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Wegen Führerschein-Umtausch am Limit: Hohenloher Behörde muss fünf Tage schließen

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Seit Wochen ächzt die Führerscheinstelle im Landratsamt Hohenlohekreis unter einer Flut von Aufträgen. Nun schließt sie demnächst für fünf Tage. 


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Die Führerscheinstelle im Landratsamt Hohenlohekreis wird im März und April an fünf Tagen für den Publikumsverkehr geschlossen. Als Grund für die fünf Schließtage gibt das Landratsamt an, dass man erhebliche Mehrarbeit „durch den Pflichtumtausch von Führerscheinen“ abzuarbeiten habe. Doch was sind die Gründe für die Umtausch-Flut?

Wegen Führerschein-Umtausch am Limit: Hohenloher Landratsamt  schließt für fünf Tage

Der Führerschein-Umtausch sorgt für Aufwand am Landratsamt in Hohenlohe. Die Behörde muss deshalb zeitweise schließen: jeweils mittwochs am 19. und 26. März und 2., 9. und 16. April. An den übrigen Tagen ist die Führerscheinstelle zu den gewohnten Zeiten für die Kunden geöffnet.

Auto- und Motorradfahrer müssen nach und nach ihre alten Führerscheine, im Volksmund „Lappen“ genannt, gegen die neuen Dokumente im Scheckkartenformat tauschen. Zu Jahresbeginn betraf dies Führerscheine von Besitzern der Geburtsjahrgänge 1971 und später, die vor Jahresende 1998 ausgestellt worden waren. Ältere Geburtsjahrgänge waren zum Teil schon in den Vorjahren seit 2022 zum Umtausch aufgerufen. Weitere, spätere Jahrgänge folgen in den kommenden Jahren.

Jedoch: Die Umtauschfrist endete am 19. Januar – so wie für alle Umtausch-Aktionen, für die der Stichtag immer der 19. Januar eines bestimmten Jahres war und sein wird. Warum muss das Landratsamt nun zwei bis drei Monate später immer noch diese Umtausch-Anträge abarbeiten? Sind da womöglich etliche Leute zu spät gekommen und mit ihrem Führerschein erst nach dem Ende der Frist auf dem Amt aufgetaucht? So war es im vergangenen Jahr im Landratsamt Heilbronn gewesen, wo manche Besitzer sich erst Wochen danach darum kümmerten.

Mehrarbeit wegen Führerschein-Umtausch in Hohenlohe: Kunden erscheinen auf letzten Drücker

Diese Vermutung bestätigt Sascha Sprenger, Pressesprecher im Hohenloher Landratsamt, nicht – allerdings seien etliche Kunden erst auf den letzten Drücker auf dem Amt erschienen. Dass die Antragszahlen kurz vor dem jeweiligen Fristende „stark ansteigen“, stelle sein Amt „regelmäßig“ fest. Den Sinn hinter solchen Fristen möchte er nicht bewerten, doch: Die Bewältigung des Ansturms sei für die Führerscheinstelle „eine zusätzliche Aufgabe, die neben dem normalen Tagesgeschäft erledigt werden muss“. Zusätzliches Personal werde dafür nicht eingestellt.

Obwohl die Führerscheinstelle mit einer halben Vollzeitstelle unter Plan derzeit fast vollbesetzt sei, führe schon das zu längerer Bearbeitungszeit, und dann seien krankheitsbedingte Ausfälle dazugekommen, „so dass wir Mitte Februar einen höheren Rückstand feststellen mussten, den wir nun mit den Schließtagen ausgleichen müssen“. So habe man es auch 2023 bereits „mit Erfolg praktiziert“. Gleichwohl räumt Sprenger ein: „Ziel ist es, die Bearbeitungszeiten insgesamt wieder zu senken.“

Das passiert, wenn man mit einem alten Führerschein einfach weiterfährt

Sollte jemand noch einen Führerschein besitzen, dessen Geltungsdauer bereits abgelaufen ist, kann er problemlos auf der Führerscheinstelle vorbeikommen: „Wir verhängen keine Sanktionen bei verspäteter Antragsstellung“, verspricht Sascha Sprenger. Mit Ablauf der Frist sei zwar das Dokument ungültig, die Fahrerlaubnis erlösche aber nicht. Allerdings ist das Fahren mit abgelaufenem Führerschein eine Ordnungswidrigkeit und kann ein Verwarngeld von zehn Euro bedeuten.

Wie viele Fahrer vom aktuellen Pflichtumtausch betroffen sind, weiß das Landratsamt nicht. Das würde statistisch nicht erfasst. Die Betroffenen würden von der Führerscheinstelle auch nicht über die Notwendigkeit des Umtauschs informiert. Als der Pflichtumtausch im Sommer 2022 startete, wurde die Führerscheinstelle in Künzelsau um 1,5 Vollzeitstellen verstärkt.

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