Alkohol, Rauchen und Vandalismus: Hüffenhardt schließt Jugendhaus
Junge Besucher betrinken sich mit Hochprozentigem, rauchen trotz Verbots und beschädigen das Mobiliar: So schildert die Gemeinde die Zustände im örtlichen Jugendtreff, der bis auf Weiteres geschlossen ist.

"Das ist schade", sagt Walter Neff. Der Bürgermeister führt Gespräche mit den Verantwortlichen des selbstverwalteten Treffs und stellt eine baldige Wiedereröffnung in Aussicht.
Seit zehn Jahren ist das Jugendhaus in einem Gebäude neben der Mehrzweckhalle untergebracht. Laut Neff gibt es einen Lenkungskreis aus zwei oder drei jungen Leuten, die einen Schlüssel haben und mehrmals die Woche aufsperren.
Die jüngsten Probleme "haben mit dem Lenkungskreis weniger zu tun", erläutert Neff im Gespräch mit stimme.de. Offensichtlich hielten sich aber einige Besucher des Treffs nicht an die Regeln. "Insbesondere der Umgang mit dem Inventar, der übermäßige Konsum von hochprozentigem Alkohol und das Nichteinhalten des absoluten Rauchverbots" hat die Gemeinde jetzt zur Schließung bewogen, wie es im Mitteilungsblatt heißt. "Es sind auch einige Dinge kaputt gegangen, das hätte so nicht sein müssen", betont der Hüffenhardter Bürgermeister.
An Ermahnungen hat es nicht gefehlt
Er unterstreicht, dass es sich bei dem vorläufigen Aus für die Einrichtung nicht um einen Schnellschuss gehandelt hat. "Bevor man schließt, wartet man schon ein bisschen zu." An Ermahnungen habe es nicht gefehlt. Jetzt ist der Treff erst einmal dicht, was für den Bürgermeister aber kein Dauerzustand sein soll. Mit den Nutzern sei man im Gespräch. Dann werde man sehen, wann der Betrieb weiter gehen kann.
Neff geht davon aus, dass das Ende des Jahre sein wird. Einen selbstverwalteten Jugendtreff gibt es in Hüffenhardt schon seit 1996. Bis 2005 war er in der Schule, dort gab es Platzprobleme. So ging das Jugendhaus 2007 als Neubau in Betrieb, unterstützt von der Gemeinde, begleitet vom Jugendreferat des Neckar-Odenwald-Kreises und durchaus erfolgreich.
In den Jahren 2006 und 2011 wurde die Einrichtung zu einem der drei Jugendhäuser des Jahres im Kreis gekürt. Aber auch eine zeitweilige Schließung wegen ähnlicher Zustände wie aktuell sei schon einmal nötig gewesen, wie Neff betont.
Regeln in Erinnerung rufen
Der Bürgermeister ist zuversichtlich, dass das seit Jahren praktizierte Modell trägt. Eine Betreuung des Treffs, der von jungen Leuten zwischen 14 und Mitte 20 genutzt wird, durch Sozialarbeiter sei kein Thema. Dafür sei Hüffenhardt mit rund 2000 Einwohnern zu klein. "Das geht allenfalls im Verbund."
Gespräche mit Nachbargemeinden über Kooperationen gebe es derzeit nicht. So bekommt der Jugendtreff wohl in bisheriger Form eine neue Chance. Vorsorglich ruft die Gemeinde im Mitteilungsblatt einige Regeln in Erinnerung. Darunter: Rauchen verboten, es wird regelmäßig geputzt, und es dürfen keine Getränke mitgebracht werden.



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