Gartenschau Eppingen: "Lieber verschieben als eine Veranstaltung mit Maske und Abstand"
Dass die Gartenschau in Eppingen von 2021 auf 2022 verschoben wird, ist so gut wie beschlossen. Die Reaktionen der Menschen fallen überwiegend verständnisvoll aus. Vor allem eine Frage treibt viele um: Ob 2022 noch mal alle Helfer und Künstler mitziehen?
Das, was sich in den vergangenen Wochen abgezeichnet hat, wird immer konkreter: Die Gartenschau wird nicht in 55 Tagen ihre Pforten öffnen, sondern erst im Jahr 2022. Sollte sich das Land Baden-Württemberg an den Mehrkosten beteiligen, ist eine Verschiebung um ein Jahr (fast) beschlossene Sache.
So, wie sich im Gemeinderat eine Mehrheit für eine Verschiebung abzeichnet, äußerten sich auch User in den sozialen Medien. Tenor: lieber um ein Jahr verschieben und dann möglicherweise ohne Einschränkungen feiern als jetzt eine Gartenschau mit Maske, Abstand und Essen to go. Doch auch im Supermarkt in der Stadt hört man klare Worte. "Ich finde es schade, dass die Gartenschau möglicherweise verschoben wird", meint Michael Schröder, doch er findet: "Es ist nachvollziehbar." Was, so der Eppinger weiter, "bringt uns eine tolle Veranstaltung, wenn coronabedingt nicht allzu viele Besucher zugelassen werden können und man dort auch noch auf genügend Abstand achten soll?" Und was bringe eine große Bühne, wenn kaum Zuschauer zugelassen werden?
Eigentlich ist eine Verschiebung keine Überraschung
Ähnlich sieht es Hilde Lambrecht. "Natürlich wäre es schade, wenn die Schau verschoben werden müsste", findet sie. Zumal die Infrastruktur pünktlich fertig werde und man daher vorher schon teilweise sehen kann, was eigentlich noch niemand sehen sollte. Die Einheimischen, so die Brackenheimerin, "haben dann nicht mehr das Überraschungsmoment, denn man kann nicht alles vor den Blicken der Passanten verhüllen".
Auch Selina Schmidt findet es eine schwierige Entscheidung und gibt zu: "Ich möchte nicht in der Haut der Entscheidungsträger stecken, denn man muss das Für und Wider schon sehr gut abwägen." Sie selbst, so gesteht die Sinsheimerin, habe sich sehr auf die Schau gefreut. "Ich bin einmal in der Woche in Eppingen und jedes Mal erstaunt, welche Fortschritte die Arbeiten machen. Ich bin auf das große Ganze gespannt." Trotz ihrer Neugierde hat sie Verständnis. "Vor allem für Veranstaltungen wie Konzerte wäre die Begrenzung der Besucherzahl nicht schön. Ich möchte mich auch gerne hinsetzen, wenn ich was esse oder trinke." Auf der anderen Seite sei es schwierig, die vielen ehrenamtlichen Helfer ein Jahr zu vertrösten. Ob dann jeder, der sich in diesem Jahr Zeit für ein ehrenamtliches Engagement genommen hat, dies auch im kommenden Jahr tun kann?
Persönliche Pläne gehen zunichte
Ein bisschen enttäuscht zeigt sich Albrecht Heinzmann. "Ich habe mich schon sehr auf die Gartenschau gefreut und mir anhand des Veranstaltungsplanes schon meinen persönlichen Jahresplan zusammengestellt." Ob die Künstler, die für 2021 angekündigt waren, 2022 auftreten können und wollen, könne man noch nicht sagen. Grundsätzlich kann der Rentner die Entscheidung aber nachvollziehen: "Eine Gartenschau mit Einschränkungen wäre sicherlich ein Ereignis, das sich eher negativ in den Köpfen verankern würde."
Außerdem gäbe das eine Jahr mehr Zeit die Möglichkeit, dass das eine oder andere private Projekt noch fertiggestellt werden kann, worauf es dann weniger Baustellen in der Stadt gebe.