Neues Krankenhaus in Öhringen vor Fertigstellung – geplanter Start im März 2026
Das neue Krankenhaus in Öhringen wird später fertig. Das Klinikmanagement hat nach der Übergabe im Herbst jetzt mehr Zeit für Testläufe des Personals eingeplant. Die Baukosten in Höhe von 100 Millionen Euro wurden nicht überschritten.
Der Krankenhaus-Neubau in Öhringen soll im September 2025 fertiggestellt sein und im März 2026 in Betrieb gehen – ein Jahr später als beim Baustart im Frühjahr 2022 geplant. Die Firma Vamed war für den Bauprozess verantwortlich und wird das Gebäude nun Ende des dritten Quartals übergeben. Danach wird der Bauherr, die Hohenloher Krankenhaus gGmbH, mögliche bauliche Mängel begutachten und beseitigen lassen. Dies wird ein bis zwei Monate in Anspruch nehmen.
Krankenhaus-Neubau in Öhringen: Testläufe ohne Patienten dauern mehrere Wochen
Ab November werden die Ärzte und das Pflegepersonal die veränderten Abläufe in dem Neubau gründlich trainieren. Diese Testläufe ohne Patienten werden mehrere Wochen in Anspruch nehmen. Außerdem wird sämtliches Mobiliar und alle weiteren Ausstattungen, die in dem Vertrags-Paket mit Vamed nicht enthalten waren, nach und nach ihren Platz in dem Neubau finden. Die Einweihung wurde auf den 16. Januar datiert, am 17. Januar kann die gesamte Bevölkerung den Klinik-Neubau bei einem Tag der offenen Tür in Augenschein nehmen. Anschließend wird es noch einmal eine kurze Phase dauern, bis der offizielle Einzug vonstatten und der Betrieb damit vollends scharf gestellt werden kann. An diesem Tag X werden alle Patienten vom alten in das direkt daneben liegende neue Gebäude in der Öhringer Kastellstraße umquartiert.
Krankenhaus in Öhringen: Am 1. März sollen alle Patienten vom alten in den neuen Trakt verlegt werden
„Wir peilen dafür den 1. März an“, erklärt Dr. Ulrike Heesemann, Regionalleiterin der BBT-Gruppe in Tauberfranken-Hohenlohe, die in der Klinik-GmbH mit dem Hohenlohekreis den Hut aufhat. Damit sendet sie die zentrale Botschaft: „Wir haben ein voll funktionierendes Krankenhaus und sehen keinerlei Veranlassung, dies jetzt übers Knie zu brechen.“ Will heißen: „Unsere Zeitschiene steht, aber wir beginnen mit der Patientenversorgung im Neubau erst, wenn wirklich alle Strukturen fertig sind und alle Abläufe sitzen.“
Damit reagiert das Krankenhaus-Management auch auf Wünsche aus der Belegschaft, die sich für diesen Prozess der Eingewöhnung und Schulung mehr Zeit eingefordert hatte. Beim ersten Spatenstich Ende März 2022 hatte es noch geheißen, der Neubau solle im Dezember 2024 schlüsselfertig übergeben werden und der Klinik-Betrieb im ersten Quartal 2025 starten. Bereits im Sommer 2023 war klar: Dieser Zeitplan war nicht zu halten. Im Januar 2025 hieß es dann, der Neubau werde wie vertraglich fixiert am 31. Juli 2025 übergeben, sodass die Klinik im vierten Quartal 2025 eingeweiht werden könne. „Dies wäre aber mitten in die Weihnachtszeit gefallen. Das wollten wir unserer Belegschaft nicht antun“, sagt Melanie Zeitler-Dauner, die kaufmännische Direktorin des Krankenhauses.
Verzögerung bei der Bauzeit des Krankenhaus-Neubaus in Öhringen: „Es gab intensive Gespräche“
Fakt bleibt aber: Der Neubau wird später fertig als geplant. Die für das Baumanagement zuständige Firma Vamed hatte die Bauzeit vertraglich garantiert. Wird sie für die Verzögerung zur Kasse gebeten? Dazu will sich die BBT-Leitung nicht äußern. Klar ist jedoch: „Es gab intensive Gespräche mit Vamed, nach denen die Übergabe auf das Ende des dritten Quartals festgelegt wurde“, berichtet BBT-Sprecherin Ute Emig-Lange.
Krankenhaus-Neubau in Öhringen: Baukosten in Höhe von 100 Millionen Euro werden eingehalten
Dafür seien die vereinbarten Baukosten von 100 Millionen Euro „voll eingehalten“ worden, so Dr. Ursula Heesemann. Dabei sei weder baulich noch medizinisch an relevanten Stellen gespart worden. Und: „Der Hohenlohekreis muss weder daraus noch aus der Verzögerung mehr ausgeben.“ Bislang zahlt er die von der Klinik-GmbH zu tätigenden Investitionen von 48,5 Millionen Euro in jährlichen Raten von 1,6 Millionen ab und hat dazu Sonderdarlehen von zehn und fünf Millionen Euro aufgenommen. Das Land übernimmt 51,5 Millionen Euro.
Die Klinikreform soll Ende 2025 beschlossen werden, gerade wurde ein neuer Referentenentwurf publik, der die Position ländlicher Standorte stärkt. Klar ist: Das neue Hohenloher Krankenhaus in Öhringen wird ein Haus der Grund- und Regelversorgung bleiben inklusive Notfallversorgung rund um die Uhr, Innerer Medizin und Chirurgie, Geburtshilfe und Gynäkologie. Alle weiteren Angebote und Leistungsgruppen werden jetzt mit dem Land verhandelt.


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