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Nicht nur Exponat, sondern Erlebnis
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U17 im Technik-Museum Sinsheim: U-Boot öffnet seine Luken für Besucher

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In Sinsheim wird aus dem U-Boot U17 ein Erlebnisraum. Ab Samstag ist der Stahlkoloss für Besucher des Technikmuseums zugänglich. Nach seiner Reise in den Kraichgau ist auch der Innenausbau fertig.


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„Wenn Sie ins Boot steigen, müssen Sie ,Abtauchen’ rufen“, gibt Jürgen Weber noch mit auf den Weg, dann geht es hinunter in den Stahlkoloss, der seit vergangenem Juli auf dem Parkplatz des Technik-Museums in Sinsheim steht. Der Fregattenkapitän a.D. hatte die letzte Reise von U17 von Anfang bis Ende begleitet, war die gesamten vier Transportwochen von Speyer bis in den Kraichgau mit dabei.

U-17 in Sinsheim: Technik-Museum öffnet U-Boot für Besucher 

Wunderbar sei der Innenausbau geworden, schwärmt Weber: „Was die Techniker hier geschaffen haben, ist beeindruckend.“ Vor allem haben sie so viel bewahrt wie möglich: Kajüten, Kombüse, Dusche, Messe und natürlich die Enge sind weiterhin vorhanden.


Direkt beim Einstieg über die Luke bekommt man ein Gefühl dafür, wie es wohl gewesen sein muss, mit der U17 wochenlang unter Wasser zu sein. Daran haben auch die Soundeffekte ihren Anteil, die die Maschinen- und Sonargeräusche nachahmen.

Erlebnisraum in Technik-Museum Sinsheim öffnet Luken: U-17 für Besucher bereit

Denn echt sind sie nicht, sondern direkt von den Bavaria Filmstudios importiert. Jürgen Weber hat die Macher der Serie „Das Boot“ beraten, verfügt also über gute Kontakte. Die halfen auch dabei, ein Originalrequisit zu beschaffen: In einem der Rohre befindet sich ein nachgebauter Torpedo.

Ansonsten ist fast alles im Originalzustand. Damit das so bleibt, sind viele Bereiche mit Plexiglas verkleidet. Skeptisch sei er zuerst gewesen, erzählt Michael Setzer. Denn das U-Boot sei sowieso schon eng, der Gang ist an manchen Stellen nur rund 80 Zentimeter breit und 1,60 Meter hoch.


„Aber es wird ja leider wie bei den Raben geklaut und viel kaputt gemacht“, sagt der Kapitän zu See a.D. und heutige Präsident des Verbands Deutscher U-Boot-Fahrer. Um das zu verhindern, wurden besonders sensible Bereiche verkleidet. Dazu gehört auch das originale Periskop, durch das man einen Blick auf die Tupolew werfen kann.

Ab Samstag: Technik-Museum Sinsheim öffnet U-17 U-Boot für Besucher

1:1 könne man das Leben im U-Boot, das 2010 stillgelegt wurde, natürlich nicht abbilden, sagt Jürgen Weber: „Aber es ist einfach toll geworden.“ Genauso zufrieden ist auch der Projektleiter des Transports, Michael Einkörn: „Es hat sehr gut geklappt, Leben und Gefühl zu zeigen.“ U17 sei nicht nur ein nacktes Exponat, sondern ein Erlebnis.

Abtauchen mit U-17: Technik-Museum Sinsheim öffnet Erlebnisraum für Besucher

Das hört und sieht man nicht nur, man spürt es dank mehrerer Rüttelplatten auch. Die kommen für zwei Euro zum Einsatz. So viel kostet es, einzutauchen in eine Fahrt unter Wasser. Dann wird der Koloss in rotes Licht getaucht, aus den Lautsprechern dringen Stimmen, plötzlich explodieren Wasserbomben und U17 zittert unter dem Druck. Zwei Minuten dauert die Fahrt in die Tiefe. Dann geht es über den Maschinenraum wieder in die echte Welt. 

Am Eröffnungswochenende werden ehemalige U-Boot-Fahrer vor Ort sein und Fragen beantworten. Der Besuch von U17 ist zeitlich nicht begrenzt. Ein Drehkreuz regelt den Zustrom.

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