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VR Bank Heilbronn Schwäbisch Hall überrascht mit guten Zahlen

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Die Fusionsbank übertrifft im Jahr 2021 die eigenen Ziele. Der Vorstandschef ist zuversichtlich, auch in Heilbronn wieder zu einer Adresse zu werden, an der niemand vorbeikommt.

Im Marktgebiet Heilbronn hat die VR Bank Heilbronn Schwäbisch Hall Boden gut gemacht.
 Foto: VR Bank
Im Marktgebiet Heilbronn hat die VR Bank Heilbronn Schwäbisch Hall Boden gut gemacht. Foto: VR Bank  Foto: VR Bank

Die VR Bank Heilbronn Schwäbisch Hall kommt besser voran als geplant. "Das Geschäftsjahr 2021 ist relativ gut gelaufen", sagte Vorstandsvorsitzender Eberhard Spies gestern in Heilbronn. Die Bilanz ist zwar noch nicht in trockenen Tüchern, doch die vorläufigen Zahlen bestätigen diese Einschätzung. So hat das fusionierte Institut seine Bilanzsumme um 6,5 Prozent auf 4,98 Milliarden Euro gesteigert. "4,67 Milliarden Euro waren geplant", berichtete Spies.

Beim Kundengeschäftsvolumen, in das auch die außerbilanziellen Geschäfte mit den genossenschaftlichen Verbundpartnern wie der Bausparkasse Schwäbisch Hall, der R+V-Versicherung oder dem Fondsanbieter Union Investment einfließen, kratzte die Bank mit 9,89 Milliarden Euro an der 10-Milliarden-Grenze.

Marktgebiet Heilbronn zeigt sich erholt

Zugelegt hat die VR Bank Heilbronn Schwäbisch Hall sowohl beim Kreditvolumen, das um 700 Millionen Euro auf mehr als drei Milliarden Euro wuchs, als auch bei den Kundeneinlagen, die um 120 Millionen Euro auf 3,55 Milliarden Euro anstiegen. Zu diesen guten Zahlen habe auch das Marktgebiet Heilbronn beigetragen, das in den zurückliegenden Jahren unter diversen Problemen gelitten hatte.

Höherer Gewinn stärkt das Eigenkapital

Auch beim Gewinn schnitt das Institut besser ab als geplant. Das Ergebnis vor Bewertung werde zwischen 23 und 24 Millionen Euro liegen und damit um vier Millionen Euro über dem eigenen Zielwert, sagte Spies. Rund zehn Millionen Euro vom Gewinn könne man wohl ins Eigenkapital überführen, dass dann bei rund 420 Millionen Euro liege. "Wir haben alle kräftig daran gearbeitet", lobte der Vorstandschef seine 634 Mitarbeiter. Die müssen sich um ihre Jobs keine Sorgen machen. "Es gab 2021 keine betriebsbedingten Kündigungen, und es wird 2022 auch keine geben", bekräftigte Spies sein beim Zusammenschluss gegebenes Versprechen.

In Heilbronn sucht das Institut sogar noch Mitarbeiter. Auch werde kein Beschäftigter von Heilbronn nach Schwäbisch Hall oder umgekehrt versetzt. Kleinere Personalanpassungen erfolgten über die natürliche Fluktuation. An der Filialstruktur mit aktuell 35 personenbesetzten Standorten werde sich in diesem Jahr nichts ändern, sagte Spies. Allerdings spreche man mit der Kreissparkasse Heilbronn darüber, einzelne SB-Standorte künftig gemeinsam zu nutzen.


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In Heilbronn will die VR Bank wieder eine echte Größe werden

Für die Zukunft zeigte sich der Vorstandsvorsitzende optimistisch. "Wir sind auf einem gutem Weg und werden das schaffen", betonte Spies. Damit meint er vor allem, im Marktgebiet Heilbronn wieder zu einer Adresse zu werden, an der man nicht vorbeikommt. "Die Kunden dort sind nicht verwöhnt", sagte er mit Blick auf die Versäumnisse der zurückliegenden Jahre.

Nun sieht sich die VR Bank Heilbronn Schwäbisch Hall gerüstet, um den größeren Wettbewerbern im Heilbronner Raum Paroli bieten zu können. Die Altlasten seien erledigt und bezahlt, die Bank habe sogar Garantiezusagen der Sicherungseinrichtung an die genossenschaftliche Gruppe zurückgegeben - Spies sprach von einem "hohen einstelligen Millionenbetrag". "Die Gruppe war erfreut und erstaunt, dass wir schon so weit sind", so der Bankchef. Bei den Vorermittlungen der Staatsanwaltschaft Stuttgart hinsichtlich eventueller strafbarer Handlungen früherer Vorstände gebe es nichts Neues. Die Bank habe hier aber nichts zu befürchten.

Der nächste Zusammenschluss ist schon in Arbeit

Im laufenden Jahr ist der Fokus neben der Marktbearbeitung in Heilbronn auf die nächste Fusion gerichtet. Wie berichtet will sich die Raiffeisenbank Hohenloher Land der VR Bank Heilbronn Schwäbisch Hall anschließen. Nachdem die Beschlüsse gefasst sind, stimmen im Frühjahr die Vertreterversammlungen über die Bankenehe ab. Im Sommer erwartet Spies die Eintragung ins Handelsregister, bevor im September die technische Fusion erfolgen soll. Dann ist der Vorstandschef seinem Ziel einer Bank der Regionen ein gutes Stück nähergekommen. Nur mit einer gewissen Größe sei möglich, die stark wachsenden Mittelständler der Region adäquat zu betreuen. "Unser größtes Problem ist, dass wir zu klein sind", sagte Spies.

Fusionskarussell

Im Laufe des Jahres soll die Fusion der VR Bank Heilbronn Schwäbisch Hall mit der Raiffeisenbank Hohenloher Land zur VR Bank Heilbronn Schwäbisch Hall Hohenlohe erfolgen. Sie käme auf eine Bilanzsumme von knapp sechs Milliarden Euro, 54 Geschäftsstellen und knapp 900 Mitarbeiter. Ein weiterer Kandidat für die von Vorstandschef Spies geplante Bank der Regionen könnte die Volksbank Hohenlohe sein, die selbst gerne mit der Raiba Hohenloher Land fusioniert hätte. Sie kommt auf eine Bilanzsumme von 2,4 Milliarden Euro, 273 Mitarbeiter und 29 Geschäftsstellen.

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