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Elektromobilität
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Bald soll es in Eppingen Parkplätze mit Photovoltaik-Überdachung geben

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Eppingen gibt Gas in Sachen E-Mobilität: Der Parkplatz an der Heilbronner Straße erhält als erster Standort Solarmodule und Ladestationen. Warum die Stadt zur Eile drängt.

Etwa 30 Parkplätze, die im Vorfeld der Gartenschau an der Heilbronner Straße entstanden sind, sollen mit Photovoltaikanlagen überdacht werden.
Foto: Jörg Kühl
Etwa 30 Parkplätze, die im Vorfeld der Gartenschau an der Heilbronner Straße entstanden sind, sollen mit Photovoltaikanlagen überdacht werden. Foto: Jörg Kühl  Foto: Kühl, Jörg

An der Heilbronner Straße werden etwa 30 Parkplätze mit Photovoltaikmodulen (PV) überdacht. Vor Ort werden zudem zwei Schnellladesäulen mit einer Ladeleistung von 300 Kilowatt installiert: Eppingen gibt Gas in Sachen Elektromobilität.

In seiner jüngsten Sitzung hat der Technische Ausschuss die Verwaltung mit entsprechenden Aufträgen auf den Weg geschickt. In einer zweiten Ausbaustufe soll auch der Parkplatz am Berliner Ring gegenüber der Selma-Rosenfeld-Realschule mit PV-überdachten Parkmöglichkeiten ausgestattet werden. Hier sind etwa 20 Stellplätze im Gespräch sowie eine Ladesäule mit 150-Kilowatt Leistung.

Wieviel Eppingen in Sachen E-Mobilität investiert

Die Verwaltung drängt auf Eile, denn aktuell gibt es für das Vorhaben eine 85-prozentige Förderung vom Land. Das will sich die Stadt nicht entgehen lassen, zumal das Thema Elektromobilität ohnehin auf die Städte und Gemeinden zukommt - ob mit oder ohne Förderung.

Als Eigenleistung bleiben der Stadt nach vorläufiger Kostenschätzung für die Anlage in der Heilbronner Straße 180.000 Euro, für das Pendant am Berliner Ring 120.000 Euro. Mit einer Amortisierung der reinen PV-Module, die nicht in der Förderung enthalten sind, rechnet die Stadt im Zeitfenster von acht bis zwölf Jahren.

Wer den Vorschlag als erstes unterbreitet hat

Den Vorschlag, öffentliche Parkplätze mit PV-Dächern zu versehen, hatten die Freien Wähler (FBW) im Zuge der Beratungen zum Haushalt 2023 eingebracht. Deren Vorsitzender Jörg Haueisen bedankte sich im Namen der Fraktion, dass die Verwaltung die Idee nun in die Umsetzung bringt.


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Der Stadtrat warb dafür, die großzügige Förderung zu nutzen und auch den Parkplatz am Berliner Ring "mittelfristig" in Angriff zu nehmen. Haueisens Fraktionskollege Rainer Antritter regte an, mit der Förderung gleich auch Pufferspeicher mit zu beantragen.

Welchen Seitenhieb sich die SPD-Fraktion nicht verkneifen kann

Peter Wieser, Fraktionsvorsitzender der Grünen, bekannte, er habe sich eine solche Anlage deutlich teurer vorgestellt. Zum Hintergrund: Ein mit PV-Modulen überdachter Stellplatz schlägt je nach Ausführung mit Kosten zwischen 6500 und 8300 Euro zu Buche. Ähnlich wie Haueisen forderte auch Wieser, die 85-prozentige Förderung für den Parkplatz am Berliner Ring mitzunehmen. "Bitte prüfen, ob noch mehr drin ist." Lieber solle man andere Projekte verschieben.

Wieser spielte damit auf die geplante Anbindung des Elsenztalradwegs an den Altstadtring mittels einer neuen Brücke über die Hilsbach an. Dieses Vorhaben mit einer Kosten-Grobschätzung von 700 000 Euro war im Technischen Ausschuss unmittelbar zuvor von der SPD kontrovers diskutiert worden. "Die geförderte PV-Anlage auf dem Parkplatz ist im Gegensatz zu anderen Maßnahmen, die heute beschlossen wurden, eine sinnvolle Sache", kommentierte der SPD-Fraktionsvorsitzende Hartmut Kächele. Er schloss sich der Forderung an, auch den Parkplatz am Berliner Ring mit PV-Anlagen auszustatten.

Was am Ende tatsächlich beschlossen wurde

Auch die CDU übte in Sachen PV-Überdachung den Schulterschluss mit den anderen Fraktionen. "Warum nicht mehr bauen, wenn es gerade so hoch gefördert wird?", fragte der Vorsitzende Klaus Scherer.

Am Ende formulierte Baubürgermeister Peter Thalmann den Beschlussantrag wie folgt: Der Technische Ausschuss beauftragt die Verwaltung mit der Realisierung einer Photovoltaikanlage auf dem Parkplatz an der Heilbronner Straße mit zwei 300-Kilowatt-Ladesäulen. Gleichzeitig beauftragt der Ausschuss für die zweite Stufe das Belegen der Mittelreihe am Parkplatz am Berliner Ring mit PV-Modulen und die Installation einer 150-Kilowatt-Ladestation. Diesem Antrag folgte das Gremium einstimmig.


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Was das Land in Sachen E-Mobilität fördert

Ladesäulen, Netzanschlüsse, Pufferspeicher sowie Arbeiten an Straßen und öffentlichen Flächen mit dem Ziel, die Elektromobilität zu fördern, können vom Land gefördert werden. Dazu zählen auch Überdachungen für Photovoltaik-Anlagen (PV), wobei die PV-Module nicht gefördert werden. Die Zahl der mit PV ausgerüsteten Parkplätze ist nicht limitiert. Fördervoraussetzung ist, dass alle Ladesäulen mit erneuerbarem Strom gespeist werden und öffentlich zugänglich sind. Die Förderquote beträgt 85 Prozent der förderfähigen Kosten.

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