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Eppinger Gemeinderat stimmt für Windpark im Hardtwald

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Windpark im Eppinger Hardtwald: Gemeinderat bringt Interessenbekundungsverfahren auf den Weg. Sechs Anlagen sind auf dem Höhenzug denkbar. Was die Fraktionen zum Projekt sagen:

Je höher eine Windkraftanlage, desto größer in der Regel der Ertrag.
Foto: dpa
Je höher eine Windkraftanlage, desto größer in der Regel der Ertrag. Foto: dpa  Foto: Patrick Pleul

Der Gemeinderat hat sich am Dienstag einstimmig für einen Windpark im kommunalen Hardtwald ausgesprochen. Mit Hilfe eines Interessenbekundungsverfahrens soll ein geeigneter Anbieter ausfindig gemacht werden. Zur Auswahl hat die Verwaltung vorgeschlagen, die einlaufenden Angebote nach bestimmten Kriterien zu gewichten. Demnach entfallen auf den Punkt "Wirtschaftlichkeit" 60 Prozent der Gewichtungspunkte. Die Wertschöpfung vor Ort wird mit 30 Prozent gewichtet, das Betreiberkonzept samt Anlagenlayout mit zehn Prozent.

Wieviel Fläche in Eppingen für Windkraft ausgewiesen werden soll

Redner aus allen Fraktionen im Gemeinderat befürworteten das Vorhaben der Stadt, am Ausbau der Erneuerbaren Energien auch mit Windkraft mitzuwirken. Mit Hilfe des eingeschlagenen Wegs behalte die Stadt die Handlungsfähigkeit, so der Tenor der Wortbeiträge am Dienstag. Bezogen auf die Planungsregion Heilbronn-Franken müssen 1,8 Prozent der Gesamtfläche für Windkraft ausgewiesen werden - bundesweit bis 2032, in Baden-Württemberg sogar schon bis 2025.

Weil der Ausbau der Windkraft aus politischen Gründen "privilegiert" ist, gibt es im Prinzip in geeigneten Gebieten Baurecht für alle Investoren – es sei denn, die Kommunen können eigene Planungen vorweisen, die dann von der Regionalplanung bevorzugt berücksichtigt werden.

Wann die Windkraft-Ideen erstmals vorgestellt wurden

Die Eppinger Stadtverwaltung und der Gemeinderat beschäftigen sich schon seit geraumer Zeit mit dem Thema. Allerdings hatten die Gesprächspartner lange den Deckmantel des Schweigens über das Vorhaben ausgebreitet. Es gab eine Reihe "nicht öffentlicher" Beratungen und sogar eine Exkursion ohne die sonst in ähnlichen Fällen übliche Pressemitteilung: Ziel war der Harthäuser Wald, wo der bisher größte Windpark im Landkreis Heilbronn steht. Das erste Mal wurden die Windkraft-Ideen im Rahmen der Einwohnerversammlungen im Oktober vorgestellt. Mit dem Grundsatzbeschluss zum Start eines Interessenbekundungsverfahrens hat die Stadt Eppingen jetzt einen ersten "Knopf" an die Hose gesetzt.

In der Aussprache sagte der Vorsitzende der CDU-Fraktion, Klaus Scherer: "Wir müssen es heute auf den Weg bringen, damit wir das Heft des Handelns in der Hand haben, damit nicht dem Wildwuchs Tür und Tor geöffnet wird. Der Standort Hardtwald ist absolut richtig.

Klimaschutz lokal: Was das den Bürgern bringt

Peter Wieser, Fraktionschef der Grünen: "Dank an den OB (Oberbürgermeister Klaus Holaschke, die Red.), dass Sie die Thematik aufgenommen haben, Klimaschutz auch bei uns lokal voranzutreiben. Der Strom aus dem Norden wird bei Weitem nicht reichen. Deshalb helfen wir gerne."

Der Fraktionsvorsitzende der Freien Wähler, Jörg Haueisen: "Die Chancen sind auch finanzieller Art. Dass der Windpark auf unserer Gemarkung entsteht bedeutet, dass auch der Bürger davon profitiert." Der Vorsitzende der SPD-Fraktion, Hartmut Kächele, plädierte dafür, die Zahl sechs nicht als Obergrenze in das Verfahren reinzuschreiben, sondern die Anzahl offen zu lassen.

 
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