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In Bad Rappenau macht eine neue Hausarztpraxis auf – Internistin aus der Schweiz

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Die Internistin Dr. Anna Fröschl (34) verlässt die Schweiz 2027, um in Bad Rappenau eine Hausarztpraxis zu eröffnen. Sie kommt „der Liebe wegen“. Ihr Lebensgefährte Manuel Fischer ist in Heinsheim aufgewachsen. Im Neubaugebiet Kandel wollen die beiden sesshaft werden.


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Sie kommt „der Liebe wegen“ nach Bad Rappenau. Das verriet die Internistin, Dr. Anna Fröschl (34) bei einem Video-Gespräch. Zusammen mit ihrem Lebensgefährten Manuel Fischer und Oberbürgermeister Sebastian Frei stellte sie ihre Pläne vor. Anna Fröschl will im Januar 2027 eine Hausarztpraxis im Neubaugebiet Kandel eröffnen, in unmittelbarer Nachbarschaft zum katholischen Kindergarten St. Anna. Das Paar wird dort ein Wohnhaus mit einer Arztpraxis im Erdgeschoss bauen. Die Stadt stellt dafür das Grundstück zu vergünstigten Bedingungen zur Verfügung.

Hausarztmangel und zahlreiche offene Sitze im Stadt- und Landkreis Heilbronn 

Wie diese Bedingungen im Detail aussehen, verrät Frei nicht. Aber: Es ist eine Entscheidung von Gemeinderat und Verwaltung, genau das möglich zu machen: die Ansiedlung einer neuen Hausarztpraxis. „Das Grundstück wurde bewusst nicht vermarktet“, sagt der OB, und wird an Anna Fröschl und Manuel Fischer günstig veräußert, „mit der Maßgabe, dass dort ein Wohnhaus mit angegliederter Arztpraxis entsteht“.

Im Januar 2027 will sie ihre Praxis neben dem St.-Anna-Kindergarten im Neubaugebiet Kandel eröffnen: die neue Bad Rappenauer Hausärztin Dr. Anna Fröschl.
Im Januar 2027 will sie ihre Praxis neben dem St.-Anna-Kindergarten im Neubaugebiet Kandel eröffnen: die neue Bad Rappenauer Hausärztin Dr. Anna Fröschl.  Foto: privat

Das ist eine von drei Maßnahmen, die die Stadt Bad Rappenau in kürzester Zeit ergriffen hat, um die Versorgung der eigenen Bevölkerung zu verbessern. „Die Ärzteversorgung ist ein wichtiges Thema“, betont Sebastian Frei. „Aber die Neugründung einer Hausarztpraxis kommt selten vor. Deshalb freut uns das hier besonders.“

Eine Niederlassung zu erhalten, sei kein Problem, meint er: „Im Stadt- und Landkreis Heilbronn herrscht ein Mangel an Hausärzten: Es gibt eine Vielzahl offener Sitze.“ Das Paar hat sich mehrere Optionen angeschaut: „Das Grundstück im Kandel hat ihnen gefallen.“ Die Stadt wird dort weitere öffentliche Stellplätze anlegen.

Umzug nach Bad Rappenau: Dr. Fröschl arbeitet derzeit als Oberärztin am Universitätsspital Zürich

Anna Fröschl (34) ist in Österreich geboren, hat in München Medizin studiert und ihr Praktisches Jahr sowie ihre Facharztausbildung zur Internistin in der Schweiz absolviert.

Derzeit arbeitet sie am Universitätsspital Zürich als Oberärztin in der Notaufnahme. Sie habe sich bewusst breit aufgestellt, erzählt sie. Die Tätigkeit als Hausärztin passe zu ihr. „Ich bin ein Mensch, der die Herausforderung nicht scheut.“

Den Umzug nach Bad Rappenau nennt sie „den anderen Weg zurück“. Ihre eigener Chefin zu werden: „Darauf freue ich mich.“ Manuel Fischer ist in Heinsheim aufgewachsen. Er ist Maschinenbauer mit Schwerpunkt KI, deren Einsatz er sich auch in der Praxis seiner Gefährtin vorstellen kann.

Mit Dr. Anna Fröschl siedelt sich eine neue Hausärztin in Bad Rappenau an. Sie und ihr Lebensgefährte Manuel Fischer bauen im Baugebiet Kandel.
Foto: Ulrike Plapp-Schirmer
Mit Dr. Anna Fröschl siedelt sich eine neue Hausärztin in Bad Rappenau an. Sie und ihr Lebensgefährte Manuel Fischer bauen im Baugebiet Kandel. Foto: Ulrike Plapp-Schirmer  Foto: Plapp-Schirmer, Ulrike

Bad Rappenau nimmt aktive Rolle bei Ansiedlung von Ärztinnen und Ärzten ein

Das Paar plant, im März/April 2026 die Bodenplatte zu legen und darauf ein Haus in Fertigteilbauweise zu erstellen. Es rechnet mit mindestens sechs Monaten Bauzeit, die Praxiseröffnung ist auf Januar 2027 terminiert. Eine genaue Summe für ihr Projekt nennen sie nicht, aber unter einer Millionen sei das nicht zu haben, sagt Manuel Fischer.

Mit der Stadt vertraglich offenbar klar geregelt ist, wie lange Fröschl praktizieren muss, um von den vergünstigten Grundstückspreis zu profitieren. Aber: „Ich sehe meine Zukunft in Bad Rappenau“, sagt sie. Frei sei ihnen von Anfang an auf Augenhöhe begegnet: „Er hat die Informationen geliefert und geschaut, was es für Fördermöglichkeiten gibt“, sagt Manuel Fischer. „Ohne die aktive Rolle der Kommune geht es nicht“, entgegnet der OB. Diese müssten flexibel sein und Chancen, die sich böten, ergreifen. Er selbst sei kein Freund starrer Förderprogramm: „Man muss immer individuell klären, was passt.“

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