Mosbacher Wolf stammt womöglich aus dem Schwarzwald
Die Wolfssichtung bei Mosbach wirft viele Fragen auf, die zum großen Teil aber noch nicht beantwortet werden können. Möglicherweise können Haare des Tieres Klarheit über seine Herkunft verschaffen.

Die Wolfssichtung bei Mosbach wirft viele Fragen auf, die zum großen Teil aber noch nicht beantwortet werden können. Fest steht, dass es sich bei dem Tier tatsächlich um einen Wolf handelt. Das haben die Experten bei der Forstlichen Versuchs- und Forschungsanstalt (FVA) auf Grundlage von Fotos und eines Videos bestätigt. Ein Glücksfall für das baden-württembergische Wolfsmonitoring sind die sichergestellten Haare, die möglicherweise von dem Raubtier stammen.
Untersuchung dauert drei bis vier Wochen
Die FVA hat diese dem Senkenberg-Institut zugeleitet. Am Standort Gelnhausen untersucht das Labor des Fachgebiets Naturschutzgenetik alle in Deutschland gesammelten Proben. „Bis das Ergebnis feststeht, kann es aber drei bis vier Wochen dauern“, erklärte ein Sprecher des Landesumweltministeriums. Die Analysen des Senkenberg-Institutes erlauben es unter Umständen, Aussagen zu Geschlecht und Populationszugehörigkeit zu treffen.
Derzeit ist noch völlig unklar, woher das bei Mosbach gesichtete Tier stammt. Es gibt mehrere Möglichkeiten. Der Wolf könnte auf der Suche nach einem neuen Revier im Norden oder Osten Deutschlands gestartet sein. Die Tiere legen in einer Nacht bis zu 70 Kilometer zurück. Auch in Frankreich und in der Schweiz leben Rudel.
Wolf kommt möglicherweise aus dem Schwarzwald
In Baden-Württemberg ist im Nordschwarzwald ein standorttreues männliches Einzeltier nachgewiesen. Der Rüde war aus Niedersachsen zugewandert und hat mehrfach Schafe gerissen. Deshalb hat das Land im Nordschwarzwald ein Wolfsterritorium ausgewiesen. Dort arbeitende Weidetierhalter bekommen hohe Zuschüsse, wenn sie in den Herdenschutz investieren. Die Frage, ob der schwarzwälder Wolf einen Ausflug in den Neckar-Odenwald-Kreis gemacht hat, könnte die Untersuchung des Senkenberg-Instituts beantworten.
Nach Angaben des Umweltministeriums wurden seit 2015 rund ein halbes Dutzend weitere Wölfe auf ihrer Wanderung durch Baden-Württemberg erfasst. Drei sind tot, über den Verbleib der anderen Tiere kann das Ministerium nichts sagen. In Widdern-Unterkessach hatte ein Wolf im Oktober 2017 mehrere Schafe gerissen.
Menschen nicht in Gefahr
Das Ministerium betont, dass Wölfe grundsätzlich kein Interesse am Menschen hätten. Dürften aber keinesfalls gefüttert oder bedrängt werden. Seitdem sich der Wolf wieder in Deutschland ausbreitet sei kein aggressives Verhalten Menschen gegenüber festgestellt worden.
Stimme.de