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Raiba Hohenloher Land hat Fusion mit VR Bank fest im Blick

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Der Vorstand der Raiffeisenbank Hohenloher Land sieht die Vertreter positiv gestimmt. Sie werden am 6. Juli entscheiden, ob der geplante Zusammenschluss zustande kommt. Die Vertreterversammlung der VR Bank Heilbronn Schwäbisch Hall folgt am 11. Juli.

Vorstandschef Andreas Siebert (r.) soll nach der Fusion Marktvorstand für Heilbronn, sein Kollege Stefan Häring Marktvorstand für Hohenlohe werden. Foto: privat
Vorstandschef Andreas Siebert (r.) soll nach der Fusion Marktvorstand für Heilbronn, sein Kollege Stefan Häring Marktvorstand für Hohenlohe werden. Foto: privat  Foto: Reichert

Die Raiffeisenbank Hohenloher Land steuert mit viel Optimismus auf die geplante Fusion mit der VR Bank Heilbronn Schwäbisch Hall zu. "Im Moment erhalten wir sehr viel positives Feedback", fasst Vorstandsvorsitzender Andreas Siebert die Stimmung aus den fünf Vertreterforen zusammen, die Ende März veranstaltet wurden. "Wir haben in keiner Versammlung gehört: Das ist nicht gut, was ihr da macht."


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Gleichwohl habe es anfangs viele Fragen gegeben wie: Warum so früh? Wir haben doch erst 2019 die Raibas Kocher-Jagst und Bretzfeld-Neuenstein zusammengeführt? Warum mit Heilbronn und Schwäbisch Hall? Bleibt Hohenlohe dabei nicht auf der Strecke? Offenbar ist es der Bankführung gelungen, die Mehrzahl der Vertreter mit ihren Antworten zu überzeugen.

Das ist die Position des Vorstands

Der Vorstand ist der Meinung: Dieser Zusammenschluss macht Sinn. Und: Die Raiba Hohenloher Land wird eben nicht über den Tisch gezogen, sondern kann die Zukunft der neuen Regionalbank mit der noch jungen VR Bank Heilbronn Schwäbisch Hall, die ihrerseits erst 2021 fusioniert hat, aktiv mitgestalten und ihr Gewicht als vertriebsstarke, dezentrale und innovative Regionalbank voll einbringen.

Von Anfang an seien die Verhandlungen auf Augenhöhe geführt worden, so Siebert. Und dies, obwohl die Bilanzsumme der VR Bank Heilbronn Schwäbisch Hall fast viermal so hoch ist wie die der Raiba Hohenloher Land. Dass Andreas Siebert künftig Marktvorstand für den Bereich Heilbronn werden soll und sein derzeitiger Stellvertreter Stefan Häring für den Bereich Hohenlohe, unterstreiche die Wertschätzung des Partners und beider Aufsichtsräte, die den Raiba-Vorstand im Sommer 2021 erstmals über eine mögliche Fusion unterrichtet hatten. Anfang November war der Plan öffentlich geworden.

Hohenloher Markbereiche werden nicht angetastet

Die Raiffeisenbank Hohenloher Land würde zwar organisatorisch und juristisch in dieser neuen "Bank der Regionen" aufgehen, das bewährte dezentrale Geschäftsmodell bliebe aber voll und ganz erhalten. Das heißt: "Unsere fünf Marktbereiche Bretzfeld, Neuenstein, Kochertal, Jagsttal und Schöntal bleiben unverändert mit den jeweiligen Marktbereichsleitern vor Ort", sagt Siebert. Dazu kämen nun in der neuen Bank die drei übergeordneten Märkte Heilbronn, Schwäbisch Hall und Hohenlohe. Ein gemeinsames Dach, regionale Märkte darunter: Dieses Modell führe das bestehende fort.

Wie geht es jetzt weiter? Die Aufsichtsräte, Vorstände und Mitarbeiter klären derzeit alle Details einer möglichen Fusion. Das letzte Wort haben die Vertreterversammlungen der beiden Banken, sie finden am 6. Juli (Raiba Hohenloher Land) und 11. Juli (VR Bank Heilbronn Schwäbisch Hall) statt. "75 Prozent der Anwesenden müssen der Fusion zustimmen", spricht Siebert von einer "hohen Hürde". Wird diese genommen - und er klingt sehr zuversichtlich - soll der Verschmelzungsentwurf bis spätestens 30. Juni vorliegen, so dass eine beschließende Vertreterversammlung die Fusion rückwirkend zum 1. Januar 2022 endgültig besiegeln würde.

Technische Fusion würde am 24. und 25. September vollzogen

Ende August würde die neue Bank in das Genossenschaftsregister eingetragen. Die "technische Fusion" wäre für den 24. und 25. September vorgesehen. Das heißt: Dann würden alle Systeme umgestellt und angeglichen, so dass die Bankgeschäfte ab Montag, 26. September, reibungslos weiterlaufen könnten. Exakt drei Jahre nachdem die neu gebildete Raiba Hohenloher Land diese Fusion gemanagt hatte, wäre dann die nächste vollzogen.

Als Gründe nennt Siebert die ausufernde Regulatorik, die Digitalisierung und die stark wachsenden Mittelständler. Um diese adäquat bedienen zu können, reiche die jetzige Größe nicht aus. Seit der vorigen Fusion hätte sich vieles dynamisch weiterentwickelt. Die Raiba habe 2021 im Kreditgeschäft deutlich zugelegt: um satte zehn Prozent. "Dafür brauchen wir aber auch zehn Prozent mehr Eigenkapital." Es werde aber immer schwieriger, diese Mittel in notorischen Niedrigzinszeiten zu erwirtschaften. Einige Jahre wäre es noch möglich, langfristig aber nicht mehr. Deshalb wolle die Raiba schon jetzt den nächsten Schritt gehen. Auch weil sie ihre Stärken voll ausspielen und viel mitbestimmen könne. Später sei die Verhandlungsposition womöglich schwächer.

So lief das Geschäftsjahr 2021

Hinter der Raiffeisenbank Hohenloher Land liegt ein Geschäftsjahr, mit dem der Vorstand "sehr zufrieden" ist. 2020 war dies nicht der Fall. Der Ertrag sank, Corona drückte auf die Stimmung, ein Dividendenausfall der DZ Bank traf die Raiba, erstmals musste Kurzarbeit angemeldet werden. Dieses "negative Ausnahmejahr" sei jetzt überwunden, sagt Vorstandsvorsitzender Andreas Siebert. Und Vorstandskollege Stefan Häring präsentiert die Zahlen für 2021. Bilanzsumme: gestiegen um 7,3 Prozent auf 1,31 Milliarden Euro. Kundenkredite: gestiegen um 10,0 Prozent auf 880 Millionen Euro. Kundeneinlagen: gestiegen um 7,8 Prozent auf 884 Millionen Euro. Der Zinsüberschuss ging ebenso nach oben (plus 2,6 Prozent auf 17,4 Millionen) wie der Provisionsüberschuss (plus 19,5 Prozent auf 7,3 Millionen). Der Gewinn kletterte um 5,7 Prozent auf 2,1 Millionen Euro. Trotz des höheren Geschäftsvolumens seien die Verwaltungskosten mit 17,5 Millionen Euro konstant geblieben.

 
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