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Albtal-Verkehrsgesellschaft übernimmt Krebsbachtalbahn

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Die Erms-Neckar-Bahn AG will Ende des Jahres die Trasse im Kraichgau abgeben. Anrainer-Kommunen haben Erwartungen an die Betreiber.

Idylle im Kraichgau: Derzeit fahren überwiegend sonntags die historischen Fahrzeuge zwischen den Haltestellen Neckarbischofsheim Nord und Hüffenhardt.
Foto: privat
Idylle im Kraichgau: Derzeit fahren überwiegend sonntags die historischen Fahrzeuge zwischen den Haltestellen Neckarbischofsheim Nord und Hüffenhardt. Foto: privat  Foto: Frank Czogalla (Fahrtbegleiter Krebsbachtalbahn)

Eine wichtige Bahnstrecke im Kraichgau bekommt einen neuen Eigentümer: Wie die Erms-Neckar-Bahn AG (Enag) mitteilt, geht die Krebsbachtalbahn im kommenden Jahr auf die Albtal-Verkehrs-Gesellschaft mbH (AVG) über. Die AVG betreibt die Stadtbahnen in der Region Heilbronn. Vor dem Wechsel müssten aber noch Gremien zustimmen, heißt es darin.

Die Strecke gehört seit November 2013 der Enag, die die Trasse gerettet hat - mit finanzieller Unterstützung durch die Anrainer-Gemeinden und -Landkreise. Der vorherige Eigentümer, die SWEG, wollte die Gleise loswerden. Es drohte sogar das komplette Aus des Bahnverkehrs. Erst der Einstieg der Enag und die Investitionen mit den Anrainern in den Erhalt der Gleise haben den Betrieb ermöglicht. Derzeit sind dort überwiegend sonntags Touristen unterwegs, werktags verkehrt auf der Krebsbachtalbahn selten ein Zug. Das soll sich ändern.


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Unter neuer Regie: Das kommt auf die AVG bei der Krebsbachtalbahn zu

Alle Verantwortlichen setzen auf eine große Lösung. Die Nebenstrecke im Kraichgau soll mit der wichtigen Verkehrsachse Sinsheim, Bad Rappenau und Bad Friedrichshall verbunden werden. Dafür müssten neue Gleise verlegt werden. Käme es tatsächlich dazu, führen auch auf Teilen der Krebsbachtalbahn wieder werktags Züge. Zuletzt war vor gut acht Jahren probeweise ein moderner Zug auf der Trasse, vor allem Schüler waren mit ihm unterwegs.

Der Eigentümerwechsel kommt für Anrainer überraschend. Walter Neff, Bürgermeister von Hüffenhardt, setzt darauf, dass sein Ort von der AVG profitiert. "Die Hoffnung stirbt zuletzt", sagt er im Gespräch mit unserer Zeitung. Kämen die Gleise zwischen der Krebsbachtalbahn und dem überregionalen Schienennetz bliebe Hüffenhardt aus jetziger Sicht außen vor. Eine Anbindung des Orts scheint unwahrscheinlich, weil eine sinnvolle Taktung der Züge nicht machbar scheint. Mit der Enag ist Walter Neff, der sich zeitweise im Vorstand des Fördervereins Krebsbachtalbahn engagiert hat, zufrieden. Die Enag unternehme alles, um die Strecke aufrechtzuerhalten.

So reagiert das Landratsamt

"Wir bedauern natürlich, dass die Erms-Neckar-Bahn AG die Trasse der Krebsbachtalbahn zum Jahresende abgeben wird", sagt Lea Mosthaf, Sprecherin des Landratsamts Heilbronn. "Gleichzeitig freuen wir uns, dass sich die AVG bereiterklärt die Strecke zu übernehmen, um so die vorhandene Strecke der Krebsbachtalbahn weiter ausbauen zu können."

Carsten Strähle ist Geschäftsführer der Stuttgarter Hafengesellschaft und zugleich Vorstand der Erms-Neckar-Bahn AG. Der ENAG gehört die Strecke im Krebsbachtal.
Carsten Strähle ist Geschäftsführer der Stuttgarter Hafengesellschaft und zugleich Vorstand der Erms-Neckar-Bahn AG. Der ENAG gehört die Strecke im Krebsbachtal.

Enag-Chef Carsten Strähle äußert sich zu den Gründen: "Die AVG kann ihre in der Nähe schon vorhandene Eisenbahnstruktur ausbauen und die bereits fortgeschrittene Reaktivierung der Krebsbachtalbahn vollenden." Dann könnten bald moderne Stadtbahnen über eine Neubaustrecke von Bad Rappenau in Richtung Waibstadt fahren, sagt er. Die Enag will sich stärker auf die Region Neckar-Alb konzentrieren. Schnell ist mit keinen modernen Zügen auf der aktuellen Krebsbachtalbahn zu rechnen. Darauf weist ein AVG-Sprecher hin. "Wir stehen noch relativ am Anfang."

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