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Reiserückkehrer aus Russland löste 54 Coronafälle in Hohenlohe aus

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Das Gesundheitsamt des Hohenlohekreises hat die Quelle für das rege Infektionsgeschenen im Juli ermittelt. Es steht in Verbindung mit zwei Bars, einem Club und einer Firma, die im Raum Öhringen ansässig sind.

Reiserückkehrer stehen vor dem Corona-Testzentrum am Flughafen Stuttgart. Foto: dpa
Reiserückkehrer stehen vor dem Corona-Testzentrum am Flughafen Stuttgart. Foto: dpa  Foto: Christoph Schmidt (dpa)

Das Gesundheitsamt des Hohenlohekreises hat das rege Ausbruchsgeschehen im Juli aufgearbeitet und einen sogenannten "Indexfall" ermittelt, der insgesamt 54 Neuinfektionen zur Folge hatte. Dabei handelt es sich um einen Reiserückkehrer, der Ende Juni aus Russland heimgekommen war, wie das Landratsamt jetzt bekanntgab.

Zwei Namen sind schon länger bekannt

35 der Coronafälle, die mit dieser Infektionsquelle in Verbindung stehen, sind bislang auf die beiden Ausbrüche in der Öhringer Shisha-Bar "Metropol" und im Club "Gentele" in Pfedelbach in der Nacht vom 17. auf 18. Juli zurückzuführen. Der Rest entfällt auf eine Firma und eine weitere Bar im Raum Öhringen, deren Namen das Landratsamt nicht nennt, weil hier Mitarbeiter- und Gästelisten vorlagen, die eine Nachverfolgung der Kontaktpersonen ermöglichten. Dies war in den beiden anderen Fällen versäumt worden.


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Reiserückkehrer kam aus Moskau

Der Reiserückkehrer, von dem die Infektionswelle ausging, wohnt im Raum Öhringen und ist zwischen 50 und 60 Jahre alt, berichtet das Landratsamt. "Er ist aus Moskau nach Deutschland eingereist." Ein Zusammenhang mit der Fußball-EM sei dem Gesundheitsamt nicht bekannt. Die 54 Neuinfektionen konnten 257 engen Kontaktpersonen zugeordnet werden.

221 Kontakte in Verbindung mit den zwei Lokalen ermittelt

Allein in Verbindung mit den 35 Coronafällen in der Öhringer Bar und dem Pfedelbacher Club wurden 221 Kontakte ermittelt. Was geschah, nachdem das Landratsamt die Namen öffentlich gemacht hatte, um weitere Betroffene zu warnen, weil die Fallermittlung wegen fehlender Kontaktdaten stockte? "Wir erwarten, dass die Kontaktpersonen sich an ihren Hausarzt gewandt oder in Quarantäne begeben haben." Nur eine Person habe sich danach direkt an das Gesundheitsamt gewandt.

Mehrere Fälle mussten im Krankenhaus behandelt werden

Ein Großteil der 54 zusammenhängenden Coronafälle sei nur leicht erkrankt gewesen, mehrere hätten aber auch im Krankenhaus behandelt werden müssen. Sie seien alle der Delta-Variante zuzuschreiben, so wie mittlerweile 100 Prozent der Neuinfektionen im Hohenlohekreis. Trotz der niedrigen Inzidenz von 8,9 müsse man wachsam bleiben. Für eine Entwarnung sei es noch zu früh, weil dieses Ausbruchsgeschehen gemäß den Richtlinien des Robert-Koch-Instituts frühestens nach dem 23. August für beendet erklärt werden könne.

Weitere Infektionen nach Rückkehr von Reisen

Im Juli hat das Gesundheitsamt insgesamt 100 Coronafälle gezählt. Die 46 anderen hatten sich entweder ebenfalls auf Reisen oder im beruflichen und familiären Umfeld angesteckt. Sechs Fälle entfielen auf Reiserückkehrer aus Ungarn, Italien, Kroatien und der Türkei, die vier weite Infektionen nach sich zogen.

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