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Eppinger Adrian Stickel zieht mit seiner Merchandise-Firma Stars und große Unternehmen an Land

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Adrian Stickel (23) ist seit einem Jahr kreativer Dienstleister für Stars wie Paul Kalkbrenner und Markenartikler wie Jägermeister, Urban Sports Club und viele mehr. Der Ingenieur aus Eppingen trifft mit seiner Merchandise-Firma Vermas Distribution den Nerv der Zeit und hat zwischenzeitlich über 100 Kunden. Weltweit. Wie er das geschafft hat – und wohin seine Reise  geht, das hat er im Gespräch mit der Heilbronner Stimme erzählt.

Der Eppinger Adrian Stickel (23) ist ein Senkrechtstarter: Mit seinem Start-up Vermas versorgt er Künstlerinnen und Künstler sowie große Firmen mit Merchandise-Kleidung. Innerhalb eines Jahres hat er sich in der Branche etabliert.
Der Eppinger Adrian Stickel (23) ist ein Senkrechtstarter: Mit seinem Start-up Vermas versorgt er Künstlerinnen und Künstler sowie große Firmen mit Merchandise-Kleidung. Innerhalb eines Jahres hat er sich in der Branche etabliert.  Foto: privat

Adrian Stickel ist ein Macher, der aus einer Familie von Machern stammt. Vielleicht, denkt er beim Gespräch in einem Eppinger Bäckerei-Café laut darüber nach, habe ihm das geholfen, so früh schon sein eigenes Unternehmen zu gründen.

„Meine Familie hat mir auf jeden Fall Selbstvertrauen mitgegeben“, sagt er. Schnell bekommt man einen Draht zu dem 23 Jahre alten Inhaber der Firmen Vermas Clothing und Vermas Distribution. Adrian Stickel lacht gern. Er ist unkompliziert. Kommt schnell auf den Punkt. Und natürlich ist er auch modisch gekleidet.

Eppinger Start-up-Unternehmer widmet sich nachhaltiger Mode

Nachhaltige Mode ist schon seit 2020 eine Säule seines Geschäfts. 2024 hat Adrian Stickel dann ein Start-up mit Standort Eppingen und Berlin gegründet. Weltweit hat er inzwischen Kunden wie Jägermeister und Urban Sports Club, Paul Kalkbrenner, Volt oder Bamboo Artists.

Um es kurz zu machen: Stickel ist im Fashion-Merchandise tätig und kümmert sich dort für Künstler, Agenturen, Konzerne, aber auch für Mittelständler um nachhaltige Bekleidung, also stylische Jacken, T-Shirts, Hosen, Mützen und Kappen, die eben auch als Werbeträger fungieren. Dabei hat er von der ersten Idee über die Entwürfe bis zum fertigen Produkt alle Fäden in der Hand. Er arbeitet mit Designern und Produzenten aus aller Welt zusammen.

Und er ist nach eigenen Angaben schnell: Von der ersten Anfrage bis zu ersten Antworten würden keine 30 Minuten vergehen, sagt er. Was seine Firma besonders mache: Sie lege den Fokus auf „Effizienz, technische Struktur und Automatisierung in einer sonst kreativ-chaotischen Branche“. Sieben Vollprofis hat der ehemalige Schüler der Selma-Rosenfeld-Schule fest angestellt: „Ich bin der jüngste.“ Bei ihm arbeiten Leute, die früher bei Zalando, About you oder Tommi Hilfiger in höheren Positionen waren und sich nun bei ihm austoben könnten, wie er sagt. 

Adrian Stickel hat in Mannheim seinen Wirtschaftsingenieur gemacht

Er selbst hat an der Dualen Hochschule Baden-Württemberg in Mannheim Wirtschaftsingenieurwesen studiert, „ganz nach dem Vorbild des aktuellen CEO von SAP, Christian Klein“, wie Stickel betont: „Der hat auch an der DHBW studiert.“

Vermas hat Stickel zusammen mit einer Freundin noch während des Studiums gegründet. „Es gibt wenig“, sagt er, „was ich alternativ machen könnte.“ Schon als Schüler sei er eher umtriebig gewesen. Langes Sitzen liege ihm nicht. „Ich bin aufgeweckt. Muss mich bewegen, führe gern Dialoge.“ Vorlesungen waren auch im Studium „nicht so sehr mein Ding“. Eppingen fühlt er sich sehr verbunden, vor allem wegen der Familie: Sein Leben aber spielt sich zwischenzeitlich vor allem in Berlin ab.

„Die Kunden kommen mit einer Idee“, beschreibt er den Prozess, den sein Team dort in Gang setzt. „Wir setzen diese für sie um. Letztlich sorgen wir im Hintergrund dafür, dass coole Klamotten auf den Markt kommen. Und das Ganze auf innovative Art und Weise.“ Wie ein eigenes Fashionlabel sei seine Firma aufgestellt. „Wir können in sehr kurzer Zeit über 1000 Textilhersteller und Lieferanten vergleichen und das beste Preis-Leistungsverhältnis erzielen. Das macht so kein anderer.“

Fleiß und Kreativität machen einen Teil seines geschäftlichen Erfolgs aus: Der Eppinger Adrian Stickel (23) arbeitet für sein Start-up Vermas überwiegend in Berlin.
Fleiß und Kreativität machen einen Teil seines geschäftlichen Erfolgs aus: Der Eppinger Adrian Stickel (23) arbeitet für sein Start-up Vermas überwiegend in Berlin.  Foto: privat

Eppinger hat für sein Start-up innovative Arbeitsprozesse entwickelt

Planungs- und Designphasen seien bei Vermas sehr kurz, sagt Adrian Stickel. Vermas arbeitet mit frei schaffenden Designern aus Italien, Frankreich und Deutschland zusammen. Die ersten Ideen kämen innerhalb kürzester Zeit rein, sagt der Chef. Mercedes-Benz Berlin, Real Madrid und Universal Music sind weitere große Kunden, die er nennt. 

Als Ingenieur hat er ein Programm entwickelt hat, das „kreative Anfragen automatisiert in strukturierte Produktionspläne mit Echtzeit-Preis-Benchmarks übersetzt“, sagt Adrian Stickel. Vermas sei quasi ein Check24 für den Textilgroßhandel. Und davon würden auch kleinere Firmen profitieren.

Eppinger Start-up entwirft Tour-Shirts für den Elektro-Musiker Paul Kalkbrenner 

Nachhaltigkeit und Qualität mit einer schönen Haptik sind die Themen, die den Eppinger dabei am meisten antreiben. „Unser Plan ist, dass wir langfristig zu 100 Prozent in Europa produzieren“, sagt der 23-Jährige. Wirtschaftlich müsse das sinnvoll sein. Doch Stickel ist sicher, dass durch effiziente Prozesse und Automation Geld eingespart werden kann. „Erste Ansätze in den USA gibt es, T-Shirts automatisch zusammenzunähen.“ Und: „Der Maschine ist es egal, ob sie in Bangladesch oder in Deutschland steht.“

Stickel konzentriert sich auf Merchandise-Produkte, „das ist ein großer Markt.“ Für den Elektro-Musiker Paul Kalkbrenner, zum Beispiel, hat er eine Kollektion mit 22 verschiedenen Tour-Shirts an 22 verschiedene Konzert-Locations geliefert. Just in time: „Das ist unser Anspruch.“ Merchandise sei ein emotionales Thema, „ein Fan-Shirt macht einen Konzertbesuch für viele erst perfekt“, sagt Stickel. 

Vermas will langfristig nur noch in Europa produzieren

Das ästhetische Spektrum von Vermas Distribution ist groß: „Mit einem Designer allein würde das nicht funktionieren.“ Nicht immer, sagt Adrian Stickel augenzwinkernd, hätten seine Eltern geglaubt, dass er seine Pläne so schnell verwirklichen könne. „Aber inzwischen merken sie, dass da ein Flow reinkommt.“ Und tatsächlich sind sie mächtig stolz darauf, wie ihr Sohn in so kurzer Zeit nach den Sternen greift. Der strahlt. Und sagt ganz nüchtern: „Es läuft gut. Und ich habe deutlich mehr Erfolg, als ich mir das noch vor einem Jahr hätte träumen lassen.“

„Textilien müssen heute nachweislich nachhaltig sein. Fashion benötigt ein herausragendes Design. Starke Markenführung verlangt individuelle Qualität. Genau das liefern wir – mit kurzen Lieferketten, direkter Abstimmung aus Berlin und dem Anspruch, aus jedem Projekt das Maximum herauszuholen.“ Adrian Stickel, Gründer Vermas Distribution

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