Tödlicher Unfall bei Schöntal: „Wir sind in Gedanken bei den Eltern des Jungen“
Einen Tag nach dem tödlichen Frontalzusammenstoß bei Schöntal ist die Unfallursache weiter unklar. Ein zehnjähriger Junge starb, als ein Taxi mit einem Linienbus kollidierte.
Einen Tag nach dem tödlichen Unfall auf der K2319 – auch Marlacher Steige genannt – gibt es noch keine neuen Erkenntnisse zur Ursache, teilt ein Sprecher des Polizeipräsidiums Heilbronn mit. Ein Taxi war am Montagmorgen gegen 8 Uhr auf dem Weg nach Krautheim auf die Gegenfahrbahn geraten und dabei frontal mit einem Linienbus zusammengeprallt.
Das im Taxi transportierte Kind, ein zehnjähriger Junge mit Behinderung, der gerade zur Schule gebracht werden sollte, ist noch am Unfallort gestorben. Der Busfahrer und der Fahrer des Taxis kamen in Krankenhäuser, zu deren Gesundheitszustand macht der Polizeisprecher keine Angaben.
Zehnjähriger stirbt bei Unfall mit Linienbus: Rettungskräfte tauschen sich nach dem Einsatz aus
Joachim Scholz, Bürgermeister der Gemeinde Schöntal, zollt allen Einsatzkräften „großen Respekt“. Rettungskräfte, Polizei und Feuerwehr gaben vor Ort ihr Bestes. „Sie haben versucht, den Jungen zu reanimieren, das ist eine große Belastung“, so Scholz. Er sei gegen neun Uhr informiert worden – etwa eine Stunde nach dem Unfall. Gegen elf Uhr war der Einsatz zu Ende.

Auf Anregung der Notfallseelsorger traten die Einsatzkräfte in einem Kreis zusammen. „Jeder hat noch einmal reflektiert, welche Rolle er bei dem Einsatz gespielt hat.“ Es sei eine schwierige Aufgabe für die Ehrenamtlichen. „Wir sind in Gedanken bei den Eltern des Jungen“, sagt der Bürgermeister.
Bus-Taxi-Unfall auf Marlacher Steige bei Schöntal: Straße in sehr schlechtem Zustand
Der schlechte Zustand der Marlacher Steige ist weitgehend bekannt. Außerdem geht sehr eng zu. „Damit hatte der Unfall aber nichts zu tun“, widerspricht Scholz etwaigen Mutmaßungen. Er wäre seiner Meinung nach auch passiert, wenn die Straße in jenem Zustand gewesen wäre, den die Strecke einige hundert Meter nördlich der Unfallstelle im Neckar-Odenwald-Kreis hat. Sie ist bereits ausgebaut und ungleich besser in Schuss als die im Hohenlohekreis.
„Das Taxi ist offensichtlich zentral auf der Gegenfahrbahn gefahren und auf den Linienbus aufgeprallt.“ Aus Sicht des Taxifahrers sei der Unfall nach einer Linkskurve passiert. Über die genaue Ursache kann Scholz nichts sagen. Ob der Fahrer einen medizinischen Notfall erlitten habe, ob es Unachtsamkeit oder nicht angepasste Geschwindigkeit war, sei noch unklar.
Nach tödlichem Unfall auf K2319: Polizei nennt noch keine Ursache
Ein Blick ins Zeitungsarchiv zeigt: Die Zahl der schweren Unfälle, die auf der K 2319 in den vergangenen 20 Jahren passiert sind, lassen sich an einer Hand abzählen. Auch deswegen liegt es nahe, dass die Karambolage eine andere Ursache gehabt haben könnte. Allerdings ist der Ausbau der Kreisstraße längst überfällig. Die Sanierung des Streckenabschnitts wird bereits seit dem Jahr 2011 immer wieder nach hinten geschoben. Zieltermine in den Jahren 2017 und 2020 sind längst verstrichen. Sie ist für Berufspendler und Firmen gleichermaßen wichtig, weil sie als Zubringer zur A81 dient. Auf der Strecke fahren auch viele Lkw.
Im September 2024 hat der Kreis die gröbsten Schäden notdürftig geflickt. Die Planungen stocken gewaltig und werden wohl erst Mitte 2027 abgeschlossen sein. Derzeit sei die Gemeinde im Auftrag des Landkreises dabei, mit einigen Eigentümern von Grundstücken zu verhandeln, berichtet Schöntals Bürgermeister Joachim Scholz. Danach geht es mit der Planung beim Landratsamt des Hohenlohekreises weiter.

 
                             
           
     Stimme.de
Stimme.de