Stimme+
Bad Rappenau
Hinzugefügt. Zur Merkliste Lesezeichen setzen

Die Jugendhaus-Tür ist für jeden offen

   | 
Lesezeit  2 Min
Erfolgreich kopiert!

Das Jugendhaus Maximal in Bad Rappenau hat mit Eric Fuchs einen neuen Leiter. Bisher war der gelernte Schreiner in Sinsheim beschäftigt. In der Kurstadt will er einiges anpacken.

Eric Fuchs leitet seit Anfang August das Jugendhaus Maximal in Bad Rappenau. In der kommenden Woche beginnt der reguläre Betrieb. Dann können die Jugendlichen auch ihre Wünsche äußern.
Foto: Elfi Hofmann
Eric Fuchs leitet seit Anfang August das Jugendhaus Maximal in Bad Rappenau. In der kommenden Woche beginnt der reguläre Betrieb. Dann können die Jugendlichen auch ihre Wünsche äußern. Foto: Elfi Hofmann  Foto: Hofmann, Elfi

So richtig kennt sich Eric Fuchs noch nicht in den Räumen des Jugendhauses in Bad Rappenau aus. Zumindest nicht, was die verschiedenen Lichtschalter betrifft. Erst nach mehreren Versuchen geht die Lampe über dem Billardtisch im Maximal an. Der 50-Jährige ist seit dem 1. August neuer Leiter der Einrichtung und macht sich nach und nach mit den Abläufen und den Lichtquellen der Räume vertraut.

Neustart in Bad Rappenau

"Es ist gleich richtig losgegangen mit dem Ferienprogramm", erzählt er. Der Job ist kein neuer für Fuchs, vorher leitete der gelernte Schreiner über 18 Jahre das Sinsheimer Jugendhaus. Jetzt also der Neustart in der Kurstadt, wo der Arbeitserzieher auch für die Jugendpflege zuständig ist.

"Mein Beruf hat mir viele Vorteile in der Arbeit mit Jugendlichen gebracht", sagt Eric Fuchs. Und das nicht nur im gemeinsamen Bauen von Möbeln für das Jugendhaus in Sinsheim. Besonders beim Thema Berufsfindung kann Fuchs beraten und die Jugendlichen auf ihrem Weg ein Stück weit begleiten. Er wisse zum Beispiel, welche Möglichkeiten der Unterstützung es während einer Ausbildung gibt. "Die Arbeit findet eben nicht nur im Haus selbst statt."

Wertschätzung durch Mitarbeit

Doch genau dort sei einiges zu tun, so Fuchs, während er sich im Hauptraum im Erdgeschoss umschaut. Die Wände möchte er streichen, eine neue Küche soll eingebaut werden. Bei all diesen Arbeiten werden die Jugendlichen mit eingespannt. "Dann ist auch die Wertschätzung einfach größer", erläutert der 50-Jährige.

Wie die inhaltliche Ausrichtung im Jugendhaus aussehen wird, steht hingegen noch nicht fest. Eric Fuchs möchte sich mit den Besuchern unterhalten und ihre Wünsche anhören. "Es ist ihr Haus." Kommende Woche beginnt der reguläre Betrieb. Und dann kommt es eben nicht nur auf die Jugendlichen an, sondern auch darauf, was umsetzbar ist. Deshalb ist Fuchs die enge Zusammenarbeit mit der städtischen Verwaltung und dem Gemeinderat sehr wichtig.

Partnerschaftlicher Umgang

Ob und wie oft die jungen Erwachsenen ins Maximal kommen, entscheiden sie selbst. Diese Freiwilligkeit, auf der seine Arbeit basiert, sei zwar sehr schön, weil es keinen Zwang zu irgendetwas gebe. "Auf der anderen Seite können sie auch einfach gehen, wenn sie möchten", so Fuchs. Deshalb müsse man einen partnerschaftlichen Weg im Umgang miteinander finden.

Und wo ginge das besser als beim gemeinsamen Spielen. Im Jugendhaus gibt es neben einem Tischkicker und einem Billardtisch auch eine Dart-Scheibe, verschiedene Brettspiele und eine Play Station. Außerdem können Nachwuchsbands einen Raum für ihre Proben nutzen. "Man muss aber auch gar nichts machen und kann einfach nur chillen", betont Eric Fuchs. Das Freizeitverhalten habe sich in den letzten Jahren gewandelt, was auch an den Ganztagsschulen liege. Viel Zeit sei mittlerweile fremdbestimmt. "Und dann möchten die meisten eben selbst festlegen, wie sie ihre Freizeit gestalten." Spontanität sei sehr wichtig.

Absagen nicht persönlich nehmen

Die Planung von Turnieren an Play Station oder Tischkicker sei genau deshalb nicht immer leicht. Es könne sein, dass niemand auftaucht. "Das darf man aber nicht persönlich nehmen", so Fuchs, der versucht, solche Situationen professionell zu sehen. "Vielleicht war es dann einfach das falsche Angebot."

Einen anderen Job möchte der Haßmersheimer nicht ausüben. "Ich kann mir das gar nicht mehr vorstellen", erzählt er. Schließlich sei die Arbeit abwechslungsreich und vielfältig, auch wenn sie manchmal sehr anstrengend sei. Zum Ausgleich praktiziert Eric Fuchs Tai Chi und steuert Drachen, vorzugsweise im Urlaub an der Nordsee.

Kommentar hinzufügen

Kommentare

Neueste zuerst | Älteste zuerst | Beste Bewertung
Keine Kommentare gefunden
Nach oben  Nach oben