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Simulation des Ernstfalls
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In Eppingen wird der Katastrophenfall geprobt – was am 10. Mai alles geplant ist

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Als erste Kommune im Landkreis Heilbronn plant Eppingen eine Bevölkerungsschutzübung. Am 10. Mai wird der Katastrophenfall geprobt – unter realistischen Bedingungen.


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Ein technischer Defekt im Umspannwerk, gefolgt von einem großflächigen Stromausfall in der gesamten Stadt: Was sich anhört wie der Beginn eines Films, soll sich am 10. Mai in Eppingen abspielen. Zumindest in der Theorie. Denn bei der geplanten Bevölkerungsschutzübung in Eppingen wird nur so getan, als stünde die Apokalypse im Kleinformat kurz bevor. Trotzdem will man gut vorbereitet sein, denn so ganz aus der Luft gegriffen ist ein Katastrophenfall nicht.

Eppingen nimmt mit Bevölkerungsschutzübung eine Vorreiterrolle ein

Richtig Fahrt aufgenommen habe ein solches Szenario seit dem Beginn des Angriffskriegs auf die Ukraine, sagt Eppingens Oberbürgermeister Klaus Holaschke. Seit 2023 beschäftigt sich deshalb auch die Feuerwehr aktiv mit dem Thema und hat gemeinsam mit der Stadtverwaltung den Bevölkerungsschutz aufgebaut. In allen Ortsteilen und der Kernstadt gibt es mittlerweile Notfalltreffpunkte, die im Fall der Fälle aktiviert werden. Und genau das soll am 10. Mai durchgespielt werden. Eppingen nimmt dabei eine Vorreiterrolle ein: Weder im Landkreis Heilbronn noch im gesamten Bundesland gab es bisher eine solch großangelegte Übung. 

„In der Theorie gab es viele Vorbereitungen“, sagt Ordnungsamtsleiter Günter Brenner. Jetzt geht es also ans Eingemachte. Das Szenario sieht vor, dass gegen 8 Uhr die Feuerwehr zu einem Brand am Umspannwerk gerufen wird. Dann soll sich die Kette in Bewegung setzen: Die Leiter der Notfalltreffpunkte werden über eine App informiert, die ehrenamtlichen Helfer per SMS. Dann müssen die vorgesehenen Hallen eingerichtet werden.

In einem Zentrallager in der Eppinger Kernstadt sind die für die Notfalltreffpunkte benötigten Utensilien untergebracht. Jede Gitterbox ist individuell befüllt.
In einem Zentrallager in der Eppinger Kernstadt sind die für die Notfalltreffpunkte benötigten Utensilien untergebracht. Jede Gitterbox ist individuell befüllt.  Foto: Hofmann, Elfi

Bevölkerungsschutzübung in Eppingen: Feldbetten, Benzinkanister und mobile Strompunkte

Die Einsatzpläne, zu denen auch eine Übersicht über die Einrichtung der Treffpunkte gehört, sind alle digitalisiert und auch zugriffsbereit, wenn das Internet ausfällt. Die dazu nötige App aktualisiere sich regelmäßig, erklärt Feuerwehrkommandant Thomas Blösch: In jeder Halle gibt es neben den Notstromaggregaten außerdem mobile Strompunkte. „Die sind für private medizinische Geräte vorgesehen“, erklärt Blösch. „Nicht für Handys.“

Die benötigte Ausrüstung wird allerdings nicht in den jeweiligen Hallen aufbewahrt, sondern lagert zentral in der Kernstadt. Dort sind in Gitterboxen alle benötigten Utensilien untergebracht und mit laminierten Schildern gekennzeichnet, damit im Ernstfall jeder Griff sitzt. 350 Feldbetten werden dort ebenfalls vorgehalten. „Die stammen noch aus der Corona-Pandemie“, sagt Günter Brenner. Auch dutzende leere Benzinkanister stehen bereit, um befüllt zu werden.

Übungs-Szenario in Eppingen: Notfallpraxis wird im Kinderhaus eingerichtet

Neben den Treffpunkten werden auch Notrufposten eingerichtet. Diese roten Zelte sind mit mehreren Kräften besetzt und mit einem Notstromaggregat ausgestattet. Wer Erste Hilfe benötigt, bekomme sie dort, sagt Thomas Blösch. Darüber hinaus wird im Kinderhaus medizinische Versorgung angeboten. Dort befindet sich am 10. Mai die Notfallpraxis.

Auch wenn dann nur der Ernstfall so realistisch wie möglich geprobt wird: Günter Brenner appelliert an alle Bürger, sich ausreichend und wie vom Bundesamt für Bevölkerungsschutz empfohlen mit Vorräten einzudecken: „Wir könnten das als Stadt gar nicht bewältigen.“ 

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