Zehn Jahre Hauptbahnhof Öhringen: Mehr als nur ein Symbol?
2008 war Öhringen die kleinste Stadt im Ländle, die sich mit einem Hbf schmücken durfte. Eine Bestandsaufnahme zehn Jahre später zeigt das zwischenzeitlich Erreichte ebenso auf wie die verpassten Chancen unerfüllte Träume.

Als pünktlich zum Fahrplanwechsel im Dezember 2008 der damalige Oberbürgermeister Jochen K. Kübler symbolisch die letzte Schraube angezogen hatte, war es für jedermann unübersehbar: Öhringen hat jetzt einen Hauptbahnhof. Es war der zwölfte in Baden-Württemberg, und Öhringen war damals die kleinste Stadt im Ländle, die sich mit einem Hbf schmücken durfte. Damals gab es neben Stolz auch reichlich Spott: Muss das wirklich sein?
Anlass für die Öhringer Offensive
Das gut zweijährige Werben der Öhringer um eine Aufwertung ihres altehrwürdigen Bahnhofs war bei Dolores Ossyra von DB Stationen und Service auf offene Ohren gestoßen. Und als es dennoch nicht vorangehen wollte, schrieb der OB an Bahnchef Hartmut Mehdorn persönlich. Ob es Geltungsdrang war oder begründete Notwendigkeit, interessiert heute niemanden mehr.
Anlass für die Öhringer Offensive war die Anbindung an die Stadtbahn im Dezember 2005. Die Haltestellen Cappel und Öhringen West kamen hinzu, mit dem Haltepunkt Römerwall war ein vierter Stopp im Stadtgebiet vorgesehen. Den gibt es bis heute nicht und wird es auf absehbare Zeit nicht geben. Auch die gewünschte Verlängerung der Stadtbahn in Richtung Waldenburg, Künzelsau und Schwäbisch Hall ist bis heute nicht realisiert.
Zehn Jahre später
Eine Bestandsaufnahme zehn Jahre danach zeigt das zwischenzeitlich Erreichte ebenso auf wie die verpassten Chancen und die noch unerfüllten Träume. Die HZ-Redaktion hat fünf Beteiligte und Bahn-Begeisterte gefragt: Was hat die Erhebung zum Hauptbahnhof gebracht - und was nicht? Die Meinungen gibt es hier zu lesen.