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Weihnachtsmarkt in Kloster Schöntal: Besuchermagnet dank einzigartiger Atmosphäre

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Paradies für Kinder, Kunstsinnige und Genießer: Der Weihnachtsmarkt in der ehemaligen Zisterzienserabtei in Kloster Schöntal sucht seinesgleichen. Was sind die Gründe? Ein Streifzug am Samstag. 


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Ingrid Wilhelm aus Amrichshausen strahlt und klatscht. Sie sitzt in der ersten Reihe und hat ihre Enkel Pia und Carla aus Dörrenzimmern sowie Maximilian aus Sindeldorf genau im Blick. Mit 300 anderen Grundschulkindern singen die drei aus vollen Kehlen.

Das Bild auf der Treppe der Kirche St. Joseph ist beeindruckend. Augen leuchten, Eltern und Großeltern sind stolz. „Ich freue mich sehr“, sagt Ingrid Wilhelm. Die Eröffnung des Weihnachtsmarkts in Kloster Schöntal ist wieder einmal vollauf gelungen. 

Weihnachtsmarkt in Kloster Schöntal: „In den 60 Hütten gibt es alles, was das Herz begehrt“

Bürgermeister Joachim Scholz ist voll des Lobes für den Kinderchor und die vielen Helfer, die diesen Markt möglich machen. „In den 60 Hütten gibt es Speis und Trank, tolle Geschenke und alles, was das Herz begehrt“, ruft er den Besuchern zu.


Doch der Weihnachtsmarkt in Kloster Schöntal ist auch deshalb so besonders, weil er inmitten eines unvergleichlichen historischen Ambientes noch so viel mehr bietet: Konzerte und Ausstellungen, Musikgruppen und Kunsthandwerker - und natürlich das riesige Kinder- und Familienprogramm, das in Hohenlohe seinesgleichen sucht. 

Junge Künstler zeigen ihr Können in Schöntal

Und so sind beim Start am Samstagnachmittag bereits Tausende Gäste da. Die Straßen um das Klostergelände entlang der Jagst sind wie immer heillos zugeparkt und die Shuttle-Busse proppenvoll. Viel los ist in der Klosterkirche, als die Ausstellung „Kleine Leute - große Künstler“ eröffnet wird. Greta Gutwald aus Oberkessach hat eine Blumenfrau gemalt. Drei Tage hat sie dafür gebraucht. Das Bild hängt bald im Wohnzimmer, bei all den anderen, die „eine ganze Wand voll“ zieren, sagt Papa Benjamin. Auch Mama Sonja hat Greta schon porträtiert. „Ich war damit sehr zufrieden“, sagt sie und herzt ihre Tochter.   

Die „Kunstschule Kreativ“ steckt hinter dem Projekt, das der Bürgermeister „extra-klasse“ findet. Mit so viel „Farbe, Mut und Fantasie zu malen“, sei bemerkenswert. „Gerade in diesen Zeiten ist es schön, feststellen zu können, dass Kinder nicht nur am Smartphone oder PC sitzen und zocken, sondern kreativ sind und sich der Kunst widmen“. 

Erstbesucher und Stammgäste schätzen das besondere Flair des Marktes

Reiner und Sabine Maurer aus Kornwestheim sind zum ersten Mal in Kloster Schöntal und schwer beeindruckt. Patrick Berger und Marie-Teresa Keiche aus Talheim sind jedes Jahr da. „Vor allem, weil es hier noch echtes Kunsthandwerk gibt. Und natürlich wegen des echt schönen Ambientes.“ Die einen haben die anderen mitgezogen. Jetzt stehen sie zusammen und genießen ihren Glühwein. 

Wer den Auftakt miterlebt hat und danach zwei Stunden über den Markt schlendert, spürt die große Gemeinschaft, die Schöntal an diesem Kraftort zusammenhält. „Es ist tatsächlich die einzige Großveranstaltung, auf der sich die gesamte Gemeinde trifft“, sagt Bürgermeister Joachim Scholz. Viele helfen mit. „Der Ortsteil Kloster Schöntal ist immer dabei, in diesem Jahr bewirten noch Bieringen und Marlach die Stände. Das geschieht immer im Wechsel.“ 

Kulturverein hilft kräftig mit 

Kurt Wolpert ist seit 2024 Ortsvorsteher von Kloster Schöntal. Er steht im Mohrenbrunnen und schenkt Getränke aus. Der örtliche Kulturverein managt alles. Er zählt derzeit 88 Mitglieder. Die Hälfte davon sind am Wochenende im Einsatz. Doch der Aufwand lohnt sich. „Die Erlöse flossen bisher zum Beispiel in Sitzbänke im Kloster oder in den Kinderspielplatz in Rossach“, sagt Wolpert. Außerdem würden Wanderwege in Schuss gehalten. 

Was ist sein Lieblingsplatz beim Weihnachtsmarkt? „Ich bin ja nur am Schaffen“, flachst der Ortsvorsteher. Deshalb ist es wohl der Mohrenbrunnen, der ab 2026 „leider nicht mehr als Schenke zur Verfügung steht“. Sehr stimmungsvoll sei die Führung im Schein der Funzeln auf den Spuren der Zisterzienser. 

Flüssige Schätze verleihen Flügel 

Einer der ältesten Familienbetriebe Schöntals ist Kilb’s Bauernladen in Weltersberg. Hier gibt es Produkte, die es sonst nirgends gibt. Etwa das „eingedünstete Rauchfleisch“ nach Omas Rezept. Oder Leberwurst und Marmelade. Die Stimmung in der Hütte ist prima. Besonders stolz sind die Kilbs auf ihre flüssigen Schätze. Ein kleines Versucherle gefällig? Da kann man nicht Nein sagen. Das „Engele“ ist der Hit, der „Nikolaus“ setzt noch einen drauf. Hier heißer Eierlikör, da heiße Zwetschge. Fürwahr: In Kloster Schöntal verleihen einem ganz andere Drinks Flügel als der allseits bekannte aus der Fernseh-Werbung. Sie sind brutal lokal und deshalb unnachahmlich. So wie der Weihnachtsmarkt in Kloster Schöntal als Gesamtkunstwerk.   

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