Öhringen vergibt Schulverpflegung neu: Künftig wird im Limespark für alle gekocht
Der seitherige Caterer hat zum Ende des Schuljahres seinen Vertrag gekündigt. Bei der Neuausschreibung hat nur Apetito ein Angebot abgegeben und den Zuschlag erhalten. Apetito wird in der Mensa der Limespark-Grundschule kochen und an fünf weitere Ganztageseinrichtungen in der Stadt liefern.

Schulessen kann in Gemeinderäten zu langen Diskussionen führen. In der letzten Sitzung des Öhringer Gemeinderats vor der Sommerpause allerdings wurde die Neuvergabe der Schulverpflegung ohne Diskussion und Sachvortrag beschlossen. Die ganze Gemeinderatssitzung hatte nur 27 Minuten gedauert (wir berichteten).Dabei wird die Versorgung mit Schulessen in Öhringen komplett neu geregelt und für zwei Jahre an Apetito (Rheine) vergeben, nachdem der bisherige Caterer, der im sogenannten Cook & Hold-System seit März 2023 die Essen täglich angeliefert hatte, seinen Vertrag auf Ende Juli gekündigt hat. Das Essen war angeliefert und warmgehalten worden. Die Ausgabe erfolgte in den Kitas Limespark, Rosenberg und in den Grundschulen durch städtisches Personal.
Küche im Limespark groß genug, um für alle zu kochen
Nun wird in der Limespark-Grundschule gekocht und die weiteren Ausgabestellen werden von dort aus beliefert. Das Essen dort wird von städtischem Personal ausgegeben. Das kostet rund 140 000 Euro. Auch die Bestellgebühren von 25 Cent pro Essen übernimmt die Stadt für die Eltern. Allein diese Position sind etwa 11 750 Euro bei insgesamt etwa 460 000 Essen pro Jahr. Der Bestellprozess läuft weiterhin durch die Kitafino GmbH Nürnberg gemacht werden. So haben Eltern den Vorteil, dass auch bei einem Wechsel vom Kindergarten in die Grundschule alles beim Alten bleibt. Weitere Kosten entstehen für die Stadt durch den Zuschuss zu den Essen. 7,80 Euro werden von Apetito berechnet, die Eltern bezahlen zwischen 3,70 und 5 Euro, je nach Alter des Kindes.
Schulverpflegung komplexes Thema
Wie bereits beim letzten Mal haben sich Petra Vonderach vom PVP Projektmanagement und Sabine Chilla von Pro Schulverpflegung die Konzeption überarbeitet und das Vergabeverfahren begleitet. Denn das ist eine komplexe Angelegenheit, hatten die beiden Damen den Gemeinderäten bei der letzten Vergabe erklärt. Zumal für die damals benötigten etwa 250 Essen pro Tag das Interesse der Caterer gering war.Da der geschätzte Auftragswert den Schwellenwert von 221 000 Euro überstiegen hat, war europaweit ausgeschrieben worden. Es hatten sich fünf Interessenten auf der Vergabeplattform registriert, letztlich hat aber nur Apetito ein Gebot abgegeben. Der Vertrag mit Apetito läuft bis Ende August 2027. Erster Liefertag ist der 15. September. Es gibt die Option der Vertragsverlängerung.
Schulverpflegung wird an fünf Einrichtungen geliefert
Nun wird also Apetito die Mensa an der Grundschule Limespark bewirtschaften. Diese Mensa wird als Produktionsküche genutzt. Die Kapazität der Küche reiche dafür aus. Apetito soll dann das Essen an die Schiller und die Hungerfeldschule liefern sowie an die August-Weygang-Gemeinschaftsschule. Auch die städtischen Kindergärten Rosenberg und Limespark sind wieder dabei. Die Mahlzeiten werden dort verzehrfertig angeliefert. Mit der Belieferung der fünf weiteren Bedarfsstellen werde eine bessere Auslastung der Mensaküche ermöglicht und die Bewirtschaftung für den Caterer wirtschaftlich attraktiver. Durch die kurzen Wege zu den anderen Einrichtungen könne eine Warmhaltezeit der Speisen unter drei Stunden sehr gut eingehalten werden. Ein weiterer Vorteil sei, dass der Caterer bei Problemen schnell reagieren könne, heißt es in der Sitzungsvorlage. Zudem erhielten dann alle städtischen Einrichtungen Essen in gleicher Qualität.Die Ausgabe in den Kitas und den anderen Schulen erfolge weiterhin in Eigenregie mit städtischem Personal. Theoretisch wäre eine Zubereitung der Mittagessen in jeder Bedarfsstelle möglich, da alle Küchen mit der notwendigen Kühl- und Regeneriertechnik ausgestattet sind. Aufgrund der relativ geringen Essenszahlen wären die Kosten für das Personal und der Energieaufwand zu hoch.
Kosten für Schulverpflegung
Die Eltern bezahlen zwischen fünf und 3,70 Euro pro Menü. Der Preis richtet sich danach, ob es sich um Krippen-, Kindergarten- oder Grundschulkinder handelt. Den höchsten Preis zahlen Schüler ab Klasse fünf. Das hängt auch mit den ausgegebenen Portionsgrößen zusammen.

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