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Radiologische Großgeräte für Öhringer Klinik-Neubau: Zehn Tonnen High-Tech

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Alle fünf neuen Apparate sind die modernesten, die derzeit auf dem Markt erhältlich sind, sagt der Projektmanager des Herstellers Philips. Sie können MRT-, CT- und Röntgenaufnahmen machen. Ein Herzkathetermessplatz rundet das Portfolio ab.   


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Für den Klinikträger ist es ein „Meilenstein“ auf dem Weg zum neuen Hohenloher Krankenhaus – und zugleich ein Großkampftag. Alle radiologischen Großgeräte wurden am Dienstagmorgen auf einmal angeliefert. Sie stammen von ein und derselben Firma: Philips.

Als da wären: Ein Apparat für die Magnetresonanztomographie oder kurz: MRT, einer für die Computertomographie (CT), zwei fürs Röntgen und einer für den Herzkathetermessplatz.

Radiologische Hightech-Geräte markieren wichtigen Meilenstein für neues Krankenhaus in Öhringen

Laut Gerold Bahls, Projektmanager von Philips, handelt es sich um die „modernsten Geräte, die derzeit auf dem Markt erhältlich sind“ – und die so auch in Häusern der Maximalversorgung, also Unikliniken, eingesetzt werden. Öhringen bleibt ein Haus der Grund- und Regelversorgung. Trotzdem wird die medizinische Diagnostik in dem Neubau von High-Tech dominiert sein.

Am schwersten und am teuersten: Drei Tonnen wiegt das neue Gerät zur Magnetresonanztomographie (MRT). Es kostet 800.000 Euro und ist das modernste auf dem Markt.
Am schwersten und am teuersten: Drei Tonnen wiegt das neue Gerät zur Magnetresonanztomographie (MRT). Es kostet 800.000 Euro und ist das modernste auf dem Markt.  Foto: Reichert, Ralf

Vor allem der neue MRT-Apparat ist ein „großer Gewinn“

Das freut Patienten und Mediziner gleichermaßen. Zumal es in Öhringen bisher gar keinen MRT-Apparat gibt. „Das ist ein großer Gewinn“ , sagt Dr. Sabine Richter, Chefärztin der Geriatrie und Leiterin der Neurologie. In ihrem Fachbereich bräuchten zwei Patienten pro Tag ein MRT.

„Die müssen wir dann nicht mehr woandershin transportieren, sondern können das hier erledigen“, so die stellvertretende Ärztliche Direktorin. Auch das neue CT-Gerät habe eine Funktion, die es bisher nicht gibt: die sogenannte „Perfusion“. Damit lasse sich darstellen, wie viel geschädigtes Gehirngewebe „noch gerettet werden kann“. Beide Methoden seien Gold wert für die Behandlung „zeitkritischer Schlaganfallpatienten“.

Frisch geliefert: Der neue Diagnose-Apparat für die Computertomographie (CT) ist ausgepackt und wird bald auf seinen Platz im Erdgeschoss gerollt.
Frisch geliefert: Der neue Diagnose-Apparat für die Computertomographie (CT) ist ausgepackt und wird bald auf seinen Platz im Erdgeschoss gerollt.  Foto: Reichert, Ralf

50.000 Mal so stark wie das Erdmagnetfeld

Fünf Laster sind am Dienstag angerollt und stehen vor der Liegendanfahrt. Insgesamt 25 Mitarbeiter stellen die fünf Geräte von A nach B. Damit ist es aber nicht getan. Bis alles an Ort und Stelle fertig verankert und abgenommen ist, werden zwei bis drei Wochen vergehen. Das massive MRT-Gerät an seinen endgültigen Platz zu wuchten, ist eine schweißtreibende Maßarbeit. „Hier hatten wir die größten Bedenken, ob es überhaupt in die Öffnung passt“, sagt Gerold Bahls von Philips.

„In der Theorie waren nur sieben Zentimeter Luft, in der Praxis waren es dann fünf.“ Der MRT-Apparat wiegt drei Tonnen und kostet 800.000 Euro. „Er hat eine Feldstärke von 1,5 Tesla“, so Bahls. „Das ist 50.000 mal so stark wie das Erdmagnetfeld.“ Durch diese immense Magnetkraft kann das Innere des menschlichen Körpers mit seinem Gewebe und all seinen Organen am detailliertesten „bildgebend“ dargestellt werden.

Gerold Bahls von der Firma Philips, Norbert Häßlein vom Generalübernehmer Vamed und Chefärztin Dr. Sabine Richter am Patiententisch des CT-Geräts.
Gerold Bahls von der Firma Philips, Norbert Häßlein vom Generalübernehmer Vamed und Chefärztin Dr. Sabine Richter am Patiententisch des CT-Geräts.  Foto: Reichert, Ralf

Strahlenbelastung beim CT ist „signifikant gesunken“

Das neue CT-Gerät wiegt zwei Tonnen und kostet 300 000 Euro. Auch damit sind präzise Schnittaufnahmen des Körpers möglich, nur ist das Prinzip ein anderes und die Auflösung geringer. Die Computertomographie basiert auf der Röntgentechnik. Wie steht es um die Strahlenbelastung?

„Die ist in den letzten Jahren signifikant gesunken“, sagt Bahls. „Die modernen Detektoren sind inzwischen so empfindlich, dass dafür nur eine sehr niedrige Dosis nötig ist.“ Allein dieses Detektor, der 35 mal 35 Zentimeter misst, kostet 50 000 Euro.

Zwei Röntgengeräte sind ebenfalls neu

Wiederum eine Stufe darunter rangieren die zwei Röntgengeräte, die jeweils 230 000 Euro kosten. Sie werden vor allem bei Knochen- und Lungenschäden eingesetzt – also dort, wo man mit wenig Aufwand schon viel erkennen kann. Beim CT ist dies noch besser möglich, beim MRT am besten. Beide Verfahren sind teurer und hochwertiger, aber heute klinischer Standard in der Neurologie, der Orthopädie und der Inneren Medizin.

Das gesamte Paket hat einen Wert von mehr als zwei Millionen Euro

MRT, CT und Röntgen liegen eng beieinander im Erdgeschoss, wo das Diagnostik- und Aufnahmezentrum angesiedelt ist: mit Haupteingang, Notaufnahme und Liegendanfahrt. Der Herzkathetermessplatz für die Kardiologie wird im ersten Obergeschoss eingebaut, wo auch die vier neuen OP-Säle ihren Platz finden. Er kostet 600.000 Euro.


Insgesamt kam am Dienstag also radiologisches Gerät mit einem Gewicht von zehn Tonnen und einem Wert von über zwei Millionen Euro an. 

Neubau soll Ende September übergeben werden

Der Generalübernehmer Vamed managt für den Bauherrn, die Hohenloher Krankenhaus gGmbH, den kompletten Bau. Zuletzt hieß es, der Klinikneubau werde Ende September übergeben. Bliebt es dabei? „Uff“, schnauft Norbert Häßlein (Vamed). „Wir liegen gut in der Zeit, es könnte aber etwas schneller gehen“, hofft er, den Termin halten zu können.

Nach der Übergabe werden bauliche Mängel begutachtet und beseitigt. Im November beginnt der Testlauf ohne Patienten. Am 1. März 2026 soll der Neubau in Betrieb gehen. 

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