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„Tickende Zeitbombe“: Flüchtling versetzt Bürger in Kirchardt-Berwangen in Angst

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Ein 25 Jahre alter syrischer Flüchtling ruft in Kirchardt-Berwangen regelmäßig die Polizei auf den Plan. Er soll bereits mehrfach mit gezücktem Messer unterwegs gewesen sein. 


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Es passt in die aktuelle Debatte um Abschiebungen und illegale Migration – und zeigt, wie überfordert Behörden mitunter sind oder auch wie tatenlos sie bleiben, wenn Flüchtlinge psychisch auffällig sind.

Bereits mehrfach erlebten Menschen in Kirchardts Teilort Berwangen einen 25 Jahre alten syrischen Flüchtling in Situationen, die auf sie bedrohlich wirkten. In mehreren Fällen ist von einem gezücktem Küchenmesser die Rede. Unter anderem in die Kirche sei er damit gelaufen.

Psychisch auffälliger Flüchtling verängstigt Menschen in Kirchardt-Berwangen: „Uns sind die Hände gebunden.“

Bürgermeister Gerd Kreiter äußert großes Verständnis für die Sorgen der Bürger, sagt aber ernüchtert: „Uns sind die Hände gebunden.“ Die Heilbronner Polizei teilt mit, dass bereits seit Ankunft des Flüchtlings in 2018 eine Vielzahl polizeilicher Einsätze stattgefunden hätten. „Die Gründe für die Einsätze sind vielschichtig“, so Sprecher Frank Belz.

Bürgermeister Kreiter hat in den vergangenen Monaten bereits eine ähnlich problematische Situation in Kirchardt mit einem ebenfalls psychisch auffälligen Flüchtling aus Syrien erlebt. Nach zahlreichen Polizeieinsätzen und Bedrohungslagen befindet sich dieser in der Psychiatrie. Kreiter berichtet, er habe über den Flüchtling in Berwangen ein fünfseitiges Dokument vorliegen, in dem zahlreiche Vorfälle aufgelistet seien – offenbar nicht genug, damit gehandelt wird. Der Mann sei mehrfach kurzzeitig in der Psychiatrie gewesen. Selbst der Sonderstab „Gefährliche Ausländer“ sei informiert worden.

Die Rückmeldung sei aber gewesen, dass er nicht als gefährlich genug gelte. Dabei sei der Syrer freiwillig ausreisebereit, sagt Kreiter. Bis zuletzt kam es aber nicht zur Ausreise – denn es sei erst ein Gutachten zur Flugfähigkeit des Mannes notwendig gewesen. Dieses liege nun vor. Es sei sehr schwer, den Menschen solche Abläufe zu erklären, so der Bürgermeister. Die Politik müsse endlich Lösungen bieten für Fälle wie diesen und den „Instrumentenkasten erweitern.

Menschen in Kirchardt-Berwangen verängstigt: „Wer sein Gastrecht mit Füßen tritt, hat es verwirkt“

Tobias Hartmann aus Berwangen hatte die Problematik kürzlich in der Bürgerfragestunde im Gemeinderat vorgetragen. Der Familienvater schildert, seine Frau sei von dem Flüchtling körperlich angegangen worden. Er sorge sich, dass mehr passiere. „Welcome to Germany.“ Wer sein Gastrecht mit Füßen trete, habe es verwirkt.

Er habe nach seinen Äußerungen zahlreiche Anrufe bekommen, viel Dank und Zuspruch. Einer habe mit unterdrückter Nummer angerufen und ihn als neuen Dorfnazi bezeichnet. „Ganz ehrlich“, sagt Hartmann. „Mir egal. Es geht um unsere Kinder.“ Der Flüchtling habe mehrfach Kindern nachgestellt – inzwischen hat er ein Betretungsverbot für den Grundschulhof. Das Gebäude, in dem er lebt, grenzt an die Grundschule.

Dagmar Markovic, Rektorin der Birkenbachschule, kündigt an, es werde am Montag einen außerordentlichen Elternabend geben. „Ich bin sehr, sehr, sehr besorgt“, sagt sie. Das Betretungsverbot für den Grundschulhof sei dem Mann persönlich mitgeteilt worden. Eine tickende Zeitbombe sei dieser, sagt Familienvater Hartmann. Er erwarte von den Vertretern des Gemeinderats, dass sie sich des Themas mit mehr Einsatz annähmen.

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Kommentare

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Wilfried Müller am 17.02.2025 08:27 Uhr

Bei Eigengefährtung oder Fremdgefährtung kann und muss eingegriffen werden. Oder muss erst Blut fließen.? Wo sind die zuständigen Personen, die den Mut dazu haben das durchzusetzen und auch eine Klage dagegen nicht scheuen.
Oder gilt, tu ich nix, komme ich auch in nichts hinein. Nach der Tat ist die Betroffenheit dann wieder groß. Lernen wir nichts aus Mannheim, Aschaffenburg und München?

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Jörg Maucja am 16.02.2025 22:34 Uhr

Weiter so. .
Am 23.2.ist ja zum Glück Wahl.
Und nächstes Jahr Landtagswahl

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Oskar Munk am 15.02.2025 09:27 Uhr

Wenn ein Flüchtling freiwillig zurück in seine Heimat möchte
verstehe ich nicht warum dann unsere Bürokratie zuschlägt und dies verhindert.
Warum muß ein Flüchtling auf Flugfähigkeit untersucht werden.
Dann muß jeder der in Urlaub fliegen will untersucht werden.

Reformiert eure unsinnigen Gesetze.

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