Kleiner Stromer mit viel PS und neue Modelle: Volvo startet E-Offensive
Der schwedische Autobauer Volvo ist erfolgreich unterwegs. Der Anteil der Stromer soll bis zum Jahr 2025 auf 50 Prozent steigen. Mit dem EX30 hat Volvo auch ein kleines Elektro-SUV im Programm.

Schweden verbindet man mit Möbeln von Ikea, Tieren wie Elchen und Autos von Volvo. Menschen mit einem besonderen Lebensstil sind in der Regel auf der Suche nach einem besonderen Auto. Genau diese Klientel bedient Volvo.
Mit Fahrzeugen, deren Design von einer atemberaubenden Natur inspiriert wurde. Klar und schnörkellos. Die Tochter des chinesischen Geely-Konzerns gehörte zu den ersten Automarken, die bereits vor einigen Jahren die komplette Elektrifizierung ihrer Modellpalette verkündete.
Volvo steigert Absatz um 15 Prozent – auch in Deutschland gehen Zahlen nach oben
Volvo ist die schwedische Alternative zu den deutschen Premiummarken Audi, BMW und Mercedes. Wie gut der Hersteller aus dem hohen Norden mittlerweile ankommt, zeigt ein Blick auf die Geschäftszahlen des vergangenen Jahres. Weltweit hat Volvo den Absatz um 15 Prozent auf 708.716 Fahrzeuge gesteigert. Auch in Deutschland zeigte die Zahl der Auslieferungen nach oben: 44.739 Autos stehen für ein sattes Plus von 22 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Der Umsatz lag 2023 bei 35,5 Milliarden Euro, der Gewinn der Schweden summierte sich 2023 auf 2,3 Milliarden Euro.
Nur noch E-Autos ab 2030 – Volvo mit klarer Ansage
Bereits 2026 erwartet der Hersteller einen Umsatz in der Größenordnung von 55 bis 66 Milliarden Euro, die Rendite soll dann mindestens acht Prozent betragen. Das entspräche rein rechnerisch einem Gewinn in Höhe von 4,4 bis zu 4,8 Milliarden Euro.
"Im vergangenen Jahr lag der Anteil von Elektroautos am Gesamtabsatz bei 16 Prozent", berichtet Pressesprecher Michael Schweitzer. "2025 peilen wir weltweit an, dass die Hälfte aller neu verkauften Volvo-Modelle rein elektrisch unterwegs sein wird." Ab 2030 will der Hersteller nur noch E-Autos verkaufen. Dafür baut der Hersteller seine Modellpalette weiter aus. Als elektrisches Einstiegsmodell hat der Autobauer 2023 das kleine SUV EX30 auf den Markt gebracht. Der Wagen soll bereits im laufenden Jahr zum meistverkauften Volvo werden. Die nächsten wichtigen Neuheiten sind der große SUV EX90 und der ebenfalls vollelektrische Van EM90.
Neue Namensgebung für Volvo-Stromer – zur Abhebung den Verbrennern und Hybriden
Anders als andere Autohersteller, die mehrgleisig unterwegs sind, wollen sich die Schweden weiterhin komplett auf das Elektroauto fokussieren. "Wir konzentrieren uns ganz auf

batterieelektrische Fahrzeuge. Es gibt keinen Grund, warum das technisch nicht möglich sein sollte", betont Volvo-Chef Jim Rowan. Aus Sicht von Rowan geht es aber um viel mehr als nur die Einführung von elektrischen Autos, sondern um die kommende Generation von Pkw.
Für die Kunden stehe nämlich nicht nur der Umweltschutz im Fokus, sondern auch mehr Konnektivität, besseres Infotainment und ein Paket mit insgesamt mehr modernen Features und Funktionen. Einhergehend mit der fortschreitenden Elektrifizierung führt Volvo nun auch eine neue Nomenklatur ein. So sollen künftig alle Stromer ein "E" in der Modellbezeichnung tragen und sich so klarer von den Verbrennern und Hybriden abheben. Mit diesem Schritt wird aus den beiden Modellen XC40 Recharge und C40 Recharge nun EX40 respektive EC40.
Volvo-Stromer EX30 – mit bis zu 472 Kilometer Reichweite
Der kleinste Stromer im Programm, der EX30, ist ab 36.590 Euro zu haben. Volvos Einstiegsmodell streckt sich auf gerade einmal 4,23 Meter Länge und ist ausschließlich mit Elektromotoren zu haben: die leisten wahlweise 272 oder 428 PS. Das bedeutet Kraft im Überfluss. Je nach Batteriegröße - angeboten werden Akku-Pakete mit 51 und 69 kWh - kommt der Wagen im Idealfall zwischen 344 und 472 Kilometer weit. Den Verbrauch beziffert Volvo auf 16,7 bis 17,5 kWh pro 100 Kilometer. Geladen wird an der Wallbox zu Hause mit 11 kW, am Schnelllader mit 134 oder 153 kW.
Zahlreiche Eigenheiten an Bord von Volvos kleinstem Stromer
Der EX30 besitzt eine gefällige Optik, er lässt sich teils in sehr knalligen Farben bestellen, die dem SUV gut zu Gesicht stehen. Ansonsten gibt es einige Besonderheiten. Einen klassischen Schlüssel bietet Volvo nicht mehr an, Nutzer sollen ihren EX30 mit dem Smartphone öffnen und schließen. Eine Key Card im Kreditkarten-Forma dient als Reserve. Was uns persönlich gar nicht gefallen hat, ist der Wegfall des Tachos, der Fahrer blickt ins Leere.
In Volvos kleinstem Stromer gibt es nur noch ein Touchdisplay in der Mitte, herkömmliche Schalter sucht man nahezu vergebens. Nur für die Fensterheber gibt es klassische Tasten - die sitzen aber nicht wie üblich an den Türen, sondern in der Mittelkonsole. Daran muss man sich erst gewöhnen.