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Anrufer sind irritiert: Warum beim Gesundheitsamt im Hohenlohekreis ein Computer Corona-Infos gibt

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Einzelne Bürger klagen über uneinheitliche und automatisierte Kommunikation an der Telefon-Hotline. Das Gesundheitsamt betont, man sei weiterhin voll im Einsatz für die Pandemiebekämpfung.

von Christian Nick
Frust am roten Corona-Telefon: Bürger monieren uneinheitliche Auskünfte und wundern sich über das eingeführte digitale System am anderen Ende.
Foto: Archiv/Sinar
Frust am roten Corona-Telefon: Bürger monieren uneinheitliche Auskünfte und wundern sich über das eingeführte digitale System am anderen Ende. Foto: Archiv/Sinar

Der Scheitelpunkt der Omikron-Welle scheint erreicht, dennoch sind die Infektionszahlen weiter immens hoch - und die Fragen der Bürger ans hiesige Gesundheitsamt zahlreich. Doch über die Auskünfte von dort mehren sich Klagen: Leser zeigen sich gegenüber der Hohenloher Zeitung irritiert: Die Rede ist unter anderem von uneinheitlichen Auskünften am Telefon auf Fragen nach Quarantänedauer und -beginn: Einmal, so schildert es jene Anruferin, die sich über die Isolationspflicht ihres positiv getesteten Schulkindes informieren wollte, habe es dort geheißen, ebendiese starte ab Beginn der Symptome, dann wieder: ab dem positiven PCR-Testergebnis.

Fragen ans Gesundheitsamt

Eine andere Frau klagt indes darüber, dass an der zentralen Corona-Hotline des Kreises neuerdings nur noch eine Computerstimme ans Telefon geht. Grund genug, um nachzufragen: Was ist los im Gesundheitsamt? Wie ist die Lage - und was gibt es in der aktuellen Phase, in der ja keine aufwendige Kontaktnachverfolgung mehr gemacht werden muss, bei der Pandemiebekämpfung überhaupt noch zu tun? Läuft man dort nach den anstrengenden zwei Corona-Jahren bereits auf Sparflamme?

Nein, betont Pressesprecher Sascha Sprenger: Das Gesundheitsamt sei weiterhin "mit der Bewältigung der Omikron-Welle deutlich belastet". Obgleich keine Kontaktpersonenverfolgung und - wegen des Wegfalls der Pflicht für Geboosterte - deutlich weniger Quarantäne-Anordnungen anfallen, sei man durchaus noch gefordert: "Neben Erfassung und Übermittlung der Fallzahlen, nach RKI-Referenzdefinition im mittleren dreistelligen Bereich, erreichen das Gesundheitsamt eine Vielzahl an Schnelltest-Meldungen, die zu bearbeiten sind", sagt Sprenger. Überdies bestehe auch weiterhin ein "großer Beratungsbedarf bei Einrichtungen, die dem vulnerablen Bereich angehören, sowie bei Kinderbetreuungseinrichtungen und Schulen".


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Apropos Beratung: Was es mit der Computerstimme an der Bürger-Hotline auf sich hat, die derzeit wieder "stark gestiegene Anruferzahlen" verzeichnet? Man verwende nun ein automatisches digitales System namens "CovBot": Dieses ermögliche es, "häufig auftauchende Fragen schnell und unkompliziert und zu allen Tageszeiten zu beantworten". Die Auskünfte würden "regelmäßig an die aktuelle Lage angepasst". Es bestehe aber "immer die Möglichkeit, sich an Mitarbeitende weiterverbinden zu lassen oder außerhalb der Betriebszeiten eine Nachricht zu hinterlassen", so der Kreis-Sprecher. Dann erfolge ein Rückruf. Ob das System indes tatsächlich so toll funktioniert? Als eine Mitarbeiterin unserer Redaktion den Test macht, antwortet der Roboter auf das Wort "Corona" direkt: "Ich verstehe Sie nicht."

Von Entspannung noch keine Spur

Und die differierenden Quarantäne-Auskünfte durch einzelne "menschliche" Mitarbeiter? Es gelte eindeutig: Zehn Tage - ab positivem PCR-Testergebnis. "Sollte dies einmal missverständlich kommuniziert sein oder es im Gespräch zu Missverständnissen kommen, bitten wir um Entschuldigung und Verständnis", so Sprenger.

64 Menschen arbeiten nach seinen Angaben aktuell fürs Gesundheitsamt - davon 46 im Fachdienst Infektionsschutz und Hygiene. Derzeit sind jedoch keine Mitarbeitenden aus anderen Bereichen hinzugezogen - auch neuerliche Unterstützung durch Bundeswehr-Soldaten gab und gibt es nicht. Dennoch sei man mit ganzer Stärke im Einsatz: Angefallene Überstunden würden momentan noch nicht abgebaut.

 

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