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Schafe und Ziegen: 32-Jähriger betreibt Landschaftspflege in Forchtenberg-Ernsbach

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Hendric Klenk ist gelernter Industriemechaniker. Neben seiner Arbeit bei der Firma Arnold betreibt er aber auch Landschaftspflege. Seine knapp 80 Tiere helfen ihm dabei, die Grünflächen abzumähen.


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Hendric Klenk kommt gerade von der Arbeit. Der gelernte Industriemechaniker wechselt daheim geschwind die Kleidung und macht sich dann mit seinem grünen Geländewagen auf den Weg zu seinen Tieren. Knapp 80 Schafe und Ziegen hat der 32-Jährige. Sie alle stehen verteilt auf Geländen rund um das Wohngebiet von Ernsbach. Dort weiden die Vierbeiner und helfen so bei der Landschaftspflege.

Landschaftspflege mit Schafen und Ziegen: Junger Schäfer in Ernsbach

Kaum kommt Klenk bei einer Gruppe Schafe an, schon rennen sie blökend an den Zaun. Neugierig schnuppern sie und lassen sich von ihrem Schäfer kraulen. „Ich mache das seitdem ich 18 bin.“ Angefangen mit drei Schafen, kümmerte er sich um die Pflege von kleineren Flächen. Im Laufe der Jahre wuchs sowohl die Herde, als auch sein Wissen: Er plant etwa, wann welches Gelände abgeweidet wird anhand der Witterung und Erfahrung.

Hendric Klenk betreibt mit seinen knapp 80 Schafen und Ziegen Landschaftspflege in Ernsbach.
Hendric Klenk betreibt mit seinen knapp 80 Schafen und Ziegen Landschaftspflege in Ernsbach.  Foto: Landes, Klara

Hendric Klenk kümmert sich mit seinen Schafen und Ziegen um einige Grünflächen

 Oftmals sind Privatpersonen die Eigentümer der Flächen, viele erben auch ein Grundstück, haben aber keine Zeit es zu pflegen und lassen es verwildern. Aber auch bei seinem Arbeitgeber, der Firma Arnold, kümmert er sich um einen Teil der Grünflächen. Die Flächen selbst teilt er in sogenannte Pferche ein, sodass seine Tiere die ganze Fläche Stück für Stück abweiden.

Mit Mähraupe, Balkenmäher, Schafen und Ziegen: Landschaftspflege in Ernsbach

„Wenn das abgeweidet ist, steht noch das ein oder andere da.“ Sind seine Schafe und Ziegen fertig mit dem Grasen, muss Klenk die Fläche noch einmal mit der Maschine mähen. Dafür nutzt er unter anderem eine ferngesteuerte Mähraupe mit einem Mulchkopf oder mäht von Hand mit einem Balkenmäher nach.

Ist das nicht ein doppelter Aufwand? „Da kommt der Naturschutzaspekt ins Spiel“, erklärt der 32-Jährige. Wenn alles mit der Maschine abgemäht wird, zerstört das auch das, was zwischen den Gräsern lebt. Es wäre auch schlecht, die Flächen abzumähen und das Schnittgut liegenzulassen. Abräumen wäre wiederum mehr Aufwand, besonders bei schwer zugänglichem Gelände.

Zu Fuß auf das nächste Grundstück: Landschaftspflege mit tierischer Unterstützung

Seine Tiere teilt Klenk auf die Flächen auf. Bei der Einteilung achtet er darauf, dass junge Böcke nicht gemeinsam mit den Müttern auf der Weide stehen – so vermeidet er Inzucht. Er hat auch ein Auge darauf, dass sich seine unterschiedlichen Rassen nicht vermischen.

Seine Schafe und Ziegen bringt Klenk zu Fuß auf das nächste Grundstück. „Soweit funktioniert das mit den Tieren ganz gut.“ Das sei auch stressfreier für die Vierbeiner. Die Flächen, für die der junge Schäfer Pflegeverträge hat, liegen in Ernsbach. „Es war schon mein Bestreben, dass ich im Ort bleibe.“

Verantwortung: Hendric Klenk hat knapp 80 Schafe und Ziegen in Ernsbach

Das erleichtert ihm vermutlich auch die Wege zu seinem Vieh, nach dem er mindestens einmal, oft zweimal, am Tag sieht. Beginnt Klenk um 6 Uhr in der Firma, verlässt er schon um kurz vor 5 Uhr das Haus und schaut ein erstes Mal bei seinen Tieren vorbei. Letztens hätten etwa Rehe den elektrischen Zaun um eine Gruppe Schafe zerrissen. „Letztendlich bin ich für die Schafe verantwortlich.“ Auch bei Schäden, da sei ein abgefressener Garten noch das kleinere Übel. 

Seine Tiere stehen auch nachts auf den Flächen, geschützt durch den Elektrozaun. „Der Wolf wäre sicherlich ein Problem“, erklärt Klenk. Der Zaun wäre für das Raubtier wohl kein Hindernis. Doch derzeit bestehe für die Schafe kaum eine Gefahr. Er habe zwar schon gehört, dass Raben und Füchse es auf kleine Lämmer abgesehen haben, Klenk habe damit aber noch keine Probleme gehabt.

„Hab immer was Lebendes um mich herum gebraucht“: Landschaftspflege mit Tieren

 „Schwierig“, wäre es, wenn Klenk krank werden würde. Er versucht zwar so vorbereitet zu sein, dass ein, zwei Tage abgedeckt werden könnten. Sollte er aber einmal lange ausfallen, wäre das schlecht, sagt er. „Das ist sehr viel Zeit“, die er in die Arbeit mit den Tieren steckt.

„Es ist nicht jeden Tag so einfach oder so toll.“ Von Aufgeben spricht Klenk aber mit keinem Wort: „Ich hatte von klein auf Interesse an Landwirtschaft. Ich hab immer was Lebendes um mich herum gebraucht.“ Es bereite ihm Freude, die gepflegten Flächen zu sehen. Und er verrät: Wenn er nach der Arbeit oben auf den Flächen und bei seinen Tieren ist, ist es oft relativ ruhig. „Das ist dann das, wo ich abschalten kann.“

Hendric Klenk steckt viel Zeit in die Landschaftspflege mit seinen Schafen und Ziegen: Mindestens einmal am Tag schaut er bei seinen Vierbeinern vorbei.
Hendric Klenk steckt viel Zeit in die Landschaftspflege mit seinen Schafen und Ziegen: Mindestens einmal am Tag schaut er bei seinen Vierbeinern vorbei.  Foto: Landes, Klara

Seine Arbeit mit den Tieren ist „eher noch ein Draufleg-Geschäft“, erklärt Hendric Klenk. Die jungen Böcke werden in der Regel geschlachtet. Mit seinem Vater, einem Metzgermeister, verarbeitet er dann das Fleisch etwa zu Wurst. Vor der Schlachtung verbringen die Böcke, wie auch die anderen Schafe, die meiste Zeit ihres Lebens auf den Grünflächen. Vor etwa fünf Jahren hat Klenk die Ausbildung zum Nebenerwerbslandwirt gemacht.Als Vollzeitjob möchte er die Arbeit nicht machen. Da gibt es zu viele Unsicherheiten und Veränderungen, etwa auch in der Politik: „Du musst in der Landwirtschaft schon sehr hart arbeiten, dass du dein Geld verdienst.“ 

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