Auffälliger Flüchtling: Polizeistreife statt Sicherheitsdienst an Berwanger Grundschule
Ein Flüchtling ist im Kirchardter Ortsteil Berwangen immer wieder negativ aufgefallen – auch rund um die Grundschule. Verwaltung und Gemeinderat haben sich nun auf Maßnahmen geeinigt.

Kein Sicherheitsdienst, aber verstärkte Polizeipräsenz an der Berwanger Grundschule: Dazu hat sich die Kirchardter Verwaltung nach einem außerordentlichen Elternabend und internen Beratungen entschieden. Und erhält in dieser Sache volle Zustimmung des Gemeinderats, der geschlossen dafür votierte. Man habe die Forderung nach einer Security-Firma geprüft, sagt Bürgermeister Gerd Kreiter.
Vorfälle an Berwanger Schule – Syrischer Flüchtling laut Bürgermeister „eher Gefahr für sich selbst“
Dabei wurden auch die diversen Vorfälle rund um die Schule in den vergangenen Wochen unter die Lupe genommen. Dort war ein junger Mann aus Syrien immer wieder negativ aufgefallen, betrat mit einem Messer die Kirche, verletzte sich selbst und soll eine Mutter körperlich bedrängt haben. Auch Kindern soll er nachgestellt haben, berichteten deren Eltern. In den meisten Fällen sei er allerdings eine Gefahr für sich selbst, so Kreiter. „Ich schätze die Gefahr für Fremde nicht hoch ein.“ Komplett ausschließen könne man das allerdings nie.
Mit dem Polizeirevier in Eppingen hat die Verwaltung abgesprochen, dass regelmäßig Kontrollgänge durch die Beamten stattfinden – über den ganzen Tag verteilt, auch am Wochenende sowie ebenfalls nach Unterrichtsschluss. Eine Sicherheitsdienst hätte diesen Umfang nicht leisten können, sondern wäre nur während der Schulstunden vor Ort gewesen. Wie lange die Präsenz nötig sein wird, steht derzeit noch nicht fest.

Auffälliger Flüchtling in Berwangen – Polizei kann nicht ewig Präsenz zeigen
„Er möchte ausreisen“, sagt Gemeinderat Joachim Hartmann (SPD). Er habe sich mit dem Mann kurz unterhalten, auch wenn die Sprachbarriere groß sei. Den Ausreisewunsch bestätigt auch Gerd Kreiter nochmals. „Das Landratsamt bereitet alles weitere vor. Wir unterstützen das und arbeiten eng zusammen.“
Sollte die Ausreise scheitern, müsse allerdings eine andere Lösung gefunden werden, denn ewig könne die Polizei nicht Präsenz zeigen. Den Mann in eine andere Unterkunft zu verlegen, sieht der Rathauschef nicht als zielführend und spricht von Verlagerung des Problems. „Es gibt überall Nachbarschaft und schützenswerte Einrichtungen.“
Auch eine Einzäunung, wie von einigen gefordert, lehnt Kreiter ab. Der Schulhof fungiert gleichzeitig als Dorfplatz, viele Bürger nutzen ihn auch als Abkürzung. Ein Zaun müsste außerdem eine gewisse Höhe haben. Laut CDU-Gemeinderätin Anette Herrmann habe der Mann den Hof allerdings nie betreten.
Polizisten auch zur großen Pause an Berwanger Grundschule
Dass die Polizisten ihre Aufgabe ernst nehmen, hat Dieter Gebhardt von der Freien Unabhängigen Wählervereinigung bereits selbst erlebt: Als er das Areal überqueren wollte, sei er angesprochen worden, berichtet der Gemeinderat. Auch zur großen Pause seien die Beamten bereits vor Ort gewesen.
Von einem dadurch erzeugten „Schutzgefühl“ spricht SPD-Fraktionschef Gerd Wolf. Er habe die Idee, einen Sicherheitsdienst anzuheuern, ursprünglich gut gefunden. „Aber die Polizei kann eine ganz andere Art von Schutz bieten und das gesamte Carré abdecken.“ Die Häufigkeit der Streife sei „mindestens gleichwertig“.