Neue LED-Leuchten in Eppingen: Was Anwohner zur Umrüstung sagen
In Eppingen werden gerade herkömmliche Straßenlaternen durch LED-Leuchten ersetzt. Wie das bei den betroffenen Bürgern ankommt.

In Eppingen trifft der biblische Schöpfungsspruch „Es werde Licht“ zwar nicht ganz zu – immerhin gibt es hier seit Jahrzehnten eine ordentliche Beleuchtung. Doch in diesem Tagen erhellen sich die Straßenzüge durch eine Technik, die wesentlich weniger Strom und damit auch Geld benötigt, als vorher. Gerade wurden die Arbeiten im Wohnbezirk südlich des Berliner Rings abgeschlossen.
Die Kraichgau-Stimme hat sich vor Ort umgesehen und Anwohner befragt, wie die neuen Laternen ankommen. Dabei ergab sich ein gemischtes Bild.
Ines Böhm findet die neuen Leuchten in der Richterstraße angenehmer als die Vorgänger, die sie „Harry-Potter-Lichter“ nennt. Diese seien ihr zu dunkel gewesen. Ein Ehepaar, das in der Weinbrennerstraße Richtung Restaurant „El Greco“ unterwegs ist, findet die neuen LEDs im Berliner Ring und angrenzenden Wohnstraßen ausreichend hell. „Wenn es umweltfreundlicher ist, umso besser.“
Was der Vorher-Nachher-Vergleich über Eppingens neue LED-Straßenlaternen verrät
Karl Soukup hat mit seinem Handy die Dürerstraße vor und nach der Umrüstung fotografiert. „Sehen Sie, die Straße ist viel besser ausgeleuchtet“, findet der Anwohner, während er auf dem Display zwischen beiden Fotos hin und her wechselt. Er vermutet, dass die Helligkeit auch etwas mit der Einbauhöhe der Leuchten zu tun hat.

Tatsächlich wirken die Lichtpunkte dort, wo sie per Mastverlängerung höher installiert wurden, heller als ihre tiefer sitzenden Pendants. Unterschiede gibt es auch je Straßentyp. Wichtige Tangenten, wie der Berliner Ring, sind heller ausgeleuchtet, als die engeren Wohnstraßen. Dies ist womöglich auch der Grund, warum den Sozialverband VdK bereits besorgte Anrufe erreicht haben.
Welche Kritik an der neuen Beleuchtung beim VdK in Eppingen ankommt
Wie der stellvertretende Vorsitzende des VdK-Bezirksverbands, Frank Stroh, berichtet, seien einige Straßen zu schlecht ausgeleuchtet. „Die neuen Lampen erreichten bei weitem nicht die Leistungsfähigkeit der bisherigen Leuchtkörper. Mit dem Ergebnis: es ist Kuhnacht.“ Dabei sollten diese neuen Leuchtkörper auch zur Sicherheit im öffentlichen Raum einen wichtigen Beitrag leisten, sagt er.
Mit den neuen Lampen sei dies nicht gewährleistet. „Insbesondere für die älteren Bürger eine Zumutung, die auf eine ausreichende Beleuchtung in den Abendstunden angewiesen sind. Also von Barrierefreiheit keine Spur“, so der VdK-Mann, der in der Neubergstraße selbst betroffen ist.
Warum verschiedene Leuchtentypen eingebaut werden
Wie die Stadtverwaltung auf Anfrage mitteilt, sind verschiedenen Leuchtentypen im Einsatz. Welcher Typ vor Ort Verwendung findet, hängt demnach von Straßenbreite, Geschwindigkeitsbegrenzung, Abständen zwischen den Lichtpunkten und Höhe der Masten ab. Die Umrüstung dauere voraussichtlich bis Ende Januar. Neben der Kernstadt werden alle Ortsteile berücksichtigt.
Aktuell laufen die Arbeiten in Eppingen und Mühlbach.Die Umrüstung aller Straßenlaternen auf LED hatte der Gemeinderat bereits im Juni 2023 beschlossen. Das Gremium einigte sich damals mehrheitlich auf die von den Anschaffungs- und Betriebskosten her günstigste Variante: Die Umrüstung aller Laternen auf „technische LED-Leuchten“.
Warum die Umrüstung zwei Jahre lang gedauert hat
Als Variante stand noch im Raum, in den Wohngebieten die dekorativen konventionellen Leuchten mit LED-Leuchtmitteln umzurüsten. Technische Leuchten sind rein funktionale und sparsame Geräte, die beispielsweise entlang von Straßen oder in Industriegebieten zum Einsatz kommen. Die gewählte Variante kostet 610.000 Euro, wobei der Staat die Umrüstung in Höhe von 40 Prozent der förderbaren Kosten, in Eppingen sind das 256.000 Euro, unterstützt.

Allerdings dauerte die Bearbeitung der Anträge, weshalb die Bauhöfe der teilnehmenden Kommunen nicht sofort an die Umsetzung gehen konnten. Aufgrund der Stromeinsparung dank der neuen Technologie rechnet die Stadt mit einer Amortisationszeit von etwa sieben Jahren.
Darum gibt es zwischen Bahnhof und Weiherpark jetzt mehr Licht
Um die Sicherheit von Fußgängern am Eppinger Bahnhof zu verbessern, hat die Stadtverwaltung das Beleuchtungskonzept vor Ort überarbeitet. Der bestehende Lichtpunkt am Zebrastreifen zwischen Weiherpark und Bahnhofsgebäude wurde aufgerüstet und mit leistungsfähigen LED-Leuchten versehen. Darüber hinaus wurde eine zusätzliche Straßenlaterne mit entsprechend moderner Technik auf der Seite des Weiherparks installiert, um die Fußgängerquerung optimal auszuleuchten.
Die verbesserte Ausleuchtung des Übergangs soll nicht nur die tatsächliche Verkehrssicherheit erhöhen, sondern auch das subjektive Sicherheitsgefühl verbessern – insbesondere in den frühen Morgen- und Abendstunden.

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