Den Schutzstreifen für Radfahrer steht in Bad Rappenau nichts mehr im Weg
In der Siegelsbacher Straße soll sich die Verkehrssituation für Radler verbessern. Dafür wird auf beiden Fahrbeinseiten auf einer Strecke von 350 Metern ein Schutzstreifen angelegt.

Fast zwei Jahre ist es her, da beschloss der Bad Rappenauer Gemeinderat, an der Siegelsbacher Straße einen beidseitigen Radweg zu bauen. Ende Juli 2021 einigten sich die Stadträte auf einen knapp 350 Meter langen Schutzstreifen. Jetzt ist klar. Das Projekt wird zusätzlich gefördert. Damals war man von einer Quote zwischen 70 und 80 Prozent ausgegangen, die Baukosten wurden auf circa 510.000 Euro geschätzt. "Seitdem gab es allerdings eine Erhöhung", erklärt Oberbürgermeister Sebastian Frei. Rund 70.000 Euro kommen nun noch bedingt durch die allgemeinen Preissteigerungen obendrauf. Gefördert wird die Maßnahme mit knapp 447.000 Euro. Ohne diese Zusage wäre die Maßnahme allerdings nicht verwirklicht worden.
Böschung am Friedhof wurde schon vorbereitet
Um die Pläne umzusetzen, wurde in den vergangenen Monaten die Böschung am Friedhof gerodet - auch wenn noch gar nicht gebaut wird. Das sei erforderlich gewesen, um nicht in das gesetzlich festgelegte Zeitfenster zu rutschen, in dem es aus Naturschutzgründen verboten ist, Hecken und Bäume zu entfernen oder zu beschneiden, erklärt Sebastian Frei. "Wir wollten damit nicht vorgreifen", so der OB.
Neben den jeweils 1,25 Meter breiten Radschutzstreifen war im Vorentwurf auch eine bauliche Veränderung des Friedhofeingangs angedacht. Die Treppe sollte versetzt werden. Diese Baumaßnahme findet nun allerdings nicht statt.
Fahrradsymbole werden aufgemalt
Da die Straße allgemein in keinem optimalen Zustand ist und zahlreiche Risse aufweist, hegte Grünen-Stadtrat Ulrich Feldmeyer die Hoffnung, dass der gesamte Belag direkt mit erneuert wird. Solche Pläne gibt es laut Sebastian Frei zurzeit für die Kreisstraße allerdings nicht. Umgesetzt wird aber wohl ein weiterer Vorschlag von Feldmeyer: Auf die Schutzstreifen werden in regelmäßigen Abständen Fahrradsymbole aufgemalt, um so direkt klar zu machen, dass dieser Bereich den Drahteseln vorbehalten ist.
Jochen Hirschmann bittet außerdem darum, an der Bushaltestelle bis zu vier Fahrradstellplätze zu integrieren, da aktuell viele Räder auf den Gehwegen abgestellt und an den Gartenzäunen angeschlossen werden. "Das kann man dann in einem Abwasch miterledigen", so der Stadtrat der ÖDP pragmatisch.
Bei aller Freude über die beiden Schutzstreifen: Die Freien Wähler hätten sich vorstellen können, bereits auf Höhe des Weges, der vom Waldstadion auf die Siegelsbacher Straße führt, mit dem Ausbau zu beginnen. "Leider beginnt der Streifen erst 200 Meter dahinter", bedauert Sven Hofmann. Das sei allerdings von Anfang an klar gewesen, so Sebastian Frei. Letztendlich enthalten sich sieben Stadträte der Abstimmung, der Rest votiert mit Ja.
Heller und freundlicher Ortseingang
"Wir freuen uns sehr über den Zuschuss und die jetzt folgende Umsetzung", erklärt Ulrich Feldmeyer abschließend. Der Streifen sei ein guter Schritt für Radfahrer. Außerdem sei die Zufahrt von Siegelsbach durch die Rodung wesentlich freundlicher und heller. Von den Anwohnern habe es außerdem keine Beschwerden gegeben, fügt der Oberbürgermeister an.
Für den Radweg zwischen Obergimpern und Untergimpern kommt ein solcher Zuschuss allerdings nicht infrage. "Das ist keine städtische Maßnahme", so Frei.
Der 1,25 Meter breite Schutzstreifen wird auf beiden Seiten der Siegelsbacher Straße auf einer Länge von 350 Metern verwirklicht. Dafür wird die Fahrbahn von derzeit 6,10 auf sieben Meter verbreitert. In Richtung des Friedhofs wird die Fahrbahn außerdem um circa einen Meter verschwenkt. Geplant ist zusätzlich, eine vorgesetzte Stützmauer an die bestehende Friedhofsmauer auf ungefähr 205 Meter Länge zu bauen.
Zuschuss liegt bei 77 Prozent
Momentan geht die Bad Rappenauer Verwaltung von Kosten in Höhe von 580.000 Euro aus. Dieser Betrag wird mit 77 Prozent bezuschusst, so dass die Stadt selbst noch 133.000 Euro für die Umsetzung aufbringen muss.
In der Gemeinderatssitzung im Juli 2021 wurden mehrere Varianten für den Streifen diskutiert. Im Raum stand damals auch die Möglichkeit, wie in der Heinsheimer Straße nur in eine Richtung zu bauen. Da die letztendlich beschlossene Version mehr kostet, stimmten einige Stadträte gegen diesen Vorschlag.