Wolf auf A6 in Hohenlohe überfahren?
Auf der A6 zwischen Öhringen und Neuenstein ist möglicherweise ein Wolf überfahren worden. Das teilte am Dienstagabend das Landesumweltministerium mit. Dabei handelt es sich eventuell um das Tier, das bei Mosbach gesichtet worden war.

Ob es sich bei dem auf der A6 zwischen Öhringen und Neuenstein überfahrenen Tier um einen Wolf handelt, ist noch unklar. Die ersten Erkenntnisse lassen dies laut Landesumweltministerium aber als wahrscheinlich erscheinen. Die Wolfssichtung bei Mosbach wirft ebenfalls viele Fragen auf. Möglich wäre, dass es sich um das bei Öhringen getötete Tier handelt.
Ein Glücksfall für das Wolfsmonitoring sind die sichergestellten Haare, die von dem bei Mosbach gesichteten Tier stammen könnten. Die FVA hat diese dem Senkenberg-Institut zugeleitet. Am Standort Gelnhausen untersucht das Labor des Fachgebiets Naturschutzgenetik alle in Deutschland gesammelten Proben. „Bis das Ergebnis feststeht, kann es aber drei bis vier Wochen dauern“, erklärte ein Sprecher des Umweltministeriums. Die Analysen erlauben es unter Umständen, Aussagen zu Geschlecht und Populationszugehörigkeit zu treffen.
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Woher das Tier stammt, ist noch unklar
Derzeit ist noch völlig unklar, woher das bei Mosbach gesichtete Tier stammt. Es gibt mehrere Möglichkeiten. Der Wolf könnte auf der Suche nach einem neuen Revier im Norden oder Osten Deutschlands gestartet sein. Die Tiere legen in einer Nacht bis zu 70 Kilometer zurück.
Auch in Frankreich und in der Schweiz leben Rudel. In Baden-Württemberg ist im Nordschwarzwald ein standorttreues männliches Tier nachgewiesen. Der Rüde stammt aus Niedersachsen und hat mehrfach Schafe gerissen. Deshalb hat das Land im Nordschwarzwald ein Wolfsterritorium ausgewiesen. Dort arbeitende Weidetierhalter bekommen hohe Zuschüsse, wenn sie in den Herdenschutz investieren. Die Frage, ob der Schwarzwälder Wolf einen Ausflug nach Mosbach gemacht hat, könnte die Analyse des Instituts beantworten.
Das große tote Tier auf der A6 wurde der Polizei in der Nacht auf Dienstag gemeldet. Die Stelle liegt etwa 40 Kilometer Luftlinie entfernt von den Orten im Neckar-Odenwald-Kreis, in denen zuletzt ein Wolf gesichtet wurde.
Menschen nicht in Gefahr
Das Ministerium betont, dass Wölfe grundsätzlich kein Interesse am Menschen hätten. Dürften aber keinesfalls gefüttert oder bedrängt werden. Seitdem sich der Wolf wieder in Deutschland ausbreitet sei kein aggressives Verhalten Menschen gegenüber festgestellt worden.
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