Reaktionen auf das Aus für das geplante Hochregallager
Die Firma Schäfer + Peters verzichtet auf den Bau eines geplanten Hochregallagers am Westrand von Öhringen. Das Thema bewegt die Menschen. Bis heute ist es noch Gesprächsthema.

Kaum ein Thema wurde am Wochenende in Öhringen und Umgebung so heftig diskutiert wie die Entscheidung des Schraubenhändlers Schäfer + Peters, auf den Bau des geplanten und umstrittenen Hochregallagers im Öhringer Westen verzichten zu wollen. Das hatte die Stadt Öhringen in Abstimmung mit dem Unternehmen am Freitag öffentlich gemacht.
Unstimmigkeiten bei Datenmaterial
Die Hohenloher Zeitung hatte am Samstag ausführlich darüber berichtet und die einzelnen Schritte der eineinhalbjährigen Planung in Erinnerung gerufen. Der Verein "Prima Klima West" hatte auf Unstimmigkeiten in den Klimagutachten hingewiesen. Dadurch und durch weitere Pannen hatten sich die Planungen hingezogen.
Ob auf dem Sommerfestival oder bei privaten Grillfesten - das Thema bewegte die Menschen. Auch am Montag ist es noch Gesprächsthema. Das Stimmungsbild ist differenziert. Nahezu alle der Befragten sind mit Blick auf die klimatischen Auswirkungen froh, dass das 30 Meter hohe Bauwerk nicht im Öhringer Westen gebaut wird. Die Sorge um Arbeitsplätze aber wirkt vor dem Hintergrund der verlorenen Mahle-Jobs nach.
Firma soll bleiben
"Es ist super, dass da nicht gebaut wird", ist Anna Sierung froh über die Entscheidung. Sie hofft allerdings, dass der Schraubenhändler trotzdem in Öhringen bleibt und einen anderen, geeigneteren Standort findet. "Der eine oder andere Bauer verkauft sicher einen Acker", meint Gerda Beathalter. Beide Frauen waren erleichtert, als sie die Überschrift in der Samstags-Zeitung gelesen hatten. "Doch nach dem Mahle-Abzug brauchen wir die Arbeitsplätze", betonen sie. Die Sorge um zu hohen Flächenverbrauch treibt die beiden Frauen um. "Es wird so viel zugepflastert", stört sich Gerda Beathalter auch an den vielen Solaranlagen, die Richtung Verrenberg bereits gebaut wurden und noch kommen sollen.
"Schade, wir verlieren einen super Steuerzahler", hat Elke Remmlinger Sorge, dass das Unternehmen abwandern könnte: "Und wir brauchen die Steuereinnahmen bei all den Kindergärten und Schulen und Schwimmbädern, die die Stadt bauen und unterhalten muss." Waltraud Zaiß hofft, dass sich ein anderer Platz auf Öhringer Gemarkung findet. "Damit die Arbeitsplätze erhalten bleiben." Elke Remmlinger wundert sich, dass der geplante Bau so umstritten war. Würth baue Hochregallager in Gaisbach und Waldenburg und keiner würde sich beschweren.
Froh, dass das geplante Bauwerk nicht kommt, ist auch Christine Faigle. "Das ist so eine schöne Gegend da oben". Als Baugebiet für Häuser hätte ihr die Lage bei den Weinbergen gefallen. "Aber dann hat die Stadt ein Industriegebiet daraus gemacht", bedauert sie. Ilse Rehklau meint, dass sich der Protest mit der Zeit gelegt hätte: "In anderen Städten gab es auch immer wieder Protest gegen geplante Bauwerke, und mit der Zeit haben sich die Leute dann doch damit abgefunden".