Kritische Infrastruktur: Versorgung bleibt im Hohenlohekreis gesichert
In den Betrieben und Organisationen der kritischen Infrastruktur ist die Situation trotz der Omikron-Welle aktuell relativ entspannt. Krankenhaus, Feuerwehr und Abfallwirtschaft äußern sich zur Lage im Hohenlohekreis.

Zum 14. Februar hat das Land Baden-Württemberg die Quarantäne- und Isolationsregelungen für Personal in der sogenannten kritischen Infrastruktur angepasst. Damit soll in der aktuellen Omikron-Welle verhindert werden, dass aufgrund steigender Fallzahlen wichtige Aufgaben nicht mehr erledigt werden können. Mit der neuen Regelung dürfen beispielsweise Krankenhäuser und Trinkwasserversorger Personal für Arbeitseinsätze aus der Quarantäne holen, wenn ansonsten die Funktionsfähigkeit ihres Betriebs bedroht wäre. Zumindest im Hohenlohekreis ist die Lage in der kritischen Infrastruktur derzeit aber noch weitgehend unkritisch.
Erst die Kinder, dann die Eltern
Krankheitsbedingte Ausfälle unter den Mitarbeitern gibt es in den Krankenhäusern und Seniorenzentren der BBT-Gruppe. Oft seien erst die Kinder Corona-positiv und nach einigen Tagen auch die Eltern, erläutert Nicole Bieszcz, stellvertretende Pflegedirektorin des Hohenloher Krankenhauses Öhringen. "Aufgrund der hohen Impfquote haben die Betroffenen dann in der Regel nur leichte Symptome, aber sie müssen in Isolation und können nicht arbeiten."
Sowohl in Öhringen als auch im Caritas-Krankenhaus Bad Mergentheim sei die Versorgung der Patienten trotz einiger Krankheitsfälle aber gesichert. Planbare Untersuchungen oder Eingriffe müssten aktuell nicht verschoben werden. Hier helfe, dass die Mitarbeiter bereit seien, Schichten zu tauschen oder für erkrankte Kollegen einzuspringen.
Hohe Einsatzbereitschaft der Mitarbeiter
In den Seniorenzentren der Hohenloher Seniorenbetreuung HSB seien aktuell nur wenige Mitarbeiter von einer Corona-Infektion betroffen. "Das ist nur eine Momentaufnahme und kann sich natürlich auch wieder ändern", betont der Pflegedirektor der Seniorenzentren, Michael Mandt. Dank der hohen Einsatzbereitschaft aller Beteiligten sei die Versorgung der Bewohner aber sichergestellt.
Die Welt ist noch in Ordnung
"Bei uns ist die Welt noch in Ordnung", sagt der Künzelsauer Feuerwehrkommandant Thomas Böhret. Man habe gerade vier Mitglieder in Corona-Quarantäne, zwei davon zeigten leichte Symptome. Bislang sei die Einsatzbereitschaft nicht gefährdet gewesen. "Ich hoffe, dass das auch so bleibt", sagt der Stadtbrandmeister. Vorsorglich habe man im Februar alle Dienste ab zehn Personen untersagt, nur in kleineren Gruppen seien sie möglich.
Darüber werde im März neu entschieden. Böhret hält es für "wichtig, bei den Zahlen, die gerade über uns hereinbrechen, Augen und Ohren" offen zu halten und auf die jeweiligen Entwicklungen zu reagieren. Damit sei man "in der Vergangenheit gut gefahren", sagt der Kommandant.
Verantwortungsbewusstsein und Disziplin
Kreisbrandmeister Torsten Rönisch bestätigt das für den gesamten Hohenlohekreis. "Bei uns sieht es sehr gut aus", gingen die Feuerwehrleute "sehr verantwortungsbewusst" mit dem Thema um. Geübt werde nur in festen Gruppen mit Maske, Abstand und Schutzkleidung sowie "möglichst nicht in geschlossenen Räumen". Zwar gebe es Quarantänefälle, "aber nie so, dass ganze Wehren ausfallen". Er führt "die hohe Impfquote" unter den Kameraden an. Alle seien angehalten, bei Krankheitssymptomen daheim zu bleiben. Rönisch bescheinigt seinen Leuten "große Disziplin".
Alles im grünen Bereich
Auch in der Kläranlage und im Wasserwerk in Öhringen sei "alles im grünen Bereich", teilt Monika Pfau für die Eigenbetriebe der Stadt mit. Man verzeichne aktuell nicht mehr Krankheitsfälle als zu dieser Jahreszeit üblich. Bei der Aufrechterhaltung des Betriebs helfe, dass dreifach geimpfte Mitarbeiter nicht mehr in Kontaktquarantäne müssen. Alle Mitarbeiter hätten zudem die Möglichkeit, sich regelmäßig zu testen, so Monika Pfau.
Müllabfuhr vereinzelt verspätet
"Bei uns gibt es in der Verwaltung überhaupt keine Ausfälle", sagt Sebastian Damm, Geschäftsführer der Abfallwirtschaft des Hohenlohekreises. Diese habe es aber bei den Dienstleistern gegeben, die für die Müllabfuhr zuständig sind. "Da wurden Schichtpläne umgeschoben und vereinzelt Tonnen verspätet abgefahren", so Damm. Das sei aber immer zeitnah geschehen. "Wir haben nicht mehr Ausfälle als sonst zu dieser Jahreszeit", sagt Carsten Diemer, Pressesprecher des Polizeipräsidiums Heilbronn, über die Situation in den Revieren Künzelsau und Öhringen. Der Dienstbetrieb sei aktuell nicht beeinflusst.



Stimme.de