Nach OB-Wahl in Bad Rappenau: Blick geht jetzt nach vorne
Bad Rappenaus Oberbürgermeister Sebastian Frei hofft nach seinem Wahlsieg auf ruhigeres Fahrwasser: „Meine Hand ist und bleibt weiterhin ausgestreckt.“

Am Ende war es eine klare Sache: Bei der Wahl zum Bad Rappenauer Oberbürgermeister am Sonntag holte Sebastian Frei 77,3 Prozent der Stimmen und bleibt damit für weitere acht Jahre im Amt. Kurz vor 19 Uhr waren alle 16 Bezirke ausgezählt, der Amtsinhaber und sein Herausforderer Christian Schultz reichten sich die Hand.
Das ist auch die Botschaft, die Frei am Tag nach der Wahl vermitteln möchte: „Meine Hand ist und bleibt weiterhin ausgestreckt“, so der 44-Jährige angesprochen auf die vergangenen Wochen. In denen ging es teils hoch her in der Großen Kreisstadt. Vor allem in den Sozialen Medien tobte stellenweise eine regelrechte Schlammschlacht.
Bad Rappenaus wiedergewählter OB sieht im Ergebnis eine Bestätigung seiner Arbeit
Die Freien Wähler unterstützten im Wahlkampf Christian Schultz, die übrigen vier Fraktionen im Gemeinderat stellten sich hinter Sebastian Frei. Der hofft, dass sich die Situation nun beruhigt. „Natürlicherweise“ sei das der Fall. „Es müssen aber auch alle mitmachen und wollen.“
Grundsätzlich zeigt sich der alte und neue Oberbürgermeister froh über das eindeutige Ergebnis und nennt die 5498 Stimmen für ihn eine „schöne Bestätigung der Arbeit in den vergangenen acht Jahren“. Der Erfolg sei auch ein Vertrauensvorschuss der Wählerinnen und Wähler.
Wollenberg war der einzige Lichtblick für Christian Schultz
Die standen in so gut wie allen Wahlbezirken geschlossen hinter dem Amtsinhaber: Konstant über 70 Prozent der Wähler stimmten für Sebastian Frei. Lediglich die Wollenberger scherten aus. Dort erreichte Christian Schultz mit fast 40 Prozent der Stimmen sein bestes Ergebnis aller 16 Bezirke, konnte allerdings auch dort nicht an Frei (60 Prozent) vorbeiziehen.
Der Blick gehe jetzt in die Zukunft, sagt der OB am Tag danach, die Themen der kommenden acht Jahre seien gesetzt. Rappsodie-Neubau, ein modernes Feuerwehrgebäude und Herausforderungen in der Kinderbetreuung: „Es geht jetzt darum, weiterzumachen, hoffentlich unaufgeregt.“
„Konkurrenz belebt das Geschäft“
Von den Freien Wählern Bad Rappenau kommen indes versöhnliche Töne. Das Ergebnis sei eindeutig und verdiene Respekt, ist auf ihrem Facebook-Account zu lesen. Auch wenn man sich natürlich ein anderes Resultat gewünscht hätte. „Wir haben uns engagiert, gestritten, argumentiert, mit Haltung und Überzeugung“, heißt es weiter. Dass es am Ende nicht gereicht hat, gehöre zur Demokratie.
Direkt am Sonntagabend sprach Christian Schultz Sebastian Frei seine Glückwünsche aus. Intensiv und herausfordernd sei der Wahlkampf in den vergangenen Wochen gewesen. Dass er gegen den Amtsinhaber angetreten sei, bereue er nicht: „Die Mühe hat sich gelohnt.“ So habe die Demokratie in der Kommune gewonnen: „Konkurrenz belebt das Geschäft.“
Niedrige Wahlbeteiligung in Bad Rappenau, über 50 Prozent in Siegelsbach
Trotz zweier Kandidaten blieb die Wahlbeteiligung gering: Lediglich 41,05 Prozent der Wahlberechtigten machten von ihrem Stimmrecht Gebrauch – drei Prozent weniger als vor acht Jahren. Dass es auch anders geht, bewies die Nachbarkommune Siegelsbach, die zeitgleich zur Wahl aufgerufen hatte: Dort lag die Beteiligung bei über 50 Prozent.

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