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Abriss und Neubau
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So geht es mit dem Rappsodie-Hallenbad in Bad Rappenau weiter

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Eigentlich sollte das Rappsodie-Hallenbad bereits abgerissen werden. Doch die Arbeiten verzögern sich. Eine finanzielle Prognose für den Neubau hat die Verwaltung allerdings schon aufgestellt.


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Mit Prognosen ist es immer so eine Sache. Eigentlich sollte der Abriss des Rappsodie-Hallenbads längst begonnen haben. Dann wurde der Termin wiederholt geschoben. Jetzt hat die Verwaltung dem Gemeinderat eine finanzielle Kalkulation für die kommenden Jahre vorgestellt, die wieder einmal zeigt: Bäder sind immer ein Zuschussgeschäft für die Kommunen.

Rappsodie-Neubau in Bad Rappenau soll mehr Besucher anziehen

Im vergangenen Juni war man noch davon ausgegangen, den Betrieb im Februar einzustellen, zeitnah sollten die Bagger anrollen. Deshalb habe sich die Prognose aus dem Sommer nun auch verschlechtert, erklärt Kämmerin Tanja Schulz. Sie rechnet mit einem negativen Betriebsergebnis von genau 1,822 Millionen Euro im Jahr 2024.


Damit liegen die Ausgaben – legt man das vergangene Jahrzehnt zugrunde – auf einem relativ konstanten Niveau. Geht man davon aus, dass das neue Drei-Sparten-Bad 2028 seine Türen öffnet, werden sich die Ausgaben auf einem ähnlichen Level bewegen. So zumindest die Prognose.

„Der Deckungsbeitrag geht zwar rapide nach unten auf rund 533.000 Euro“, so Schulz. Allerdings werden die Finanzierungskosten für das moderne Gebäude mit 1,7 Millionen Euro pro Jahr veranschlagt. Schon liegt die Berechnung bei 2,3 Millionen Euro. „Also etwa so wie auch in den vergangenen Jahren“, sagt Schulz: „Nur mit dem Vorteil eines neuen Bads.“ Das soll mehr Besucher anziehen und durch die energetische Bauweise in Zukunft Betriebskosten einsparen.

Für Bad Rappenaus Oberbürgermeister Sebastian Frei sind die Prognosen insgesamt ein gutes Zeichen. Zeigten sie doch, dass sich die Stadt den Neubau leisten könne, der wohl komplett über Kredite finanziert wird. Immer wieder käme die Frage auf, ob das Projekt wie geplant realisierbar sei: „Aber wir haben auch in den vergangenen Jahren sehr wenig in die Instandhaltung investiert“, so der Rathauschef anspielend auf die lange gehegte Idee, das Bad komplett neu zu errichten. Hätte die Verwaltung immer wieder Geld in die Hand genommen, „wären die Beträge höher ausgefallen“.

Läuft alles nach dem aktuellen Plan, wird das Rappsodie-Hallenbad im Herbst abgerissen. Fast ein Jahr nach dem ursprünglich geplanten Termin.
Läuft alles nach dem aktuellen Plan, wird das Rappsodie-Hallenbad im Herbst abgerissen. Fast ein Jahr nach dem ursprünglich geplanten Termin.  Foto: Seidel, Ralf

Finanzierung für Abriss und Neubau von Hallenbad Rappsodie – konservative Rechnung in Bad Rappenau

„Ich stehe dazu: Die Stadt kann Neubau und Abriss zahlen.“ Man sei, mit Blick auf einen ähnlichen Status quo, auf dem richtigen Weg. Der ist konservativ, also mit potenziell höheren Ausgaben, gerechnet. Und immer mit dem Hintergedanken einer vollständigen Finanzierung über Kredite. In diesem Bereich setzt der OB auf langfristig wieder sinkende Zinsen.

Doch alle Prognosen sind hinfällig, wenn der neue Eingang im hinteren Bereich der Anlage nicht gebaut wird. Dieser soll einen Betrieb der Saunen auch während der Abriss- und Neubauphase garantieren.

Arbeiten für den neuen Eingang sollen im Januar vergeben werden

Doch trotz aller Bemühungen: Bisher hat die Stadtverwaltung kein Unternehmen gefunden, das diesen Auftrag im gesteckten Finanzierungsrahmen ausführt. 1,5 Millionen Euro wurden für das Gebäude veranschlagt, das nach Fertigstellung des Drei-Sparten-Bads nicht abgerissen, sondern weiter genutzt werden soll. Man wolle im Januar die Arbeiten vergeben, kündigt Sebastian Frei auf Nachfrage von ÖDP-Fraktionschef Klaus Ries-Müller an.

Dieser macht sich vor allem Gedanken um den engen Zeitplan: „Der Bau müsste ja bald beginnen, wenn der Betrieb ab September eingeschränkt laufen soll.“

Eintrittspreise für Sauna und Mineralbad werden erhöht

Eine Sorge ist die Stadt wohl erstmal los: Die geplante Änderung des Jahressteuergesetzes 2024 kommt nicht wie geplant zum Tragen. Im schlechtesten Fall hätte für den Neubau teilweise keine Vorsteuer abgezogen werden dürfen, was die Maßnahme laut Frei deutlich verteuert hätte. Allerdings könne die Steuer auch noch rückwirkend geltend gemacht werden, so der OB. „Planungssicherheit sieht anders aus.“

Der Besuch des Hallenbads und der Sauna wird zum 1. Dezember teurer. So schlägt eine Tageskarte im Mineralbad an Wochentagen mit zwölf statt elf Euro zu Buche. Eine Tageskarte inklusive Sauna kostet bald 32 Euro. Bisher wurden 30 Euro aufgerufen. Die Preise seien marktgerecht, sagt der Bad Rappenauer Oberbürgermeister Sebastian Frei. „Wir rufen sie mit großer Überzeugung auf, weil das Produkt gut ist.“ Die Nachfrage sei groß, auch wenn das Bad nicht mehr „taufrisch“ sei. Der Erhöhung stimmten alle Stadträte zu.

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