Bilanz nach Hochwasserschäden auf dem Eppinger Gartenschau-Gelände
Die Macher der Gartenschau Eppingen 2022 ziehen eine erste Bilanz der Hochwasserschäden vom 13. Juli. In der östlichen Hälfte des Geländes hat die Überschwemmung besonders gewütet. Der Hochwasser-Zweckverband erläutert das Staumanagement.

Das Thema Hochwasserschutz bleibt auch eine gute Woche nach der Überschwemmung des Gartenschaugeländes auf der Agenda der Stadt Eppingen. "Für die Gartenschau 2022 werden selbstverständlich Erfahrungen in die Gefahrenabwehr mit einfließen", sagt Stadtsprecherin Vanessa Heitz. Wie diese aussehen und was sie beinhalten, werde noch geprüft. "Wir werden das Thema aber auf jeden Fall gartenschaugerecht aufarbeiten."
Die Stadt wird die Überschwemmung vom 13. Juli demnach dazu nutzen, "Hochwasser-Hotspots" im Gelände ausfindig zu machen. In der Sitzung des Technischen Ausschusses noch am Abend der Flutung waren kritische Fragen zum Hochwassermanagement aufgekommen. Diese hatten sich an der Information des Bürgermeisters Peter Thalmann entzündet, wonach das vorgelagerte Hochwasser-Rückhaltebecken Raußmühle nur zu 20 Prozent beansprucht worden war.
Wasserabgabe aus dem Hochwasser-Rückhaltebecken verlief wie geplant
Nun zieht der Zweckverband Hochwasserschutz Einzugsgebiet Elsenz-Schwarzbach, der von Eppingen und anderen Kommunen mit dem Hochwassermanagement beauftragt ist, ein erstes Resümme. Demnach hat die automatische Steuerung die Abgabe-Wassermenge aus dem Becken konstant bei 2,3 Kubikmetern pro Sekunde gehalten. Dies sehe die technische Betriebsvorschrift genau so vor. In dem Becken habe sich der Stauraum immer weiter angefüllt, die Abgabe sei aber trotzdem immer gleich geblieben.

"Letztlich waren es 30.000 Kubikmeter, die zurückgehalten wurden und größere Schäden verhindert haben", schätzt der Geschäftsführer des Zweckverbands, Gerold Werner, ein. Auch die anderen Rückhaltebecken in Rohrbach und in Adelshofen hätten das Hochwasser durch ihre Drosselwirkung reduziert. "Grundsätzlich darf von diesem Betriebsreglement der Anlagen, die aufeinander abgestimmt sind, nicht abgewichen werden", betont Werner. Selbst nach noch stärkerem Regen und noch mehr Füllung im Becken wäre die Abgabe an der Raußmühle weiterhin mit 2,3 Kubikmetern konstant geblieben, so Werner. "Jetzt sollte zuerst einmal eine Bestandsaufnahme gemacht werden, wie groß der Schaden tatsächlich war und dann wird man darüber noch einmal sprechen."
Wo die Beeteinfassungen landeten

Eine erste Schadensanalyse der Stadt ergibt folgendes Bild: Die Einfassungen der Sommerflorbeete wurden am stärksten in Mitleidenschaft gezogen. Sie sind laut Stadtsprecherin Vanessa Heitz nicht mehr für einen erneuten Gebrauch nutzbar. Vor allem im Bereich östlich des Alstadtrings, also nach dem Zusammenfluss von Elsenz und Hilsbach, sieht es stellenweise abenteuerlich aus: Die aufgetriebenen hölzernen Beeteinfassungen wurden dutzende Meter weit davon getragen und liegen nun kreuz und quer auf dem Gelände, teilweise sind sie an Bäumen oder Bauzäunen hängen geblieben. "Die Einfassungen werden durch neue ergänzt, neu montiert, da ist das zuständige Team bereits dabei." Die Kosten seien derzeit noch nicht abzuschätzen. Außerdem sei eine Holzbank im Bereich der Festwiesen abhanden gekommen, ein Bauzaun-Element sei aufgrund der angeschwemmten Beeteinfassungen beschädigt worden und müsse ersetzt werden.
Wie viele Rückhaltebecken seit Gründung des Hochwasser-Verbands gebaut wurden
Der Bauhof hat nach dem Rückzug des Wassers angefangen, das Gelände zu säubern und ist noch dabei. "Mit dem Wasser kamen auch viel Erde, Schlamm und andere Sedimente. Das kann aber gut mit Wasser bereinigt werden", so die Stadtsprecherin. Das selbe gelte für die Sitzgelegenheiten direkt am Elsenzufer, die Rasenflächen oder die Trittsteine.
Seit der Gründung des Zweckverbands Hochwasserschutz Einzugsbereich Elsenz-Schwarzbach im Jahr 1997 wurden in den 23 Mitgliedsgemeinden rund 60 Hochwasserrückhaltebecken neu gebaut. Außerdem wurden entlang der Gewässer viele Optimierungen für einen besseren und schadlosen Hochwasserabfluss vorgenommen. So in Eppingen die Aufweitung und Ufererhöhung zwischen der Mündung des Hilsbachs und der Brücke bei der Kläranlage.