Wieder mehr Teilnehmer beim Waldenburger Triathlon
230 Einzelstarter und 36 Staffeln sind beim traditionellen Triathlon dabei.

Wer eine knappe Stunde vor dem Startschuss zum Waldenburger Triathlon mit dem Auto Richtung Neumühlsee fährt, hat fast ein schlechtes Gewissen. Rad um Rad schlängelt sich mal mehr mal weniger schnell um die Kurven. Autos bleiben stehen. Das funktioniert gut an diesem lauen Sonntagmorgen. Nach einem der heißesten Tage zeigt das Thermometer am See angenehme 21 Grad.
Zufrieden mit See und Wetter
Besser geht es nicht, zeigen sich auch die 24 DLRG-Retter der Ortsgruppen Michelbach und Waldenburg erleichtert. Sie sind für die Sicherheit der Sportler verantwortlich. "Bei großer Hitze ist es einfach immer ein Risiko, wenn man einfach so ins kalte Wasser springt", sagt Einsatzleiter Thomas Maier. Und auch der See, der nach dem kühlenden Regen immerhin noch 24 Grad misst, ist in so einem guten Zustand wie schon lange nicht mehr. In den vergangenen Wochen war immer von starkem Blaualgenbefall berichtet worden. Nun hat man gehandelt, viel gekalkt und das Ergebnis ist sogar für Laien sichtbar.
Deutlich mehr Staffeln

Nicht nur das freut die Veranstalter. Nach einem, wie sich die Verantwortlichen erklären, "Coronatief" im vergangenen Jahr ist die Zahl der Teilnehmer deutlich nach oben gegangen. 230 Einzelstarter und 36 Staffeln sind kurz vor dem Start gemeldet. Im vergangenen Jahr waren es gerade einmal 170 Einzelkämpfer und 22 Staffeln, die teilnahmen.
Unter ihnen sind viele alte Hasen, wie man an den Gesprächen und Begrüßungen erkennt, aber auch neue Teilnehmer - zum Teil sogar mit Fanclub. Schilder mit Herzchen und Sprüchen hält Mutter Heike Pusker in der Hand. Die unterstützen Cora- Lee Pusker (18)und ihre beiden Freundinnen bei ihrer Premiere in der Staffel. Nach dem Abitur und dem vielen "dazugehörigen Feiern", wie die 18-Jährige lachend erzählt, stellen sie sich der sportliche Herausforderung. "Wir haben mal bei einem Lauf mitgemacht und dann von dem Triathlon gehört", ergänzt die Abiturientin.
Damit das Schwimmen klappt, hat sie fleißig im Freibad trainiert. Nach ihr steigt Lilly Rainer (18) aufs Rad und hofft, ihren Vater Andreas in der Zeit zu besiegen, wie sie lächelnd verrät. Er tritt auf Wunsch der Tochter zum ersten Mal im Einzelkampf an. "Ich wollte schon immer mitmachen", erklärt der Niedernhaller. Seine Tochter habe ihn schließlich überredet. Das Vater-Tochter-Gespann hat sich so auch zusammen vorbereitet.
Für Triathlon zurückgekehrt

Armin Schumacher (58) wohnt in der Nähe von Heidelberg und ist für den Triathlon in die Heimat zurückgekehrt. Auch seine Partnerin Anita Bauer (54) konnte er zu ihrem ersten Wettkampf überreden. Bei dem Paar steht der Spaßfaktor im Vordergrund, betonen beide gut gelaunt.
Zusammenhalt möchte man im Gemü-Team fördern. Auf die sechs Einzelstarter, die man motivieren konnte, ist man deshalb mächtig stolz, sagt Norbert Neumann aus Künzelsau.
Matthias Schade könnte die Strecke beinahe mit verbundenen Augen laufen und schwimmen. Seit 1999 ist er mit einem Jahr Pause immer beim Triathlon in Waldenburg dabei. "Solange der Körper mitmacht, bleibe ich dabei", verrät der 62-jährige Pfedelbacher. Das halte jung, betont er, auch wenn das Laufen nicht mehr ganz so leicht falle, wie in den vergangenen Jahren. Schwimmen und Radfahren gehören nun zu seinen liebsten Disziplinen. "Ab 65 Jahren könne man eh nicht mehr aufhören und es wird zur Sucht", lacht Peter Stoof aus Bretzfeld.
Dieses Jahr pausiert der fast 79-Jährige dennoch. "Mit dem Laufen, das ist nicht mehr so einfach, aber mit 80, da bin ich nochmal dabei", verspricht er. In diesem Jahr fährt er dem Letzten als Aufsicht mit dem Rad hinterher. "Mal sehen, die motiviere ich schon, wenn sie nicht mehr können", betont der Bretzfelder.
Noch aber haben alle genug Puste. Der Startschuss der Staffel fällt und die Schwimmer hechten durch den See, begleitet von den DLRG-Booten. Das ist ein Bild, das auch immer wieder viele Zuschauer am Ufer anzieht.




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