Neues Carmen-Würth-Forum im 360-Grad-Panorama
Ende 2015 wurde direkt gegenüber des Würth-Konzerngeländes in Künzelsau-Gaisbach der erste Spatenstich für die neue Veranstaltungshalle gesetzt. Am Mittwoch wurde das 60 Millionen Euro teure Carmen-Würth-Forum der Öffentlichkeit vorgestellt.
Einen Monat vor der Eröffnung gewährte das Unternehmen Würth Medienvertretern erste Einblicke in das neue Carmen-Würth-Forum in Künzelsau-Gaisbach. Kernstücke sind die große Veranstaltungshalle mit 2500 Plätzen und der Kammerkonzertsaal für 580 Besucher. Auf dem Freigelände, wo in vier Wochen das Würth-Open-Air stattfindet, haben 10.000 Besucher Platz.
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Wie man hört, hört man nichts. Im Kammerkonzertsaal des neuen Carmen-Würth-Forums in Gaisbach ist es absolut still. Keine Lüftung rauscht, und doch ist die Temperatur hier drinnen selbst an einem Hochsommertag wie am Mittwoch ausgesprochen angenehm. Das ist kein Zufall, erklärt Paul Krämer, der Baukoordinator des Carmen-Würth-Forums. Neben der Akustik galt das Hauptaugenmerk dem Raumklima im Kammermusiksaal. Er erzählt, dass es sogar Versuche mit Rauch gab, um zu testen, ob es irgendwo noch störende Luftzüge gibt.
Und dann natürlich der Klang: Ein Akustiker hat zunächst alles simuliert, dann wurde die Simulation umgesetzt. Länge, Breite und Höhe wurden so realisiert, wie vom Akustiker vorgegeben. Buchstäblich jedes Stückchen Holzverkleidung wurde angepasst. Herausgekommen ist eine Akustik, die bei Konzerten ohne elektronische Verstärkung auskommt. Aber elektronische Verstärkung ist natürlich möglich. Etwa bei Sprachveranstaltungen. Und die Lichtanlage kann jede Farbnuance zaubern, die gewünscht ist. Der Kammermusiksaal ist von außen übrigens gar nicht zu sehen. Er ist in die Erde eingelassen. 1,20 bis 2,30 Meter Erde liegen über ihm.
Der Zeitplan ist sportlich
Erste Einblicke gab es am Mittwoch für Medienvertreter in die Veranstaltungshalle, die nach Carmen Würth benannt ist und an deren 80. Geburtstag am 18. Juli eingeweiht wird. Die Baukosten liegen bei 58,5 Millionen Euro. Noch ist vieles Baustelle. Der Zeitplan war und ist sportlich, gibt Paul Krämer zu. Und auch Sylvia C. Weber, bei Würth für Kunst und Kultur verantwortlich und Geschäftsbereichleiterin, verrät, dass es nicht leicht war, sich beim Spatenstich 2015 vorzustellen, dass im Juli 2017 hier ein solches Gebäude steht.
Über der großen Veranstaltungshalle mit einer Kapazität für 2500 Zuschauer verläuft eine Galerie. Auch hier können Veranstaltungen stattfinden. Genutzt werden soll auch der umlaufende Sockel im Freien vor der Galerie. Der Betrachter blickt von hier auf Waldenburg. Von hier, so Sylvia C. Weber, seien wunderschöne Sonnenuntergänge zu beobachten. "Capri ist nichts dagegen", sagt sie und lacht.
170.000 Quadratmeter Fläche
Die Fläche des umbauten Raums im Forum beträgt 11.100 Quadratmeter. Das Gebäude hat 160 Räume und 200 Türen. Das gesamte Gelände ist 170.000 Quadratmeter groß. Die große Halle hat eine Fläche von 6200 Quadratmetern und kann − theoretisch − von Lastwagen befahren werden. Der Kammerkonzertsaal ist 1750 Quadratmeter groß. Der Skulpturengarten mit Werken aus der Sammlung Würth wird öffentlich zugänglich sein.
Vor allem für das Würth-Open-Airwurde ein umfangreiches Sicherheitskonzept entwickelt, sagt Sylvia C. Weber. Das sonst offene Areal ist dann eingefriedet und abgeschrankt, es gibt unter anderem Videoüberwachung und Taschenschließfächer.