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Eppingen verschiebt Gartenschau endgültig auf 2022

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Jetzt ist es amtlich: Die Gartenschau Eppingen findet erst im Jahr 2022 statt. Der in einer öffentlichen Sondersitzung mit nur zwei Gegenstimmen getroffene Beschluss, den Oberbürgermeister Klaus Holaschke am Dienstagabend verkündet, kommt nicht mehr überraschend.

Aus der Vogelperspektive ist zu sehen, wie weit die Arbeiten für die Gartenschau gediehen sind. Einer pünktlichen Eröffnung stünde nichts im Weg.
Foto: Manuel Maier
Aus der Vogelperspektive ist zu sehen, wie weit die Arbeiten für die Gartenschau gediehen sind. Einer pünktlichen Eröffnung stünde nichts im Weg. Foto: Manuel Maier  Foto: Remmele

Bereits vergangene Woche war aus nicht-öffentlichen Treffen durchgesickert, dass nicht nur der OB selbst, sondern auch eine Mehrheit der Stadträte diese Lösung angesichts der weiterhin unvorhersehbaren Corona-Entwicklung favorisieren.

Noch bis vor wenigen Wochen hatte die Stadt an den Eröffnungsplänen festgehalten, den Vorverkauf von Dauer- und Tageskarten beworben und - bis heute - den Zeitplan für die Bauarbeiten eingehalten. Bis zum 7. Mai wäre auf jeden Fall alles fertig, betonte Holaschke noch vor wenigen Tagen.

Keine Hoffnung auf Alternative

Doch angesichts des schleppenden Impfverlaufs und der jüngst wieder ansteigenden Inzidenzzahlen wirkt Holaschke geknickt: "Wir stecken noch in der tiefsten Krise, was die Pandemie angeht", sagt der OB in der Sondersitzung. Er sehe derzeit keine Hoffnungsschimmer für eine ebenfalls gehandelte Alternative: die Eröffnung der Gartenschau um einen Monat zu verschieben und dafür bis in den goldenen Oktober hinein zu verlängern.

Niemand möchte freudlose Veranstaltung

Auch wenn bei den vielen Diskussionen und Abwägungen um das Schicksal der Gartenschau Geld eine große Rolle spielt, seien die drohenden Mindereinnahmen und Mehrausgaben nicht ausschlaggebend für die einjährige Verschiebung. Mehr ist es der emotionale Aspekt, die Vorstellung einer freudlosen Veranstaltung. Klaus Scherer (CDU) zeichnet ein trauriges Bild mit Einbahnstraßenregelung, Begrenzung der Besucherzahlen und nur 250 Zuschauern vor der großen Bühne. Jörg Haueisen (FBW) stößt ins gleiche Horn: "Stellen Sie sich vor, es ist Gartenschau und keiner darf hin."

"Herr Oberbürgermeister, Sie haben die Rückendeckung unserer Fraktion, und zwar vollständig", stellt sich Giselbert Seitz für die SPD hinter Holaschke. Und Peter Wieser (Bündnis 90/Die Grünen) hofft auf eine unbeschwerte Gartenschau im kommenden Jahr.

 


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Viele Pressegespräch-Teilnehmer, wenige Fragen

Im Anschluss an die Sondersitzung des Gemeinderats informieren Holaschke und der Betriebsleiter der Gartenschau, Bürgermeister Peter Thalmann, zu Hintergründen.

An der online übertragenen Pressekonferenz nehmen mehr als 170 Personen teil. Gründe der Verschiebung seien die anhaltenden Beschränkungen im Zusammenhang mit der Pandemie und daraus resultierend auch unkalkulierbare finanzielle Risiken, teilt Holaschke mit.

Unklar: Unterstützt die Landesregierung finanziell?

Unklar sei noch, wie sich die Landesregierung als Mitveranstalterin zu der Verschiebung verhält. Hier geht es vor allem um die Frage, ob das Land der Stadt bei den Mehrkosten, die die Verschiebung mit sich bringt, finanziell unter die Arme greift. Holaschke zeigt sich optimistisch, dass es zu einer Einigung in dieser Frage kommt. Das Gelände bleibt in der Zwischenzeit umzäunt, es werde aber Durchlässe geben, erläutert Thalmann. Die Bahnhofstraße bleibt offen, auch der Altstadtring wird passierbar bleiben.

 


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Die zugeschalteten Bürger nutzen die Möglichkeit, den Oberbürgermeister und den Bürgermeister anzusprechen, nur zögerlich. So wird die Frage gestellt, ob man mit den bereits erworbenen Dauerkarten wie im Vorfeld zugesagt die Landesgartenschauen in Überlingen, Lindau und Ingolstadt besuchen kann. "Ich gehe davon aus", meint Holaschke. Er werde an dieser Option arbeiten.

Wohnmobil-Stellplatz kommt unabhängig von der Schau

Eine weitere Frage zielt auf den im Bau befindlichen Wohnmobil-Stellplatz. Thalmann versichert, dass die Anlage in diesem Jahr in Betrieb genommen werde. Dies sei auch möglich, da sich der Stellplatz außerhalb des umzäunten Bereichs der Gartenschau befindet.

 

Blütenträume

2017 wollte Eppingen schon gerne eine kleine Gartenschau durchführen, wurde aber bei der Bewerbung nicht berücksichtigt. Doch 2010 erhielt die Stadt den Zuschlag: für 2021. Eine Nummer kleiner als Landesgartenschauen sollen diese Grünprojekte Gemeinden ermöglichen, ihre Blütenträume mit Förderung des Landes zu verwirklichen. Die Fachwerkstadt muss nun noch ein Jahr auf die Umsetzung warten.

 
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