McDonald’s in Eppingen? So unterschiedlich urteilen Jung und Alt über die Filiale
Am 9. Dezember berät der Eppinger Gemeinderat über den Verkauf eines Grundstücks an die US-Fastfood-Kette McDonald's. Das löst in der Fachwerkstadt erneut Diskussionen aus. Die wichtigsten Positionen einer Straßenumfrage.
Am 9. Dezember berät der Eppinger Gemeinderat über den Verkauf eines Grundstücks des Gewerbegebiets Weststadt an McDonald's. Damit kommt in der Fachwerkstadt erneut eine lebhafte Diskussion über das Für und Wider der Ansiedlung des Systemgastronomen auf. Das Thema polarisiert. So scheint es im Wesentlichen nur entweder glühende Befürworter oder ebensolche Skeptiker zu geben.
Die Debatte bewegt die Fachwerkstadt seit vielen Jahren. Die Stimme hat sich in Eppingen umgehört. Um eines vorwegzunehmen: Zustimmung oder Ablehnung orientiert sich grob am Alter der Befragten. Je jünger, desto einhelliger die Befürwortung der Fastfood-Kette an der Ortsumgehung B293, es gibt aber auch Ausnahmen.
Wie Schüler über einen McDonald’s in Eppingen denken
Unter Schülern sieht das Stimmungsbild erwartungsgemäß anders aus. „McDonald's gibt es doch überall, warum nicht auch hier?“, fragt Amina Pllavc aus Eppingen. Die 17-Jährige habe ihren Wunsch nach einem McDonald’s schon einmal im Rahmen eines Klassenbesuchs im Rathaus dem Eppinger OB Klaus Holaschke übermittelt.

Ist McDonald’s ein Gewinn für Eppingen? Das sagt eine Familie dazu
„Hundert Prozent Ja“, so die deutliche Antwort von Viktoria Raginska auf die Frage, ob sie einen McDonald’s in Eppingen befürwortet. „Ich würde glaube ich jeden Tag hingehen“, so die 17-Jährige aus Kirchardt. Auch Enes Dogan würde sich über eine Filiale in Eppingen freuen: „Ich habe keinen Bock, jedes Mal dafür nach Sinsheim zu fahren“, so der 15-jährige Schüler aus Eppingen.
„Warum nicht einen McDonald’s in Eppingen?“ fragt Sandra Puglia, die mit ihrem Mann Salvatore und den Zwillings-Enkeln Emiliana und Enea (beide fünf Jahre alt) eine heiße Schokolade genießt. „Die Kinder gehen sehr gerne. Ob es so gesund ist? Naja“, so die engagierte Großmutter. Bisher nutzt die Familie die Filialen in Sinsheim und Fürfeld.

Senioren sind eher gegen die McDonald's-Ansiedlung – ein 81-Jähriger hält dagegen
Mehrheitlich ablehnend zeigt sich ein Senioren-Quartett im Bäckereicafé. „Ich bin voll dagegen“, meint Ben Welzel. Der 68-Jährige war beruflich als Taxifahrer in Sinsheim unterwegs und kennt die Schattenseite der Systemgastronomie: „Nach dem Kino waren die Straßen voll von Müll“. Die diesbezügliche Kritik an McDonald’s möchte der Eppinger auf die gesamte Imbissindustrie verstanden wissen, nicht nur auf McDonald’s.
Auch Jörg Beck ist gegen die Ansiedlung einer Burger-Kette. Stattdessen sollten die örtlichen Genusshandwerker, wie Bäcker oder Fleischer, unterstützt werden. „Nicht dass am Ende nur noch Großunternehmen und Ketten da sind.“

Monika Zimmermann findet, es gebe in Eppingen genügend Gaststätten. „Die, die schon da sind, sollten unterstützt werden“, fordert die 70-jährige aus Berwangen. Klaus Rahm ist mit seinen 81 Jahren für den McDonald’s: „damit Leben in der Stadt ist“. Ohne Veränderungen wäre Eppingen nicht Eppingen geworden. „Man darf nicht bloß bremsen“, so der Eppinger.
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