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Wie der Kupferzeller Netzbooster am konkreten Standort aussieht

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Transnet präsentiert nun erstmals eine Visualisierung, wie das 200-Millionen-Euro-Pilotprojekt ins Gelände beim Kupferzeller Umspannwerk eingebettet sein wird.

von Christian Nick
In Farbe − aber ohne Bezug zum konkreten Projekt in Kupferzell: Das bisherige offizielle Modell veranschaulichte lediglich allgemein das technische Konzept.
In Farbe − aber ohne Bezug zum konkreten Projekt in Kupferzell: Das bisherige offizielle Modell veranschaulichte lediglich allgemein das technische Konzept.  Foto: privat/Transnet

Wer sich vorstellen wollte, wie das vom Übertragungsnetzbetreiber Transnet BW geplante 200-Millionen-Euro-Pilotprojekt tatsächlich einmal aussehen wird, der war nunmehr über zwei Jahre auf die einzige vom Projektierer veröffentlichte Darstellung angewiesen, die im genannten Zeitraum öfters hier auf Stimme.de zu sehen gewesen ist.

Das Problem hierbei: Die grau-grüne Visualisierung hatte keinerlei konkreten Bezug zur avisierten Örtlichkeit im Nordosten Kupferzells - und stellte überdies lediglich ein allgemeines Modell einer Netzbooster-Anlage dar.

Nun indessen gibt es erstmals eine Visualisierung zu sehen, welche die geplante Riesenbatterie - die für eine effizientere Auslastung des vorhandenen Stromnetzes und für das Gelingen der Energiewende sorgen soll - am konkreten Standort zeigt. In der gestrigen Sitzung des Kupferzeller Gemeinderats wurde sie im nicht-öffentlichen Teil dem Gremium präsentiert.

Die nun veröffentlichte Darstellung veranschaulicht Lage und Dimension am konkreten Standort. Technische Details können sich aber noch ändern.
Die nun veröffentlichte Darstellung veranschaulicht Lage und Dimension am konkreten Standort. Technische Details können sich aber noch ändern.  Foto: privat/Transnet

Weniger Farbe, mehr Klarheit

Während die erste Darstellung jedoch in schönen Farben daherkam, ist die neue (noch) in Graustufen gefertigt. Warum ist das so? "Für die fehlende Farbe gibt es einen Grund", sagt Transnet-Sprecherin Claudia Halici: Die Gemeinde werde bei der Farbgebung des Betriebsgebäudes sowie der Container-Akku-Module mitentscheiden - und dem wolle man nicht durch ein eingefärbtes Bild vorgreifen, erklärt sie.

Was leistet die aktuelle Visualisierung - und was nicht? Klar ist: Die Montage zeigt erstmals Lage und Dimension des Boosters im Raum - direkt beim örtlichen EnBW-Umspannwerk. Was sich allerdings laut Auskunft Halicis noch prinzipiell ändern kann: die architektonische Gestaltung des zentralen Steuerungsgebäudes sowie die genaue Anordnung der Container. Auch Richtung und Verlauf der Zuwege seien noch nicht final.

"Die Visualisierung zeigt, dass es keine schwerwiegenden topografischen Veränderungen geben wird und dass sich die Anlage gut in die Landschaft einfügt", sagt die Konzern-Vertreterin. Und verspricht: "So deutlich, wie hier aus der Luft, wird die Anlage vom Boden aus von keiner Stelle zu sehen sein."


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Der weitere Zeitplan? Voraussichtlich im März werde man "ein Stück weiter" kommen, was die Struktur von Gebäude und Akku-Modulen betreffe, berichtet Halici. Transnet rechnet gegenwärtig damit, das Planfeststellungsverfahren beim Regierungspräsidium in Stuttgart - das momentan freilich noch in der Vorprüfungsphase steckt - bis Ende des laufenden Jahres abschließen und 2024 dann mit dem Bau der Netzstabilisierungsanlage beginnen zu können. Im ersten Quartal werde voraussichtlich auch bereits die Entscheidung bezüglich der Farbgebung fallen, kündigt Halici an.

Beide Seiten betonen bessere Zusammenarbeit

Was sagt Kupferzells Rathauschef zur nun präsentierten neuen Darstellung? "Aufgrund der Montage in die reale Umgebung ist jetzt wesentlich besser vorstellbar, wie sich die Dimensionen in der Landschaft präsentieren", so Christoph Spieles zu unserer Zeitung.

Auch er bekräftigt, die Darstellung sei "noch nicht in Stein gemeißelt". Denn jetzt gelte es in Zusammenarbeit mit Transnet und dem beauftragten Generalunternehmer, die Details weiter zu finalisieren. Doch klar scheint: Nach HZ-Informationen wird sich die fertige Anlage später wohl weitgehend so präsentieren, wie sie auf der neuen Visualisierung dargestellt ist.

Ob der Gemeinde mittlerweile bereits weiterführende Details - etwa zum Sicherheits- und Brandschutzkonzept oder zur genauen architektonischen Gestaltung - bekanntgemacht wurden? Nein, sagt Spieles. "Das ist noch alles offen." Erst im Planfeststellungsverfahren werde sich dies dann offenbaren. Spieles zum Zeitplan: "Wir werden sehen, ob der zu halten sein wird." Die Auslegung der Planunterlagen im Zuge der Öffentlichkeitsbeteiligung werde wohl im Frühsommer dieses Jahres stattfinden.

Wie bewertet der Chef im Rathaus aktuell die Zusammenarbeit seiner Verwaltung mit Transnet - nachdem es in der Vergangenheit doch die ein oder andere Irritation gegeben hatte? Christoph Spieles: "Es ist jedenfalls besser geworden. Jetzt ist eine gute Ebene gefunden."

Auch Transnet-Repräsentantin Claudia Halici betont: "Wir werden auch in diesem Jahr weiter eng mit der Gemeinde zusammenarbeiten und bemühen uns um größtmögliche Transparenz."

Das Betriebskonzept

Aus rechtlichen Gründen darf Transnet als Übertragungsnetzbetreiber die Kupferzeller Anlage weder bauen noch später ihren Betrieb selbst managen: Im Oktober vergangenen Jahres wurde bekanntgegeben, dass die Firma Fluence Energy - eine Siemens-Tochter - den gesamten Bauprozess übernehmen wird. Das Unternehmen ist Spezialist für Energiespeicher-Produkte. Der spätere Betreiber steht unterdessen gegenwärtig immer noch nicht fest.

 
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