Gewerbegebiet Buchäcker in Bad Rappenau wächst weiter
Die Stadt Bad Rappenau stellt die Weichen für die Erweiterung des Gewerbegebiets Buchäcker, direkt an der Autobahn. Die Nachfrage nach Grundstücken ist ungebrochen hoch, kann derzeit aber nicht befriedigt werden.

Für die einen ist das Gewerbegebiet Buchäcker der Ort in Bad Rappenau, an dem wichtige Steuereinnahmen erwirtschaftet werden. Für die anderen liegt dort wertvolles Ackerland, das durch Überbauung für immer verloren geht.
Kritisiert wird mit Blick auf die großen Speditionsbetriebe immer wieder, dass dort zu wenig Arbeitsplätze entstanden sind - im Verhältnis zum Flächenverbrauch.
Die neuerliche Erweiterung des attraktiv an der A6-Anschlussstelle Bad Rappenau gelegenen Gewerbegebietes trägt der dortige Gemeinderat daher nicht geschlossen mit. Die Nachfrage von Unternehmen nach geeigneten Flächen ist indessen ungebrochen: "Derzeit", heißt es seitens der Verwaltung, "sind keine gewerblichen Bauplätze mehr verfügbar." Weder können bestehende Betriebe erweitern, noch sich neue ansiedeln.
Hermes und Wista sind schon da
Bei der jüngsten Gebietsabrundung waren die Grundstücke schnell weg: Unter anderem bekamen die Feuerwehren aus Bonfeld, Fürfeld und Treschklingen eine gemeinsame Wache gegenüber des Logistikunternehmens Hermes, das dort einen seiner großen Warenumschlagplätze in Süddeutschland betreibt.
Die Wista-Group, die 1991 in Bad Rappenau gegründet worden war, ihren Sitz aber lange in Schwaigern hatte, und die heute zu einem der weltweit führenden Anbieter für technische Lösungen im Bereich Perforationssysteme gehört, siedelte im Westen. Mit dem Bikinimuseum und dem Best Western-Hotel finden sich im Gewerbegebiet Buchäcker sogar touristische Angebote.
Die Buchäcker sind so gesehen eine Erfolgsgeschichte, die fortgeführt werden soll: "Die Nachfrage nach Flächen direkt an der Autobahn ist generell groß", sagt Oberbürgermeister Sebastian Frei.
Mit "konkreten Interessenten" sei man im Gespräch. Teilweise handelt es sich dabei um Betriebe, die bereits in Bad Rappenau ansäßig sind. Teilweise geht es um auswärtige Unternehmen. Namen lässt Frei noch keine fallen. Allerdings, sagt er, sei man gerade dabei, "die notwendigen Weichen zu stellen".

Weitere Speditionen will der Gemeinderat nicht mehr. Die Stadt Bad Rappenau hält Ausschau nach Inhaber geführtem, produzierendem Gewerbe, das seinen Sitz möglichst mitnimmt. Nach wie vor ist es der Wunsch aller, möglichst viele Arbeitsplätze dort zu schaffen.
Bad Rappenau plante daher zunächst mit 7,78 Hektar Erweiterungsfläche. Daraus sind laut Sebastian Frei "im Laufe des Ankaufs der Grundstücke" 5,41 Hektar geworden. Das Bebauungsplanverfahren ist im Juli 2018 angelaufen.
Keine weiteren Logistiker gewünscht
Ein Ökopunkteausgleich sei zu erbringen, sagt die stellvertretende Hochbauamtsleiterin Birgit Stadler. Unter anderem wurden vom Amt für Natur- und Artenschutz im Landratsamt Heilbronn Maßnahmen wie das Anlegen von Blühstreifen und Lerchenfenstern gefordert.
Das Regierungspräsidium Stuttgart äußert sich zur Verkehrssituation und zur Anbindung des Gewerbegebiets und fordert eine dauerhafte Lösung. Verkehrszählungen laufen. Überhaupt ist der Verkehr neben dem Flächenverbrauch das, was die meisten Gemeinderäte umtreibt.
Verkehrsprobleme müssen gelöst werden
Der Zugang zum Gewerbegebiet ist ein Thema, das gelöst werden muss. Stadtrat Ralf Kochendörfer (CDU) brachte daher einen Kreisverkehr ins Gespräch, wie er von dem langjährigen Stadtrat Bernd Hofmann immer wieder angemahnt worden war. "Vielleicht kommen auch mehrere kleinere Maßnahmen", sagte der OB: Diese würden vorgestellt, "wenn wir ein paar Schritte weiter sind".
Grünen-Stadträtin Birgit Wacker machte auf einen Fußgängerweg aufmerksam, der nach der Ampel in Richtung Bonfeld "im Nirwana" ende. Rüdiger Winter von den Freien Wählern stimmte den Bedenken von Grünen-Stadträtin Sonja Hocher bezüglich des Flächenverbrauchs zu. Betonte aber: "Wir freuen uns. dass wir aus den Gewerbesteuereinnahmen auch ein Stück der Schulen und Kindergärten finanzieren können."
Weitere Infos
Nur in Grombach gibt es derzeit noch Gewerbeflächen: ansonsten muss die Stadt Bad Rappenau passen. Mit der Erweiterung des gewerbegebiets Buchäcker um 5,41 Hektar stehen dort dann wieder Grundstücke zur Verfügung. Die Grundstücksgrößen werden an den Bedarf der Interessenten angepasst. Als Name für die Straße hat sich der Gemeinderat für "Buchäcker Nord" entschieden. Die Flächen werden innerhalb des Baugebiets und durch Ökopunkte ausgeglichen.


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