Das Ende der Baustelle vor Wollenberg ist greifbar
Nach über 15 Monaten wird die Vollsperrung am Wollenberger Ortseingang in der kommende Woche aufgehoben. Der kurze Straßenabschnitt soll schon vorher kurzzeitig für den Verkehr geöffnet werden.

Es ist fast geschafft: Am kommenden Dienstag soll die Sperrung der L530 in Wollenberg aufgehoben werden. Nach über 15 Monaten Bauzeit und mehreren Verschiebungen des Fertigstellungstermins.
Öffnung für den Jakobimarkt
Doch der guten Nachrichten nicht genug, kündigt das Regierungspräsidium (RP) Stuttgart als Bauherr an, den 153 Meter langen Straßenabschnitt bereits am Samstag kurzzeitig für den Verkehr zu öffnen. Möglich macht das die noch austrocknende dreischichtige Asphaltdecke, die in dieser Woche aufgebracht wird. "Aufgrund der derzeit warmen Temperaturen dauert das Abkühlen länger als geplant", teilt das RP auf Nachfrage mit. Von Samstag- bis Montagnachmittag ist die Straße befahrbar – genau richtig für den Jakobimarkt am kommenden Sonntag, 23. Juli.
Die Freude über die aktuellen Entwicklungen ist auch bei Stadtrat Harald Scholz groß: "Ich bin wirklich sehr erleichtert." Er könne es aber erst glauben, wenn es wirklich soweit ist. "Es gab schließlich schon oft eine Verlängerung der Verlängerung", so Scholz. Eigentlich sollte die L530, die in Wollenberg in die Deinhardstraße mündet, bereits im vergangenen Herbst fertiggestellt sein.
Investition von einer Millionen Euro
Doch der über 200 Jahre alte unterirdische Gewölbekeller musste zusätzlich abgestützt werden. Weitere Verzögerungen durch das Wetter und andere, vorher nicht absehbare Probleme, schoben den Termin immer wieder nach hinten. Dabei sollte neben der Fahrbahn lediglich die Straße von 4,70 auf 5,5 Meter verbreitert und die Stützmauer saniert werden. Rund eine Million Euro hat das Regierungspräsidium in die Arbeiten, die am kommenden Montag endgültig abgeschlossen sein werden, investiert.
Die zusätzlichen Kilometer, die viele Wollenberger seit dem Frühjahr 2022 fahren mussten, sind hingegen nicht zu beziffern. "Wir waren in eine Richtung abgeschnitten", sagt Harald Scholz. Nicht nur die Berufspendler hätten Umwege in Kauf nehmen müssen. Auch für Kinder und Jugendliche, die die Verbundschule in Bad Rappenau besuchen, sei der Weg mit dem Bus beschwerlich gewesen. Und auch das Kelterfest am ersten Juli-Wochenende war nicht so gut besucht wie erhofft. "Das lag natürlich nicht nur an der Baustelle, sondern auch am gleichzeitig stattfindenden Dorffest in Hüffenhardt", räumt Scholz ein.
Programm des Jakobimarkts
Für den kommenden Sonntag sieht er gute Chancen, dass mehr Besucher kommen. Der Jakobimarkt beginnt um 10.30 Uhr mit einem Gottesdienst auf dem Kelterplatz, das Marktgeschehen startet 30 Minuten später. Die Freiwillige Feuerwehr Wollenberg sorgt mittags und am Nachmittag für das leibliche Wohl. Musikalisch umrahmt wird der Markt, den es bereits seit über 300 Jahren und mit nur wenigen Unterbrechungen gibt, von der Musikkapelle Heinsheim.
Wenn die L530 am Samstagnachmittag geöffnet wird, will Harald Scholz vielleicht kurz mit dem Auto über die Straße fahren. Und sich dann selbst davon überzeugen, dass er nicht geträumt hat.



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