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Noch immer herrscht Entsetzen über brutale Taten in Mainhardt

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Ein inzwischen gefasster Tatverdächtiger soll mit einer Eisenstange auf seine Opfer losgegangen sein. Eine 16-jährige Jugendliche, die am Freitag vor einer Woche an einer Bushaltestelle in Mainhardt aufgefunden wurde, schwebt laut Polizei noch immer in Lebensgefahr.

Ein Tatverdächtiger ist inzwischen gefasst, doch viele Menschen sind noch immer entsetzt und fassungslos über das, was am frühen Freitagmorgen vor einer Woche im beschaulichen Mainhardt geschehen ist. Eine 16-jährige Jugendliche und ein 55-jähriger Mann waren schwer verletzt worden, mit einem „Schlagwerkzeug“, wie die Polizei mitteilte. Nach Informationen der Heilbronner Stimme soll es sich um eine Eisenstange handeln.


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Die Opfer dieser brutalen Taten waren an unterschiedlichen Orten in Mainhardt aufgefunden worden. Die Jugendliche lag mit schweren Kopfverletzungen an einer Bushaltestelle in der Heilbronner Straße, der 55-Jährige ebenfalls schwer verletzt auf dem Parkplatz eines Getränkemarkts. Das Mädchen schwebe noch immer in Lebensgefahr, sagt Holger Bienert, Sprecher des Polizeipräsidiums Aalen, am Freitag. Dem Mann gehe es inzwischen etwas besser, er befinde sich nun außer Lebensgefahr.

Opfer wartete auf Arbeitskollegen

Am ersten Fundort, dem Getränkemarkt, steht Tage später noch immer ein Audi, an dessen Fahrertür ein Polizeisiegel klebt. Das Auto gehöre dem 55-jährigen Opfer, schildert ein Bekannter des Mannes. Das Opfer sei neben seinem Auto überwältigt worden. Hier auf dem Parkplatz treffe sich in den frühen Morgenstunden eine Fahrgemeinschaft, das Opfer gehöre dieser an und sei wohl an jenem Morgen zuerst dort gewesen.

Der Bekannte des Opfers schildert, den Tatverdächtigen habe er schon öfter gesehen. Der Mann sei regelmäßig zum Getränkemarkt gegangen, um dort Alkohol zu kaufen. Er habe ihn bereits mehrmals als aggressiv wahrgenommen und auch als ausländerfeindlich. „Ihr gehört nicht hierher“, habe er auch ihm – er sei Türke – schon entgegnet. Das 55-jährige Opfer ist nach Informationen unserer Redaktion ebenfalls Türke, das schwer verletzte Mädchen eine Kroatin.

Im Justizkrankenhaus untergebracht

Ob der 41-jährige Tatverdächtige aus rassistischen Motiven gehandelt haben könne, das entziehe sich seiner Kenntnis, sagt Polizeisprecher Bienert. Das Umfeld des Mannes werde überprüft und wenn solche Angaben bekannt würden, werde dies sicher beleuchtet, erklärt Bienert. Bislang beschreibt die Polizei den Tatverdächtigen – einen deutschen Staatsbürger – als psychisch krank. Deshalb sitzt er nicht in klassischer Untersuchungshaft, sondern wurde in einem Justizvollzugskrankenhaus untergebracht. Polizeilich in Erscheinung getreten sei der Mann zuvor nicht, hatte es in einer Pressemitteilung der Polizei geheißen.

Die 16-jährige aus Mainhardt kommende Jugendliche wurde ein paar Hundert Meter entfernt vom Getränkemarkt aufgefunden. Sie hatte gegen 6 Uhr schwer verletzt an einer Bushaltestelle an der Bundesstraße 14 gelegen – kurz, bevor ihr Bus gekommen ist. Eine Passantin der Haltestelle berichtet von einer großen Angst in Mainhardt, die bis zur Verhaftung des Tatverdächtigen grassiert habe. Es könnte jeden treffen, so war die Befürchtung: Denn der Täter soll seine Opfer eventuell willkürlich ausgewählt haben und keinen persönlichen Bezug zu ihnen gehabt haben. Die Polizei prüft derzeit, ob Vorbeziehungen zu den Opfern bestanden und was das Motiv des Täters gewesen sein könnte.

Bürgermeister schockt die Brutalität des Angreifers

Auf die Spur des Tatverdächtigen gekommen war die zwischenzeitlich 40-köpfige Ermittlungsgruppe Haltestelle durch eine Information in der Nacht auf Montag. Angehörige hatten die Polizei gerufen, weil jener in seiner Wohnung randaliert hatte. Am Montag sei der Mann dann von den Ermittlern genauer überprüft worden.

„Wir waren im Ort alle sehr schockiert“, sagt Bürgermeister Damian Komor über die Geschehnisse. „Niemand hätte gedacht, dass es bei uns in Mainhardt so etwas geben wird.“ Schockiert habe ihn vor allem die Brutalität des Angreifers. „Wir hoffen und beten, dass die beiden Opfer ohne bleibende gesundheitliche Schäden davonkommen und sich wieder erholen“, so Komor weiter. Er stehe in sehr engem Kontakt mit der Polizei und habe die Unterstützung der Gemeinde angeboten.

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