Weniger Corona-Fälle im Hohenlohekreis nach missglücktem Update
Ein technischer Fehler in der Datenbank hat zuletzt dazu geführt, dass aus der Statistik des Hohenlohekreises Corona-Fälle verschwunden waren. Der Fauxpas soll bis zum Wochenende behoben sein. Firmen bleiben unterdessen Haupttreiber der Infektionen.
Im Hohenlohekreis sind am Mittwoch 56 neue Infektionen mit dem Coronavirus gemeldet worden, die Sieben-Tage-Inzidenz ist damit von 212,2 auf 204,2 gesunken. Am vergangenen Wochenende rieben sich etliche Bürger verwundert die Augen: Wie kann es sein, dass von einem Tag auf den anderen 236 Corona-Fälle und acht Corona-Tote weniger in der Tabelle auftauchen? So geschehen vom 16. auf 17. April im Hohenlohekreis.
Nach Update von Sormas haben Daten plötzlich gefehlt
Der Fauxpas ist rein technischer Natur, versichert Sascha Sprenger, Sprecher des Landratsamts. Nach einem Update der Melde-Software Sormas von Freitag auf Samstag hätten diese Zahlen plötzlich gefehlt - obwohl sie weiterhin gelistet seien.
Der Grund sei also keine "Datenkorrektur des Gesundheitsamts", wie im Lagebericht des Landesgesundheitsamts stand, sondern ein Datenverlust. Die Fehleranalyse der Datenbanken soll bis zum Wochenende beendet sein, die Zahlen im Corona-Dashboard des Hohenlohekreises (www.corona-im-hok.de) sind bereits korrigiert.
Normale Intensivstation voll, fünf weitere Betten in Reserve
Im Hohenloher Krankenhaus in Öhringen werden derzeit vier Covid-19-Patienten auf der Intensivstation behandelt, davon müssen zwei beatmet werden. Alle sieben Intensivplätze auf der Station sind belegt. Fünf weitere Intensivbetten können zusätzlich aktiviert werden, wenn es eng wird. Das sei 2021 in vollem Umfang noch nicht nötig gewesen, erklärt Ute Emig-Lange, Sprecherin der BBT-Gruppe.
16 Corona-Patienten und drei Verdachtsfälle liegen auf der Isolierstation. "Trotz der hohen Belastung durch die Versorgung vieler Intensivpatienten ist die Personalsituation im Intensivbereich ausreichend. Wir haben zurzeit auch keine besonderen Krankheitsausfälle", sagt Emig-Lange.
Firmen bleiben Haupttreiber der Neuinfektionen im Kreis
In der vergangenen Woche gab es ein neues Ausbruchsgeschehen im Kreis - in einer Schule im Raum Künzelsau. Treten zwei oder mehr Corona-Fälle in einer Firma oder Einrichtung auf, handelt es sich um ein solches Ausbruchsgeschehen, von denen es aktuell zwölf im Hohenlohekreis gibt.
Seit 1. Februar 2021 wurden 56 solcher Ausbruchsherde ermittelt mit insgesamt 342 Corona-Fällen, die zu weiteren Infektionen von Kontaktpersonen außerhalb dieser Bereiche geführt haben. Weiterhin liegen hier die Unternehmen mit großem Abstand vorne. Private Treffen spielen in dieser speziellen Statistik seit 1. Februar gar keine Rolle. Ein Ausbruchsgeschehen liegt hier nur dann vor, wenn Corona-Fälle außerhalb einer Familie registriert werden, die von einem Treffen innerhalb dieser Familie ihren Ausgang genommen haben. Stecken sich Familienmitglieder eines Hausstands selbst an, wird dies in der allgemeinen Statistik gelistet.
Die Infizierten der vergangenen sieben Tage sind recht jung: Die 20- bis 29-Jährigen (21,7 Prozent) liegen vor den 40- bis 49-Jährigen (17,4 Prozent). Die 10- bis 19-Jährigen und 50- bis 59-Jährigen folgen mit jeweils 12,6 Prozent.
Hohe Nachfrage im Kreisimpfzentrum - auch für Termine mit Astrazeneca
Das Kreisimpfzentrum Öhringen führt von Donnerstag bis Sonntag rund 3500 Erst- und Zweitimpfungen durch. Die Nachfrage nach Terminen sei weiterhin sehr hoch - unabhängig vom Impfstoff, meldet das Landratsamt. Die eingestellten Termine würden sehr schnell gebucht - auch die mit Astrazeneca.