Böller-Unfall: Polizei ermittelt wegen Verstoß gegen Sprengstoffgesetz
Nach dem schweren Unfall mit einem illegalen Böller, bei dem am Montag vier Eppinger Realschüler verletzt wurden, ermittelt die Polizei wegen eines fahrlässigen Verstoßes gegen das Sprengstoffgesetz.

Das teilte ein Sprecher der Heilbronner Polizei am Dienstag auf Nachfrage mit. Er bestätigte, dass es sich bei dem Böller um einen aus dem Ausland stammenden, in Deutschland nicht zugelassenen Feuerwerkskörper handelt.
Die Behörden warnen immer wieder vor illegaler Pyrotechnik, die oft über das Internet bezogen wird. "Die Böller sind im wahrsten Sinne des Wortes brandgefährlich", so der Sprecher.
Elfjähriger verletzte sich schwer
Fünf Sechstklässler der Selma-Rosenfeld-Realschule hatten am Montag auf dem Gelände des direkt angrenzenden Hartmanni-Gymnasiums mit dem Böller hantiert, der um 12.45 Uhr detonierte. Ein Elfjähriger verletzte sich schwer am Auge, vier Kinder erlitten ein Knalltrauma oder leichte Verletzungen an Auge, Händen und Stirn. Einer der Beteiligten blieb unverletzt.
Die Polizei weiß nach eigenen Angaben, wer den Knaller mitbrachte, aber nicht, wer ihn zündete. Auch die Ermittlungen zur genauen Herkunft des Böllers dauern an.
Junge in Mühlacker verliert Finger
Erst vergangene Woche hatte es in Mühlacker (Enzkreis) einen Unfall mit einem illegalen Feuerwerkskörper gegeben. Ein 15-Jähriger verlor dabei einen Finger. Ende des Jahres hatten Zollbeamte bei Razzien in ganz Deutschland 30.000 illegale Feuerwerkskörper sichergestellt.
Stimme.de