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Schulessen statt Bäcker und Döner: Wo die Idee aufgeht und die Mensen voll sind

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Während in Pfedelbach die Mensa über zu wenig Essensgäste klagt, freuen sich andere Standorte in der Region Heilbronn-Franken über größeren Zulauf. Was sie auszeichnet.


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Im Zuge der Ganztagsbetreuung ist die Zahl der Mensen in den letzten Jahren stetig gewachsen. Doch nicht überall ist die Auslastung zufriedenstellend. In Pfedelbach etwa kämpft man darum, mehr Schüler in die Mensa zu bekommen. Die Auslastung ist mit 60 bis 70 verkauften Essen pro Tag unverändert gering. Damit die Gemeinde Pfedelbach nicht zu viel Geld zuschießen muss, wären um die 100 Essen nötig. Anfang des Schuljahres hat der Betreiber gewechselt – gleichzeitig sind die Preise mit 5,50 Euro pro Essen deutlich nach oben gegangen.

Zuschuss für Mensa-Essen auf der Tagesordnung im Pfedelbacher Gemeinderat

Wie viele Essen gehen derzeit über die Theke? „Aktuell können wird uns noch nicht zu einer Tendenz äußern“, sagt Ronja Müller vom Hauptamt. In der Oktobersitzung soll die Mensa auf der Tagesordnung im Gemeinderat stehen.

Blickt man sich in der Mittagspause einmal um, fällt auf: Fußläufig um das Schulgelände herum sind in weniger als fünf Minuten zwei Imbisse mit verschiedenen Angeboten oder ein Bäcker zu erreichen. 

Wie viele Essen in den Mensen an Schüler ausgegeben werden, ist von Gemeinde zu Gemeinde sehr unterschiedlich.
Wie viele Essen in den Mensen an Schüler ausgegeben werden, ist von Gemeinde zu Gemeinde sehr unterschiedlich.  Foto: Jens Kalaene

Auch in Öhringen ist die Versorgung der Schüler noch vor den Sommerferien komplett neu geregelt worden. Der Caterer Apetito (Rheine) kümmert sich nun um die Mensen. Nun wird in der Limespark-Grundschule gekocht und die weiteren fünf Ausgabestellen werden von dort aus beliefert. Und bereits jetzt ist ein leichter Trend nach oben zu erkennen.

Schul-Mensen: Warum sie in Öhringen und Mulfingen so gut laufen

An der August-Weygang-Gemeinschaftsschule und der Grundschule Limespark seien die Bestellungen mehr geworden bestätigt Monika Pfau, Sprecherin der Stadt. Vor allem unter den Fünftklässlern der August-Weygang-Gemeinschaftsschule haben sich einige Schüler für die Mensa angemeldet. Der Vorteil für den Betreiber:  Es ist nicht gestattet ist, während der Pause in die Stadt zu gehen. Eltern bezahlen in Öhringen zwischen 3,70 und 5 Euro (für die weiterführende Schule). Kapazitäten für mehr gäbe es noch.

Derzeit ist der Betrieb in der Mensa der Grundschule Limespark auf 250 Essen pro Tag (für alle Bedarfsstellen) ausgelegt. Pfau ergänzt: „Durch die Einführung einer weiteren „Regenerierphase“ könnten die Menüzahlen auf bis zu 370 Essen gesteigert werden.“

Ein positives Beispiel ist die Mensa in Mulfingen, wo „die Nachfrage unverändert hoch ist“,  berichtet Sabine Menikheim-Metzger, die Leiterin des Finanzwesens. „Es werden je Woche zwischen 550 und 650 Essen ausgegeben. „2024 hatten wir eine Woche mit über 700 Essen.“ Und die Zahlen steigen derzeit noch leicht. Seit zwei Jahren liegt der Preis für ein Menü bei 3,50 Euro. „Wir sind sehr froh darüber, besonders wenn man die Entwicklung in vielen anderen Gemeinden sieht“, ergänzt sie. Man müsse jedoch bedenken, dass es um die Schule herum kaum Konkurrenz durch Fastfood und Co gebe. Grundlage für das Menü in Mulfingen ist ein Hofmann Menü, das vor Ort mit frischen Zutaten aufbereitet wird. 

Schul-Mensen: Auslastung in Brackenheim fast am Limit

Auch in Brackenheim am Zabergäu-Gymnasium und der Theodor-Heuss-Schule haben die Mensagänger zugenommen „und die Auslastung der Räumlichkeiten ist fast am Limit“, berichtete Jonas Wölfle, Teamleiter in der Abteilung Bildung und Betreuung der Stadt Brackenheim. Dabei ist die Konkurrenz um das Gelände mit zwei Dönerbuden, die fußläufig zu erreichen sind und einem Asia-Imbiss groß. Die Preise für ein Mensa-Essen wurden von 3,80 Euro im vergangenen Jahr auf 4 Euro erhöht. Geliefert werden die Lebensmittel an die Mensa am Schulzentrum zum Großteil vom Lieferanten Apetito, ein kleiner Teil kommt von Sapros. In der Küche arbeitet überwiegend städtisches Personal auf ehrenamtlicher Basis und eine Vollzeitkraft.

Die Schulmensen in Neckarsulm freuen sich über Zulauf, erklärt Andreas Bracht, Referent für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit: „Die Nachfrage nach dem Mensa-Angebot steigt von Schuljahr zu Schuljahr kontinuierlich.“ Je nach Standort würden einige Schüler auch externe Angebote nutzen, besonders in zentrumsnahen Lagen. Da gilt es gegenzusteuern. Bracht ergänzt: „Besonders gut ausgelastet ist das zentrale Albert-Schweitzer-Gymnasium (ASG): Hier sorgt ein engagierter Kochverein dafür, dass täglich frisch vor Ort gekocht wird. Die Qualität und Frische des Essens machen die Mensaverpflegung  deutlich attraktiver als Schnellimbisse.“

Alle städtischen Schulen sind, mit Ausnahme der Grundschule Dahenfeld, offene Ganztagsschulen. Es gibt insgesamt acht Mensastandorte. In einer Woche gehen bis zu 1000 Essen an die Schüler. Die Preise liegen zwischen 4 und 4,50 Euro.

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