Tödlicher Unfall bei Schöntal: Diskussion über Straßenzustand entbrannt
Nach dem Frontalzusammenstoß, bei dem ein zehnjähriger Junge mit Handicap gestorben ist, gibt es Diskussionen um die kaputte Strecke. Die Ursache steht indes noch gar nicht fest. Und die Polizei lässt Zahlen sprechen.
Der tödliche Unfall auf der Marlacher Steige bei Schöntal, bei der am Montag ein zehnjähriger Junge mit Handicap ums Leben gekommen war, bewegt weiterhin viele Menschen im Jagsttal. Der Fahrer eines Behindertentaxis war gegen 8 Uhr in den Gegenverkehr geraten und frontal mit einem Linienbus zusammengestoßen.
Viele ärgern sich über den schlechten Zustand der Kreisstraße 2319, deren Ausbau seit nahezu 15 Jahren auf sich warten lässt, und machen die enge und kaputte Strecke für die Karambolage verantwortlich. Andere warnen davor, dies zu tun. So lange die Ursache unklar sei, könnten keine kausalen Zusammenhänge konstruiert werden.
Nach tödlichem Unfall im Jagsttal: Beteiligter Bus war ein Fahrzeug des Busverkehr Rhein-Neckar (BRN)
„Der Fokus sollte nun darauf liegen, die genaue Ursache dieses tragischen Unfalls zu klären“, sagt Diana Kalantidis, Sprecherin des Hohenlohekreises, der für diese Straße zuständig ist. „Der Vorfall hat uns sehr betroffen gemacht, unsere Gedanken sind bei den Eltern des Jungen.“

Sie erklärte, der beteiligte Bus sei nicht vom Nahverkehr Hohenlohekreis (NVH) gewesen. „Es handelt sich um ein Fahrzeug des Busverkehr Rhein-Neckar (BRN), der auf einer Linie aus dem Nachbarkreis unterwegs war.“
Marlacher Steige als Unfallschwerpunkt? 27 Unfälle seit 2011, davon endeten drei tödlich
Zur Unfallursache gibt es nichts Neues. „Der Busfahrer konnte noch am Abend des Unfalltages das Krankenhaus verlassen“, teilt das Polizeipräsidium Heilbronn mit. Der Taxifahrer sei noch in der Klinik.
Von Erlenbach bis zur Kreisgrenze ist die Straße ausgebaut (K 3960), bis Marlach ist sie eng und kaputt (K 2319). Seit 2011 passierten auf dieser Strecke 27 Unfälle, so die Polizei. 2020 starb ein Motorradfahrer, 2025 nun ein Kind. Jeweils drei Personen wurden schwer und leicht verletzt.
Aus Sicht der Polizei handelt es sich um keinen Unfallschwerpunkt. Im Hohenlohekreis passierten seit 2011 elf Unfälle mit Linienbussen. Fünf Mal war der Busfahrer schuld. Eine Person wurde getötet (2023). Elf Personen wurden schwer und 16 Personen leicht verletzt.

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