder-Benziner, der wie im Audi S3 nun auf eine Leistung von 245 kW/333 PS kommt.
Technik-Highlight von Audi
Das Topmodell mit 333 Pferdestärken wird mit einem technischen Highlight ausgeliefert, das bisher dem Audi RS3 der Audi Sport GmbH vorbehalten war. Es handelt sich dabei um den sogenannten Torque Splitter für die Hinterachse. Das System verteilt, je nach Einstellung und Bedarf, die Antriebsmomente zwischen rechtem und linkem Hinterrad - zwischen null und 100 Prozent.
Die Technik erhöht die Fahrstabilität. Bei zügiger Kurvenfahrt gelangt mehr Kraft zum kurvenäußeren Hinterrad, was die Neigung zum Untersteuern stark reduziert. Bei Geradeausfahrt bekommen beide Räder die gleichen Antriebskräfte.
Ab 6. Mai konfigurierbar
Nach Angaben von Cupra sollen die beiden überarbeiteten Modelle ab dem 6. Mai im Internet konfigurierbar sein. Für den Leon Fünftürer nennt der Hersteller einen Basispreis von 35.500 Euro. Für den Kombi Sportstourer werden noch keine Angaben gemacht - er dürfte aber wie bisher etwa 1700 Euro mehr kosten. Für den Formentor nennen die Spanier einen Basispreis von 39.400 Euro.
Die ersten Modelle sollen Ende Juni zu den Kunden rollen. Damit erhofft sich Cupra einen weiter steigenden Absatz. Im ersten Quartal 2024 haben die Spanier weltweit 56 600 Fahrzeuge ausgeliefert (plus 21,4 Prozent). Mittelfristig, so das Ziel, will die Marke jährlich eine halbe Million Fahrzeuge verkaufen.
"Unser größter Markt für Cupra ist Deutschland"
Nach den Auffrischungen von Leon und Formentor bringt Cupra demnächst auch eine Überarbeitung des kompakten Stromers Born auf den Markt. Mit drei weiteren Elektroautos soll Cupra weiter stark wachsen. Mitte 2024 geht es los mit dem SUV-Coupé Tavascan - ein erster Test folgt in der Autostimme am 18. Mai.
In der zweiten Jahreshälfte folgt das große Elektro-SUV Terramar. Das vollelektrische Einstiegsmodell wird auf den Namen Raval hören und Ende 2025 auf den Markt kommen. "Unser größter Markt für Cupra ist Deutschland - und das wird mittelfristig sicher so bleiben", sagt Cupra-Chef Griffiths.