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Reaktionen aus Hohenlohe auf die Corona-Lockerungen

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Mit Erleichterung reagieren Gewerbetreibende und Bildungseinrichtungen auf Beschlüsse der Bund-Länder-Konferenz. Fitnessstudios und Gastronomen wollen schnell wieder durchstarten.

Von Christian Nick und Nadine Nowara
Was ist erlaubt, was nicht? Schilder erklären kindgerecht auf Öhringer Spielplätzen die Regeln.
Foto: Tscherwitschke
Was ist erlaubt, was nicht? Schilder erklären kindgerecht auf Öhringer Spielplätzen die Regeln. Foto: Tscherwitschke  Foto: Tscherwitschke, Yvonne

Es ist fast schon Routine: Auch am Mittwoch richtete sich der Blick vieler Hohenloher wieder spannungsvoll auf die große Politik. Wie bewertet man die jüngsten Beschlüsse der Bund-Länder-Konferenz: Große Schritte - oder doch wieder Gänsemarsch aus dem Lockdown? Wir haben uns bei betroffenen Verantwortlichen in der Region umgehört.

Kleine wieder zurückholen

"Es ist richtig und wichtig für die Kinder, dass sie endlich wieder in die Schule kommen könnten", sagt der Konrektor der Kupferzeller Gemeinschaftsschule, Markus Autenrieth. "Aber ich sehe vor allem bei den Kleineren das große Problem, wie wir ihnen klarmachen können, dass die Abstandsregeln eingehalten werden müssen." Dass gegenwärtig die Abschlussklassen-Schüler schon wieder unterrichtet werden, biete für die Bildungseinrichtung wertvolle Erfahrungen, wie man den Schulalltag für weitere Kinder sicher ermöglichen könne.

"Ich freue mich für die Kinder und darüber, dass man die Betreuung nun schrittweise ausweitet", sagt wenige Meter weiter auch die Leiterin des örtlichen Sebastian-Kneipp-Kindergartens. Denn: "Eltern kommen langsam an ihre Grenzen", berichtet Andrea Raum.

Die Küche wird wieder angeheizt: Im Landhotel Jagstmühle geht es noch im Mai wieder los.
Foto: Archiv/privat
Die Küche wird wieder angeheizt: Im Landhotel Jagstmühle geht es noch im Mai wieder los. Foto: Archiv/privat

Erleichterung in der Gastronomie

Große Erleichterung auch in der Hohenloher Gastronomie: "Die erste positive Perspektive nach düsteren Wochen", freut sich Gerhard Sturm, Geschäftsführer des Landgasthofs Jagstmühle in Heimhausen. In dem 50-Mitarbeiter-Betrieb mit Hotel wird nun der Blick konsequent nach vorn gerichtet: "In den vergangenen Tagen sind schon die ersten Anfragen und Buchungen eingegangen", berichtet Sturm: "Das hat Hoffnung gemacht. Nun geht es mit Freude ran, um den Wiedereinstieg zu planen." Und wann wird ebendieser sein? "Mit Sicherheit noch im Mai." Bis dahin plane man ein Sicherheitskonzept. Und im Juni könnte es bereits schon wieder Hochzeiten in Heimhausen geben.

Große wie kleine Fitnessstudios sehnen ihre Kunden wieder herbei. Zum Teil gibt es Online-Programm.
Foto: ArchivKoch
Große wie kleine Fitnessstudios sehnen ihre Kunden wieder herbei. Zum Teil gibt es Online-Programm. Foto: ArchivKoch  Foto: Döring

Fitnessbranche hat sehr gelitten

Etta Hellbardt ist Inhaberin des Fitnessstudios Movio - Indoor& Outdoorfitness in Öhringen. "Meine Einnahmen sind zum Großteil weggebrochen. Kunden pausieren aus Angst vor Corona. Zudem ist der Betriebssport weggefallen", klagt sie. Die 42-Jährige bietet jedoch nun verstärkt Einzeltrainings an. Zwischen ihr und dem Kunden ist eine Spuckschutzwand. Sie trägt zusätzlich noch Handschuhe und Maske.

Das gebrauchte Material, von der Hantel bis zur Matte, wird danach der Trainingseinheit desinfiziert. Wer lieber zuhause seine Fitness stärken möchte, kann ihre Online-Kurse besuchen und die Übungen in den eigenen vier Wänden mitturnen. Da sie die Teilnehmer sieht, die ihre Kamera freigeschalten haben, kann sie auch korrigieren und Tipps geben.

Wirte wie vom Bistro Hamballe in Öhringen sind froh, wenn sie wieder Gäste bewirten können.
Foto: Archiv/Hohl
Wirte wie vom Bistro Hamballe in Öhringen sind froh, wenn sie wieder Gäste bewirten können. Foto: Archiv/Hohl  Foto: Hohl

Winklers Weinstube wartet noch ab

"Mein Ziel ist es, Menschen zusammenzubringen. Wir sind eine Begegnungsstätte", sagt Frank Winkler, Besitzer von Winklers Weinstube in Forchtenberg. Er wolle erst einmal mit Planungen zum Wiedereröffnen abwarten. Seine Frau Sigrid und er müssen kein Personal unterhalten und hätten somit mehr Spielraum. Dem 64-Jährigen ist es wichtig, den Charakter seines Lokals aufrechtzuerhalten. "Für mich wäre es befremdlich, wenn die Gäste Masken tragen würden", sagt er. Im Sommer bei Temperaturen von über 40 Grad mit Maske in der Küche zu arbeiten, sei für seine Frau eine unerträgliche Vorstellung.

Winkler vermutet, dass Gaststätten vorerst nur tagsüber aufmachen dürften. Seine Weinstube öffne er jedoch sowieso immer erst abends. Platzmäßig seien sie im Innenbereich "eingeschränkt", aber auf der Terrasse gebe es zehn Tische, um Abstand zu halten.


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