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Straßen im Hohenlohekreis: Zwischen Sanierung de luxe und vergessenen Projekten

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Die L1051 durch das Kupfertal, eine der kaputtesten Landesstraßen im Hohenlohekreis, wird nicht nur klassisch erneuert, sondern de luxe saniert. Das ist höchst vernünftig, meint unser Autor.


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Genau vor 13 Jahren kam die Hiobsbotschaft aus Stuttgart: Von 2015 bis 2025 sollte keine einzige Landesstraße im Hohenlohekreis ausgebaut werden. 14 Vorhaben wurden ganz gestrichen, andere davor und danach immer weiter gestreckt. Erhalt vor Ausbau: Das war die Devise.

Marode Straßen im Hohenlohekreis: Sanierungsstau gewaltig, aber mehr Geld geflossen  

Doch selbst mit der Sanierung kommt das Regierungspräsidium seitdem kaum hinterher. Der Stau ist und bleibt gewaltig, auch wenn man dem Land zugute halten muss, dass es seit 2018 mehr Gas gegeben hat. Bis 2025 summierten sich die Investitionen in den Erhalt des hiesigen Landesstraßennetzes auf 46 Millionen Euro. Von 2010 bis 2017 waren es nur 21,8 Millionen Euro.

Und das Regierungspräsidium erkannte: Manchmal muss es halt etwas mehr sein als der klassische Erhalt. Sprich: Die kaputte Schicht nur abzufräsen und eine neue Schicht draufzupacken. Zur Wahrheit gehört aber auch, dass die Kommunen und der Kreis 2013 und 2014 auf die Barrikaden gingen und vom Land mehr Engagement forderten. Dieser Druck hat gefruchtet: in der Masse und in der Klasse. So entwickelte sich die Landesstraße 1051 zwischen der B19 bei Kemmeten und der A6 bei Neuenstein zu einer demonstrativen Schlüsselstrecke.

Nur im Tal, an der Neufelser Mühle, konnte die Fahrbahn nicht verbreitert werden – sonst aber überall.
Nur im Tal, an der Neufelser Mühle, konnte die Fahrbahn nicht verbreitert werden – sonst aber überall.  Foto: Reichert, Ralf

L1051: „Vergessene Straße“ kommt tatsächlich auf die Tagesordnung 

Die einstmals „vergessene Straße“, wie die Stimme damals titelte, kam tatsächlich auf die Tagesordnung – und in die Umsetzung: einerseits dominierte weiterhin Stückwerk, andererseits gab sich das Land einen Ruck und richtete einen Abschnitt nach dem anderen vielleicht schneller als geplant und stellenweise besser: mit einer Sanierung de luxe oder einem Ausbau light. Dieser wurde von Anfang Juni 2016 bis Ende Juni 2017 zwischen Neufels, Kemmeten und der B19 vollzogen. Mit einer Fahrbahnbreite von 6,50 Meter, was einem Ausbau fast gleichkommt. Und einer „grundhafteren“ Erneuerung in die Tiefe.

So wiederholt sich das jetzt bei der Neufelser Steige, dem letzten Teilstück. Dieser praktische Pragmatismus ist höchst vernünftig. 

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